Golfplatz Golfplatz
schlägt Naherholungs- und Naturgebiet ? Kritik
Webseite der Initiative >> http://golfplatz-goettingen.de / Mail kein@golfplatz-goettingen.de April 2016 Endültiges Aus für den Golfplatz Der entschiedene Widerstand
von Umweltgruppen gegen die Zerstörung eines Naherholungs- und Naturgebietes
führte am 16. Juli 2015 zu einem gemeinsamen Antrag der Ratsfraktionen
der Grünen, Linken, Piraten und die CDU/FDP, in dessen Folge der
den Golfplatz auf der ehemaligen Bauschutt- und Bodendeponie verhindert
und die Entwicklung eines planvollen Grüngürtels ermöglicht wurde. Verwaltungsausschuss
hat am 11. April 2016 auf Basis eines Änderungsantrags der Fraktion von
Bündnis 90 / Die Grünen mehrheitlich beschlossen dass die Verwaltung die
Einrichtung eines Golfplatzes aus dem Flächennutzungsplan streichen soll.
Die Fläche soll im Landschaftsschutzgebiet bleiben. Eine Entscheidung
durch den Verwaltungsausschuss war nötig geworden, nachdem der Ausschuss
für Umwelt- und Klimaschutz und der Ausschuss für Bauen, Planung und Grundstücke
dazu Ende letzten Jahres unterschiedlich votiert hatten. Kein
Golf für Rolf
(.. Köhler/OB,SPD. Petition
"Nein zum Golfplatz im Göttinger Süden" läuft vom 31.3. bis
30.6.15
Ein paar Anmerkungen zum Instrument "Petition" Die Petition
läuft auf der Webseite der Firma "OpenPetition gemeinnützigen GmbH",
die sich über Spenden finanziert. 2 Leute aus der Informatikbranche und einer
mit Erfahrung in Kampagnenorganisation bilden das Team der GmbH. Um den Anliegen
von Bürgerinitiativen mehr Einfluß zu verschaffen, bieten sie eine
Plattform für Petitionen an. Damit nicht die falschen Leute auf die Idee
kommen, diese Plattform zu nutzen, heisst es auf der Webseite: "Rassismus,
Menschenfeindlichkeit und Diskriminierung haben bei uns keinen Platz." Bei
der Unterstützung der Petition müssen Name, Ort, PLZ, Straße,
Hausnummer und Email angegeben werden. Bei der Veröffentlichung der Unterstützer_innen
wird meist der Namen in der Unterstützer_innenliste aufgeführt, es kann
aber auch als eine anonymes Votum gelistet werden. Datenschutz In den Datenschutzerklärungen der "OpenPetition GmbH" wird versichert, dass Name, Postadresse und email-Adresse ausschließlich bei der GmbH verbleiben. Weiter heisst es aber auch: "Eine Weitergabe von persönlichen Daten an Dritte erfolgt ohne Ihre Einwilligung nur dann, wenn wir dazu gesetzlich verpflichtet sind." Der Grund dafür sind Telekommunikationsgesetz §§ 111, 112 und G-10-Gesetz denen zufolgen den Sicherheitsbehörden auf Verlangen Auskunft über Kundendaten zu geben ist und zwar ohne, dass die Kunden darüber informiert werden dürfen. Unter diesen Bedingungen sind Petitionen z.B. zu Blockupy schwer vorstellbar. Die Lösung wäre hier, wenn der Server der Firma im Ausland stünde statt in Deutschland und damit dem möglicherweise unsicheren Zugriff von "Sicherheitsbehörden" entzogen wäre. Golfplatz mehr wert als Naherholungs- und Naturgebiet ? (19.3 / überarbeitet 21.3.15) Es geht um die Natur- und Freizeitflächen auf der Anhöhe am Ortsausgang von Geismar. Wenn man stadtauswärts fährt, liegen diese Flächen rechts zwischen Geismar und Diemarden auf einer Anhöhe, die einen schönen Blick auf Göttingen und Umgebung erlaubt. Diese bislang frei zugänglichen Flächen will die GoeSF GmbH in einen Golfplatz umwandeln. D.h. die Flächen der Feldmark werden für die Öffentlichkeit wahrscheinlich bald nicht mehr nutzbar sein und die Brutplätze seltener Tierarten dort werden durch millimeterkurzen Rasen ersetzt.
Die
GoeSF: dort sind Gelder der Stadt ausgelagert in eine schwer kontrollierbare GmbH
Grundstücks"verschiebungen" im Finanzausschuss und Rat Erste
Ideen schon 2001: Das Planungsbüro Dipl. Ing. Stefan Wirz Hannover erwähnte
bereits im Februar 2002 Planungen für einen Gofplatz: "Die von Seiten
der Stadt Göttingen betriebene Golfplatzplanung benötigt eine Fläche von mindestens
70 bis 80 ha." Im Anhang findet sich ein Hinweis darauf, dass sich das
Sportamt Göttingen bereits am 13.9.2001 mit dem "Flächenbedarf
Golfplatz Göttingen" beschäftigt hat. (Quelle:
Gutachten ) Noch frühere glücklicherweise verhinderte Planungen
unter Stadtdirektor Schierwater betrafen ein anderes Gelände nämlich
das Kerstlingröder Feld.
Flächentausch beschlossen und Golfplatz nicht im Beschluss erwähnt : Der Grundstückstausch zwischen der Städtischen Verwaltung und der städtischen GoeSF GmbH) wurde zwar in der Ratssitzung am 6.3.2009 mehrheitlich mit den Stimmen von SPD und Grünen (!) beschlossen, allerdings wurde der Hinweis auf den Golfplatz in der Entscheidung des Rats gestrichen, offensichtlich um die Zustimmung zum Flächentausch sicherzustellen. SPD sieht rot-grüne "Toscana- bzw. Geismarana-Fraktion" als treibende Kraft: In der Zeitung des SPD-Ortsvereins Geismar >>"Geismar im Gespräch" hieß es anschließend "Der Golfplatz beziehungsweise Golfsatz wurde aus der Vorlage gestrichen. Doch orakelt es allerorten in Geismar weiter: Nein, vom Tisch sei die Sache damit noch lange nicht. Das werde man schon noch sehen." Dahinter stecke, so formulierte das Blatt, das "geheime Wirken der Geismanafraktion" eine rot-grüne Verbindung mit einem Image wie die ehemalige genussfreudige "Toskanafraktion" im Bundestag. In diesem Artikel kam offensichtlich ein Teil der SPD in Geismar zu Wort, der gegen einen Golfplatz eingestellt war. CDU: Die CDU-Ratsfraktion, so ihr damaliger Vorsitzender Welskop in der Ratssitzung 2009, sei nach wie vor gegen die mögliche Umwandlung des Geismarer Geländes in einen Golfplatz. FDP: Die FDP-Ratsfraktion brüstete sogar noch 2011 in einem >>Werbeblatt der Werbegemeinschaft Geismar-Treuenhagen, sie habe sich erfolgreich dafür eingesetzt, dass die Bereiche Helms- grund/Elsternbreite und das Gebiet der ehemaligen Bodendeponie zwischen Duderstädter Landstraße und Diemardener Warte als Naherholungsgebiete erhalten bleiben. Die Planungen für ein neues Wohnbaugebiet und für einen Golfplatz wurden verhindert." ( In sich widersprüchlich, wie man von der Göttinger FDP gewohnt war , hatte sie sich gleichzeitig für die Vernichtung von Naherholungsgebieten durch die Südspange ausgesprochen. )
Wie siehts aktuell ( März 2015) aus? GöLinke, Die GöLinke war und ist gegen den Golfplatz. Dem Flächentausch hat sie jedoch anscheinend auch nicht widersprochen. Piraten Die neu im Rat vertretenden Piraten hatten am 19.3.15 noch keinen Beschluß zum Thema Golfplatz gefasst, signalisieren aber Nachdenken über eine alternative Nutzung des Geländes. Grüne: Was die Fraktion der Grünen dazu bewegen könnte, für einen Golfplatz zu stimmen, bleibt noch schleierhaft, da sich die Fraktion am 19.3.15 noch in der Entscheidungsfindung befand und signalisierte, auch noch länger Zeit dafür zu benötigen, weil eine Reihe von Personen zum Thema befragt werden sollten. Sollten die CDU, die FDP, die GöLinke, die Piraten und einige KritikerInnen aus den Reihen der SPD gegen das Vorhaben stimmen, wird der Golfplatz wohl nicht umgesetzt. Die Argumentskeule werden jedoch die finanziellen Bestimmungen sein, die bei einer Rückabwicklung im Flächentauschvertrag festgelegt wurden.
Kritik Kritik durch BI
Göttinger Süden und die Biologische Schutzgemeinschaft (...)
Der Golfplatz um die ehemalige Bauschuttdeponie Geismar soll 70 Hektar (knapp
100 Fußballfelder) groß werden. Würde man ihn, am besten anstelle eines Gewerbegebiets,
im Westen oder Norden des Stadtgebiets anlegen, wäre, zumindest aus Sicht des
Naturschutzes, dagegen kaum etwas einzuwenden. Hier könnte ein Golfplatz sogar
zur Erhöhung der Artenvielfalt beitragen. An der ehemaligen Bauschuttdeponie Geismar
liegen die Dinge völlig anders: Hier besteht seit langem ein buntes Mosaik aus
Wiesen, Feldern, Hecken, Aufwuchsflächen, Kleingärten und alten Obstbäumen.Die
Feuchtsenke des Bruchweggrabens ist ein nach § 28a des niedersächsischen Naturschutzgesetzes
besonders geschützter Lebensraum. Kritik
des Arbeitskreises Göttinger Ornithologen Argumentation
des AK: Die Planungen für einen Golfplatz in Geismars beliebtestem Naherholungsgebiet
mit bemerkenswerter Fauna und Flora werden immer detaillierter (Siehe >>Karte).
Mittlerweile hat sich ein Bündnis aus BUND, Biologischer Schutzgemeinschaft (BSG),
Deutschem Jugendbund für Naturbeobachtung (DJN) und dem AK Göttinger Ornithologen
(AGO) formiert. Aus der Politik kommt bis dato kaum Unterstützung, teils auch
mangels Informationen. Die GöSF hat gut vorgearbeitet und verkauft den Golfplatz
als gleichermaßen "kommunal" und "ökologisch" (was beides nicht zutrifft). Weder
der Ortsrat Geismar noch die betreffenden Ausschüsse der Stadt, von den Naturschutzorganisationen
ganz zu schweigen, wurden darüber informiert. Offenbar will man hinter dem Rücken
der Öffentlichkeit vollendete Tatsachen schaffen und, wieder einmal, Flächen,
die den Bürgerinnen und Bürgern gehören, einer privaten Nutzung zuführen. Aktuell
2015 veröffentlichte der Arbeitskreis eine Erklärung mit ausführlichen
Illustrationen
Für den Entscheidungsprozess der Grünen dürfte folgende Passage
interessant sein: "Der
Golfplatz soll an einen privaten Betreiber gehen, aber gleichwohl öffentlich zugänglich
sein. Gegen eine Nutzung durch die Allgemeinheit sprechen jedoch, bei einem vergleichsweise
kleinen Areal, schon der Versicherungsschutz und die geplanten Sicherheitsabstände
zu den Golfbahnen. Das Betreten könnte ohnehin nur Lebensmüden empfohlen werden:
Golfbälle können bis über 200 km/h Geschwindigkeit aufnehmen. Außerdem wird es
der Betreiber nicht gerne sehen, wenn von Passanten ins Green oder den Sodengarten
Löcher getrampelt werden. Das gilt insbesondere auch für Hundebesitzer, die bislang
dort fleißig ihre Vierbeiner ausführen. Früher oder später wird das Gebiet abgesperrt
werden und nicht mehr für die allgemeine Bevölkerung zugänglich sein, auch wenn
jetzt Anderes behauptet wird. " |