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Vertreibung von Wissenschaftlerinnen in der NS-Zeit

Internationale Tagung der AG "Frauen im Exil" in der Gesellschaft für Exilforschung e.V., 29.-31.10.2010 "Alma Maters Töchter im Exil" – zur Vertreibung von Wissenschaftlerinnen und Akademikerinnen in der NS-Zeit

Die 20. internationale Tagung der AG "Frauen im Exil" in der Gesellschaft für Exilforschung e.V. findet in Kooperation mit dem Methodenzentrum der Sozialwissenschaftlichen Fakultät und dem Pädagogischen Seminar der Universität Göttingen in der Zeit vom 29.-31.10.2010 statt und wird durch die DFG finanziell gefördert.
Das Anliegen der geplanten Tagung ist es, einen Beitrag zur Wissenschaftsgeschichte unter geschlechterperspektivischem Ansatz und in disziplinhistorischen und einzelbiographischen Untersuchungen zu leisten. Die Zielsetzung besteht darin, die Bedeutung der Zäsur 1933 für die wenige Jahre junge Entwicklung der Zulassung von Frauen zum Studium, zu akademischen Berufen und schrittweise auch zu Dozenturen zu beleuchten und die langfristigen Folgen der aus "rassischen" und politischen Gründen vorgenommenen Entlassungen zu diskutieren. Das Thema schließt sich an die seit fast drei Jahrzehnten an der Georg-August-Universität erfolgten Forschungen zur NS-Zeit an, bei denen der Fokus auf die Wissenschaftlerinnen und Akademikerinnen bislang weitgehend fehlt. Inzwischen sind jedoch zahlreiche Lebensläufe von emigrierten Wissenschaftlerinnen und Akademikerinnen recherchiert und Disziplingeschichten unter geschlechtsspezifischer Fragestellung bearbeitet worden. Diese Untersuchungen sollen aufgegriffen, zusammengeführt und vertieft werden

Tagungsbeitrag: 30 Euro, ermäßigt 10 Euro
Für weitere Informationen: Prof. Dr. Inge Hansen-Schaberg, Pädagogisches Seminar, Baurat-Gerber-Str.4/6, 37073 Göttingen,
hansen.schaberg@t-online.de

Freitag, 29.10.2010, 16-19 Uhr
Aula am Wilhelmsplatz Eröffnungsvorträge

Grußworte Prof. Dr. Gabriele Rosenthal, Dekanin der Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität Göttingen

Prof. Dr. Hermann Veith, Direktor des Pädagogischen Seminars der Universität Göttingen

Dr. Annette Vogt, MPI für Wissenschaftsgeschichte, Berlin: Wissenschaftlerinnen im Exil (ab 1933) – Abbruch, Neubeginn oder Erfolg der Karrieren?

Prof. Dr. Inge Hansen-Schaberg, Pädagogisches Seminar der Universität Göttingen: Exil und Remigration am Beispiel von Minna Specht und Grete Hermann als Nachlassverwalterinnen der Philosophisch-Politischen Akademie

Posterpräsentation der Studierenden der Forschungspraktika "Die Göttinger Universität und die wissenschaftliche Karriere von Frauen"

Empfang

Samstag, 30.10.2010
Aula am Waldweg Vorträge und Diskussion: 1. Wissenschaftsfelder

9-13 Uhr Moderation: Prof. Dr. jur. Dagmar Coester-Waltjen, LL.M. (Univ. of Michigan), Direktorin des Lichtenberg-Kollegs, Universität Göttingen

Dr. Renate Tobies, Gastprofessorin an der Universität Jena: Vertrieben aus Positionen seit 1933: Habilitierte und promovierte Mathematikerinnen und Physikerinnen – Trends, Ursachen, Merkmale

Dr. Cordula Tollmien, Hann. Münden: Begegnung im Exil – >Emmy Noether und Albert Einstein

Dr. Marion Röwekamp, Center for European Studies, Harvard University, Boston: Erzwungenes Exil – beruflicher Neustart? Deutsche Juristinnen in Frankreich, England, Palästina und den USA

Dr. Isabel Bauer, Berlin: "Architecture is a fine field for women" – Zum Exodus deutschsprachiger Diplom-Ingenieurinnen und seinen Folgen

14-18 Uhr Moderation: PD Dr. Sonja Hilzinger, Berlin

PD Dr. Doris Ingrisch, Gastprofessorin an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien: Weibliche intellektuelle Kulturen in Wien und ihre Vertreibung 1938

Dr. Ilse Korotin, Leiterin der Dokumentationsstelle Frauenforschung am Institut für Wissenschaft und Kunst, Wien: "Leider besteht sehr wenig Hoffnung, dass ich mit Philosophie etwas anfangen kann." Philosophinnen aus Wien im Kontext von Vertreibung, Exil und (Re)Emigration

Dr. Maria Kublitz-Kramer, Bielefeld: "Ich habe arbeiten gelernt, aber nicht leben." Über Werk und Wirkung der Germanistin Käte Laserstein

Christine M. Kaiser, Königslutter am Elm / Dr. Mirko Nottscheid, Hamburg: Agathe Lasch (1879-1942) und die Hamburger Germanistik: Vertreibung – gescheiterte Emigration – lokale Disziplinengeschichte

Dr. Irene Below, Bielefeld: Kontexte der Erinnerung – Zur Wahrnehmung exilierter Kunsthistorikerinnen seit den 1970er Jahren in Deutschland und Österreich

Sonntag, 31.10.2010
Aula am Waldweg Vorträge und Diskussion: 2. Orte des Exils

9-13 Uhr Moderation: Prof. Dr. Inge Hansen-Schaberg, Pädagogisches Seminar der Universität Göttingen:

PD Dr. Christine von Oertzen, Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte, Berlin: Emigration über Netzwerke. Die Fluchthilfekorrespondenzen der International Federation of University Women   

Regine Erichsen, Bonn: Frauen im türkischen Exil und ihr Beitrag zur türkischen Universitätsreform

Dr. Regina Weber, Stuttgart: Zwischen Fremd- und Selbstbestimmung. Die Schülerin Aby Warburgs Lotte Labowsky (1905-1991) im englischen Exil

Dr. Peter Th. Walther, Berlin: Beziehungen ins und im Exil: Hedwig Hintze als Muster oder Ausnahme?

Dr. Hiltrud Häntzschel, München: Wissenschaft als Beruf für Frauen in Nachkriegsdeutschland. Eine Bilanz

Abschlussgespräche