Carl
Friedrich Gauss - Göttinger Geschichte
Sternwarte
(Geismar Landstrasse) Instrumente Planetenbahnberechnung
Gausshaus (am Rohns) >
Sternwarte
am Hainberg / Bismarckstr am Kehr
Die
Sternwarte (Geismar Landstrasse 11)

1803 wurde mit dem
Bau einer neuen Sternwarte außerhalb der Stadtmauer begonnen. Hinter dem
Gebäude war damals ein Gemüsegarten zur Selbstverpflegung. Erster
Direktor der Sternwarte wurde Carl Friedrich Gauß. Bis 2005 wurde das
Gebäude von den Physikalischen Instituten genutzt, als diese in neue
Gebäude der Nord-Uni umzogen wurde das Gebäude frei und einer
neuen Nutzung zugeführt. Im November 2008 wurde das von Grund auf
renovierte Gebäude wieder eröffnet. Foto oben: Tag der offenen
Tür am 21.11.08

Restaurierte Ornamentik in der kreisrunden Eingangshalle mit Sternzeichen
(links) und Sitz am Teleskop in der Kuppel (rechts)
Instrumente
Im Rahmen einer Ausstellung
im Alten Rathaus Göttingen zum Gaussjahr 2005 wurden etliche Instrumente
gezeigt, die Gauss selbst benutzt hat. Die Ausstellung war von der Niedersächsischen
Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen koordiniert und
betreut worden. Ausstellungstitel: "Wie der Blitz einschlägt,
hat sich das Räthsel gelöst"
Gauß‘ persönliches Handfernrohr (Ausstellung im Alten Rathaus)
Gauss’ Optimierung
optischer Systeme, wie die Fernrohre für seine astronomischen Beobachtungen,
legte die Grundlage für die Entwicklung der Fotoobjektive.
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Ein Gerät zur Umlenkung
des Sonnenstrahles
Exponat der
Gaussaustellung 2005 im Alten Rathaus Göttingen
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Vizeheliotrop
(Sextant)
Beschriftet
mit "Eigentum des Hofraths Gauss"
Der war allerdings
von Edward Troughton entwickelt worden, Gauss nutzte ihn für
seine Winkelmessungen.
Exponat der
Gaussaustellung 2005 im Alten Rathaus Göttingen
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In der Geodäsie,
der Wissenschaft von der Bestimmung der Form und Größe der
Erde, leitete der Göttinger Forscher mit der Vermessung des Königreichs
Hannover eine neue Epoche, das Zeitalter der klassischen Kartographie,
ein. (...). Info aus: www.gaussjahr.de
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Zusammen mit
Wilhelm Weber (1804 bis 1891) erfand Gauss den elektromagnetische
Telegrafen - die erste Telegrafenverbindung der Welt .."
Nachbau des
Gauß-Weber-Telegraphen – der ersten Telegraphen-Verbindung
der Welt
Exponat der
Gaussaustellung 2005 im Alten Rathaus Göttingen
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zum
Anfang
Gauß-Haus
(am Rohns)
Auf dem Gelände
der Göttinger Erdbebenwarte befindet
sich das sogenannte "Gauss-Haus", in dem Gauss und Weber Experimente
und Messungen zum Magnetismus durchführten. Zunächst stand das
Haus auf dem Grundstück der Sternwarte in der heutigen Geismar Landstraße
(neben dem Theaterkeller) es wurde dann umgesetzt auf das Gelände
der Erdbebenwarte und danach von Weber um einen weiteren Raum erweitert.
dassdieser zweite Raum kein eigenes Fundament hat gab es beim Studium
der Baupläne zunächst Rätselraten über abweichende
Größenangaben.

Das Gauß-Haus bei der Erdbebenwarte
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Das Haus sollte
möglichst störungsfrei für magnetische Versuche
sein, deshalb wurde es vollständig aus Holz und mit nicht-eisen-Metallen
wie z.B. Kupfernägeln gebaut.
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Der ursprüngliche Arbeitsraum des Gaußhauses in dem noch
Anfang 2005 normal wissenschaftlich gearbeitet wurde. Inmitten von
Vitrinen mit den historischen Instrumenten.
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Vitrine mit historischen
Geräten
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zum
Anfang
Veranstaltungen
zum Gaussjahr 2005
12. April 2005 Öffentliche
Ringvorlesung CARL FRIEDRICH GAUSS – WERK UND WIRKUNG Sommersemester 2005
Aula am Wilhelmsplatz
18. April 2005 Akademie der Wissenschaften veranstaltet einen EINSTEINTAG
in der Aula am Wilhelmsplatz (Dies deshalb im Rahmen des Gauss-Jahres,
weil auch Einsteins Relativitätstheorie auf Gauss’schen Forschungen
in der Geometrie zurückgriff)
28. - Sa. 30. April 2005 GO GAUSS! GO GÖTTINGEN! Schülertreffen
bundesdeutscher Gaussschulen
3. Mai 2005 Öffentliche Veranstaltung Akademie der Wissenschaften
veranstaltet einen Gausstag in der Aula am Wilhelmsplatz
30. Mai - Sa 11. Juni 2005 Ausstellung MATHEMATIK ZUM ANFASSEN Über
Gauss und über Gauss hinaus Max-Planck-Gymnasium am Albanikirchhof
20. - Fr. 24. Juni 2005 Tagung GAUSS-DIRICHLET-CONFERENCE Mathematisches
Institut der Universität Göttingen
3. September 2005 Fest FESTIVAL DER TAUSEND STERNE Rund um die Göttinger
Sternwarte
9. / Sa. 10. September 2005 Markplatz Aktion "GANZ SCHÖN: VERMESSEN"
Von Gauss bis zur Satellitenvermessung
zum
Anfang
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Gauss
arbeitete 50 Jahre in Göttingen an der Sternwarte. Nicht zuletzt durch den
genialen Mathematiker Gauss erlangte die Universität Göttingen einen
guten Ruf im Bereich der Mathematik. Im
Jahr 2005 jährte sich am 23. Februar der Todestag von Gauss (1777 bis 1855)
zum 150sten Mal. Das
Grab von Gauß befindet sich auf dem Albanifriedhof, dem heutigen Cheltenhampark.
Zu Ehren von Gauß
fanden 2005 Vorträge, Führungen, Veranstaltungen und eine Ausstellung
im Alten Rathaus statt Foto:
Denkmal im Parkstreifen der Bürgerstraße Nähe Neues Rathaus, Carl
Friedrich Gauß sitzen und Weber stehend |
Planentenbahnberechnung "Seinen
ersten mathematischen Beweis lieferte er als 19-Jähriger mit der Konstruierbarkeit
des regulären 17-Ecks. Internationale Berühmtheit erlangte er im Alter
von 24 Jahren, als es ihm gelang, die Umlaufbahn des Kleinplaneten Ceres korrekt
zu berechnen. Seine Methoden der Bahnberechnung veröffentliche er 1809; sie
sind bis heute – bis auf Modifikationen für den Einsatz moderner Rechner
– im Kern nicht mehr verbessert worden." Vor
ca. 200 ZuhörerInnen in der Aula legte der Mathematiker Prof. Dr. Krengel
detailliert, wie der Prioritätenstreit
um die Methode der kleinsten Quadrate zwischen Gauß und Legendre verlaufen
ist.

Prof.
Dr. Ulrich Krengel, Uni Göttingen beim Gauss-Vortrag am 19.4.05 in der Aula |
Eine
der ersten herausragenden Leistungen von Gauss war die Berechnung
einer Planetenbahn im Alter von 24 Jahren. Wer in der Astrologie etwas
zu leisten imstande war fand damals die größte Beachtung
bei den Fürsten, die auch auf die Geldvergabe Einfluß hatten.
Die Berechnung der Planetenbahn des Sternes Ceres machte Gauss bekannt.
Dabei verwendete er die Methode der "kleinsten Quadrate"
um deren Urheberschaft später ein intensiver Streit entstand.
Prof. Dr. Ulrich Krengel, (Uni Göttingen, Institut für mathematische
Stochastik) hielt am 19.4.05 in der Aula einen Vortrag mit dem Titel
"Von der Bestimmung von Planetenbahnen zur modernen Statistik"
in dem er detailliert darlegte, dass zwar Gauss und der Franzose Legendre
die Grundform dieser Methode unabhängig voneinander entdeckt
hatten, aber zweifellos die wichtige Verfeinerung dieser Methode ausschließlich
von Gauss geleistet wurde. |
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