Startseite
Artikel
redaktion@goest.de
Veranstaltungen
  Impressum

Energie

Erdwärme für Uni und UMG (2015)
Wasserkraft im Landkreis Göttingen
Holzproduktion für Holzhackschnitzel-Verbrennungsanlagen
Windkraftausbau im Landkreis Göttingen
Verzögerungen beim Stromanbieterwechsel
Kommunales Konzept für Energieverbrauch und Klimaschutz 2009
Stromanbieterwechsel
Elektrizität aus Kernkraft - Normalfall im Normaltarif
Energiebündnis - Zukunftswerkstatt Energie 2008
Podiumsdiskussion zur Energieversorgung

> Verhältnis Stadt Göttingen zu E.On Mitte AG / Rekommunalisierung

 

Erdwärme

Um herauszufinden, inwiefern Erdwärme künftig bei der Energieversorgung der Universität und Universitätsmedizin Göttingen (UMG) eine Rolle spielen könnte, lässt die Universitätsenergie Göttingen GmbH, eine Tochtergesellschaft von Uni und UMG, gemeinsam mit der Geothermie-Gruppe des Geowissenschaftlichen Zentrums den Untergrund Göttingens mit seismischen Verfahren untersuchen. Dabei erzeugen spezielle auf Lkw montierte Vibratoren Schallwellen, mit denen die Struktur des Untergrundes bis zu einer Tiefe von 5.000 Metern sichtbar gemacht werden kann. Bevor sich der auffällige Messtrupp voraussichtlich in der zweiten Märzwoche etwa zehn Tage lang durch Göttingen bewegt, werden ab Anfang Februar alle öffentlichen und privat betroffenen Einrichtungen, Grundstücksbesitzer und Anwohner informiert und um Erlaubnis gebeten, die entsprechenden Flächen – vor allem öffentliche Straßen – nutzen zu dürfen.

Erdwärme, vor allem aus großer Tiefe von bis zu 5.000 Metern, könnte in Zukunft einen bedeutenden Beitrag zur zentralen Versorgung des Fernwärmenetzes liefern. Die nun anstehenden ersten geophysikalischen Messungen sollen Grundlagen liefern, um das Potenzial der Erdwärme im Sinne einer regenerativen Nutzung abschätzen zu können. Vor Beginn der eigentlichen Messungen im März wird das Projekt in einer öffentlichen Informationsveranstaltung noch einmal ausführlich vorgestellt. Dort werden auch Fachleute für Fragen zur Verfügung stehen.>> ...mehr infos

 

Wasserkraft im Landkreis Göttingen

5.6.13 / Am 30 Mai hatte die Piratenpartei Göttingen moniert, die Bedeutung der Wasserkraft im Landkreis Göttingen würde nicht ausreichend beachtet. Entgegen der im Rahmen der Mündener Auftaktveranstaltung zum Klimaschutzkonzept getroffene Einschätzung von Landrat Reuter zur Zukunft der Wasserkraft im Landkreis Göttingen, die Wasserkraft habe biete „kein großes Potenzial“ im Lnadkreis verwies die Piratenpartei auf die „Wasserkraftpotenzialstudie der Technischen Universität (TU) Braunschweig“. (...) Warum das Angebot der TU Braunschweig, am Klimaschutzkonzept mitzuarbeiten, bisher ignoriert wurde, sei völlig unverständlich, (...) Wasserkraft werde "seit alters her im Kreis genutzt. Das zeigen die vielen Standorte ehemaliger Wassermühlen in zahlreichen Ortslagen des Kreises. Bei den an der Technischen Universität Braunschweig entworfenen, modernen Hochleistungswasserrädern handelt es sich um Weiterentwicklungen der historisch in den Mühlen eingesetzten Wasserräder. Sie sind weitaus umweltfreundlicher als die heute eingesetzten Turbinen«,(...)"

Kreis-Umweltdezernentin Christel Wemheuer entgegnete am 5.6.13 die Möglichkeiten einer ökologisch akzeptablen und ökonomisch sinnvollen Nutzung der Wasserkraft seien begrenzt. "Sie umfassen lediglich rund 200 Kilowatt. ** „Dieses Potential werden wir im Konzept aufnehmen und ausschöpfen“, In Bezug auf die Braunschweiger Studie weist Wemheuer darauf hin, dass die Studie nur einen begrenzten praktischen Wert habe und von Annahmen ausgehe, die so fachlich vom Landkreis nicht akzeptiert werden können. „Bei Werra, Fulda und Werra sind falsche Werte berücksichtigt worden. Die Annahmen zur Volllast von Anlagen sind unrealistisch. Außerdem sind kleinere Flüsse unter ökologischen Kriterien zur Nutzung der Wasserkraft nicht geeignet, aber in der Studie aufgeführt“, fasst Wemheuer zusammen. Die Pilotanlage, die die TU ihrer Studie zugrunde gelegt hat, basiere auf einer bislang nicht einsatzreifen Technik. „Die Pilotanlage sollte 2011 ans Netz gehen und ist bis heute nicht in Betrieb.“ Es wäre schön, wenn sie in Betrieb ginge und die Technik nutzbar würde. Dies bleibe abzuwarten."

Anmerkungen goest:

** Die Angabe "nur 200 Kilowatt" ist unbefriedigend, interessant ist die Abgabe von Kilowattstunden , also pro Stunde 200 kWh und entsprechend pro Jahr, 24x365x200 = 1.752.000 kWh 7 bei einem jährlichen Verbrauch von 3000 kWh je Haushält könnten damit 584 Haushalte mit Strom versorgt werden.(...wenn wir uns nicht irren)

Prof. Peter Rutschmann von der TU München hat Kleinwasserkraftwerke entworfen, die Fallhöhen von nur 1 Meter erfordern. Siehe dazu ein >>Video von 3sat

Beispiele für Orte allein im Göttinger im Stadtgebiet an denen Kleinwasserkraftwerke betrieben werden könnten sind:
-- Kiessee-Abfluß in die Leine
-- Grone Wehr im Levinpark (Fallhöhe 3 Meter)
-- Flüthedamm (3,50)
,

Flüthedamm ungenutzte Energie

Strom durch Wasserkraft im Landkreis Göttingen

31.10.11 / Die Detailstudie zu den Wasserkraftpotenzialen im Landkreis Göttingen im Rahmen einer geplanten landesweiten Untersuchung der Technischen Universität Braunschweig hat der Projektleiter Christian Seidel am Donnerstag, dem 27. Oktober 2011, den Mitgliedern des Kreistags im Umwelt- und im Wirtschaftsausschuss vorgestellt. Danach beträgt das Potenzial für Wasserkraftanlagen zur Stromerzeugung 10 - 15 % des landesweiten Anteils. Für den Fall der vollständigen Nutzung der Möglichkeiten könnte die umweltfreundliche Stromerzeugung im Landkreis Göttingen (ohne Stadt) zu 40 % aus der Wasserkraft erfolgen, sofern gleichzeitig etwa 30 % Strom eingespart würde. Das Planfeststellungsverfahren für den Bau einer Pilotanlage der weiterentwickelten Wasserradtechnologie in Bannetze an der Aller (Landkreis Celle) ist abgeschlossen. Nach einer erfolgreichen Erprobung der Pilotanlage in Bannetze wird ein Marktreifetest mit mehreren Kraftwerken durchgeführt werden. Dieser solle aufgrund der hohen Potenziale und den guten Voraussetzungen im Landkreis Göttingen erfolgen. Auf die Technologie eingehend, die an der Technischen Universität Braunschweig entwickelten Hochleistungswasserräder Weiterentwicklungen der historisch in den Mühlen eingesetzten Wasserräder sind. Diese sind im Vergleich zu den heute überwiegend arbeitenden Turbinen weitaus umweltfreundlicher. (Nach den Infos in einer Pressemitteilung des Landkreises Göttingen)

 

Holzproduktion für Holzhackschnitzel-Verbrennungsanlagen

2.5.13 / nach einer PM des Landkreis Göttingen //
Um genügend Holzhackschnitzel für entsprechende Heizungsanlagen zu gewinnen wird auf Ackerflächen in Friedland und Reiffenhausen erforscht, wie der Anbau "schnell wachsender Gehölze" gestaltet werden muß. Angebaut werden Pappeln und Weiden, die nach 3-5 Jahren "geerntet" werden. Solche Anbauflächen nennt man Kurzumbetriebsplantagen KUP.

"Im Vergleich zu den konventionellen Biomasselinien mit Raps oder Mais liefert der Anbau holziger Biomasse durch die extensive Bewirtschaftung ohne Düngemittel und bei nur anfänglichem Einsatz von Herbiziden u.a. einen unschlagbaren Vorteil hinsichtlich der CO2-Bilanz. Zudem kann über die Wurzeln und die Blattstreu mittelfristig mehr Kohlenstoff im Mineralboden gebunden werden."
Lachgas ist als Treibhausgas ungefähr 300mal so gefährlich wie Kohlenstoffdioxid und sein Ausstoß wird z.B. durch erhöhte Stickstoffdüngung gefördert. Die untersuchten Kurzumtriebsplantagen stießen im Jahr 2012 kaum Lachgas aus.
Über die tiefreichenden Wurzeln der Bäume können Nährstoffe über die Blattstreu in den Oberboden befördern werden, zum anderen können auch überschüssige Nährstoffe aus der vorherigen landwirtschaftlichen Nutzung wie z.B. Nitratstickstoff gebunden und somit die Qualität des Sickerwassers verbessert werden. Bisher gibt es im Landkreis Göttingen rund 11 ha Kurzumtriebsplantagen. Um jedoch regional mit Holz vom Göttinger Land heizen zu können, ist dieser Anteil noch viel zu klein. Insbesondere ländliche Siedlungen mit Biomasseheizwerken wie das Bioenergiedorf Reiffenhausen, in deren Anlage die Exkursion endete, könnten von standortangepassten benachbarten Kurzumtriebsplantagen profitieren.

Forschungsprojekt BEST („Bioenergie-Regionen stärken“)
Prof. Dr. Norbert Lamersdorf Koordinator des BEST-Projekts
Linda Hartmann Universität Göttingen Bodeneigenschaften (Mitarbeiterin BEST Projekt)
Dr. Falk Richter von der Universität Göttingen
(Wasser)
Katja Walter vom Thünen-Institut für Agrarklimaschutz Braunschweig (Lachgas)
Flächenbesitzer Melchior von Bodenhausen in Friedland
Energieagentur Region Göttingen e.V.

 

Öl-Ressourcen am Ende - Der Öl-Peak und seine Konsequenzen

Altes Rathaus, 18:15 Uhr

Referent Prof. Dr. Wolfgang Blendinger, TU Clausthal ist Professor für Erdölgeologie

 

4.9.12 / "Die Ressource Öl ist beschränkt. Der »Öl-Peak«, also das Maximum der Erdölgewinnung, von dem ab die Förderung zurückgeht, ist erreicht. Die Verknappung von Erdöl innerhalb der nächsten Jahrzehnte wird fundamentale Konsequenzen für die Wirtschaft und unser globales politisches und gesellschaftliches Leben haben." Dies wird auch deutlich, wenn man die >> "Peak Oil -Studie " der Bundeswehr liest, in der sicherheitsrelevante Aspekte der zuendegehenden Ölreserven behandelt werden

Es ist faszinierend, einem Menschen zuzuhören, der 15 Jahre als Geologe und Fachmann für Ölffunde in der Ölindustrie bei Shell und Veba gearbeitet hat, der aber nun als Professor der TU Clausthal mit naturwissenschaftlicher Nüchternheit die Zahlen und Diagramme zeigt, die das unweigerliche Ende Öls demonstrieren. Als er dann gegen Ende seines Vortrages leise ins Mikro spricht "es gibt keine Lösung innerhalb dieses politischen Systems" glaubt man in der gediegenen Atmosphäre des Alten Rathauses, man habe sich vielleicht verhört, aber er meinte es ernst.

Dankenswerterweise ersparte der Referent seinem Publikum die anderswo übliche dümmliche Schlußfolgerung, dass statt Öl eben Atomkraft eingesetzt werden müsse. Allerdings zeigte Prof. Blendinger auch auf, dass eine "Lösung" auch nicht in der Nutzung von Windkraft und Solarenergie besteht, solange man von weiterem Wachstum ausgehe und glaube das Öl so ersetzen zu können.

Es bleibe nichts anderes als den Verbrauch von Öl herunterzufahren und das muß hauptsächlich im Verkehrsbereich stattfinden! Dies, so stellt Blendinger halb resignativ, halb bissig fest: sei ja wohl in unserem politischen System tabu. Die Regierung schlage Energiesparmaßnahmen plakativ vorwiegend für den stationären Bereich vor. Das aber sei nicht das Problem, das Hauptproblem sei der Verkehr insbesondere Flugzeuge und Autos... und nicht einmal zu einem Tempolimit könne sich die Regierung entschließen.

Recht illusionslos und fast resignativ verbreitete der Referent daher seine ironischen Schlußfolgerungen: Es gibt keine Lösung, denn der Zwang zum Wachstum sei "ja gottgegeben". dassdie Natur dem Wachstum durch begrenzte Ressourcen Grenzen setze, müsse dann logischerweise die Natur geändert werden. Blendinger erinnerte daran, dass bereits 1972 der Club of Rome mit dem Buch "Die Grenzen des Wachstums" die notwendigen Maßnahmen aufzeigte und dann der sarkastische Hinweis "das Buch ist ja immer noch nicht verboten".

Die abschließende ebenso schlitzohrige Botschaft mit schwäbischem Akzent war: "Überzeugen Sie Ihren Nachbarn, dass er sein Auto stehen lässt!" Und das aus dem Heimatland von Daimler!

Publikum , Altes Rathaus 3.9.12

Und wenn man während des Vortrages durch die Tür des Alten Rathauses herausschaute sah man zur gleichen Zeit die Mahnwache "Atomkraftwerke abschalten - weltweit" am Gänseliesel.

Der Vortrag wurde gehalten im Rahmen der Akademiewoche: Zukunftsprojekt Erde.

8. Göttinger Akademiewoche in Kooperation mit der Stadt Göttingen 3. bis 6. September 2012, jeweils 18.15 Uhr, Halle des Alten Rathauses, Göttingen. Die Akademie der Wissenschaften wurde bereits 1751 gegründet. Berühmte Mitgliedern waren z.B. die Brüder Jacob und Wilhelm Grimm, David Hilbert und Werner Heisenberg. Die Akademie ist besonders für ihre giesteswissenschaftliche Grundlagenforschung bekannt. Im Rahmen der diesjährigen öffentlichen Akademiewoche finden folgende Vorträge statt.

Die Akademiewoche fokussiert sich im "Wissenschaftsjahr 2012 - Zukunftsprojekt Erde" auf die langfristigen Perspektiven unterschiedlicher Arten von Geo-Ressourcen. Hierzu werden Mitglieder der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen und namhafte geladene Wissenschaftler in vier Vorträgen Stellung nehmen und gerne mit Ihnen diskutieren.


Großformatiges Plakat am Alten Rathaus in Nachbarschaft zum passenden Ausstellungsplakat "We notice no disturbances"

Planspiel: Debatte um Bau von Windrädern

6.1.14 // Am 11. Januar 2014 spielen Studierende eine Gemeinderatssitzung durch. Thema des Planspiels sind typische Probleme bei der Einführung von Windrädern in der Gemeinde. Die Sitzung findet nicht wie andernorts angekündigt im Foyer (KWZ) statt, sondern im Doppelraum 2.601/2.739 des Kulturwissenschaftlichen Zentrum KWZ statt

Der Bau von Windrädern beschäftigt Studierende des Studiengangs Ökosystemmanagement an der Universität Göttingen. In einem Planspiel werden in der fiktiven Gemeinde Weuern Windvorrangflächen ausgewiesen. Die Probleme, die in Weuern bestehen, ähneln jenen, mit denen viele reale Orte im Landkreis Göttingen zu tun haben: Die Gemeinde hat keinen finanziellen Spielraum, ein Kindergarten musste bereits geschlossen werden, und demnächst sollen auch noch die Busfahrpläne ausgedünnt werden. Andererseits stehen bereits drei Investoren mit unterschiedlichen Geschäftsmodellen in den Startlöchern, die Windkraftprojekte in Weuern umsetzen möchten. Doch welche Flächen sind letztendlich für den Bau geeignet? Mit wem werden die Landeigentümer einen Vertrag abschließen? Und wie reagiert die ortsansässige Bevölkerung? Am Sonnabend, 11. Januar 2014, will der Gemeinderat von Weuern eine Änderung des Flächennutzungsplans beschließen. Die öffentliche Sitzung beginnt um 13 Uhr im Foyer des Kulturwissenschaftlichen Zentrums (KWZ) der Universität Göttingen, Heinrich-Düker-Weg 14. Das Planspiel wurde entwickelt von Gerlinde Wiese, Abteilung für Umwelt- und Ressourcenökonomik, und dem Institut für Regionalforschung der Universität Göttingen, mit Unterstützung von Dr. Jürgen Zepp (Universität Köln), Thomas Galla (Bürgermeister der Samtgemeinde Dransfeld), Jörg Hausknecht (Eon Mitte), Otto Grote (Landbesitzer in Jühnde) und Benny Schumacher. Die Kontakte zu den Windexperten vermittelte das Centrum Neue Energien in Jühnde. Weitere Informationen über den Studiengang Ökosystemmanagement an der Universität Göttingen sind im Internet unter www.uni-goettingen.de/de/84745.html zu finden.


nicht fiktiv:

Windkraftausbau im Landkreis Göttingen


Geplante Standorte für Windkraftanlagen = rot, Brutnachweise für RotMilan = Blau schraffiert

 

Referate zum Thema: Windkraft - zu den Auswirkungen auf Mensch und Umwelt
22.10.13 / Festhalle Weende
Ernst-Fahlbusch-Straße 20 , 19 Uhr bis ca. 21 Uhr

-- 19:05 Mit Windkraft die Energiewende gestalten Welche Rolle spielen wir als Bürger beim nachhaltigen Umbau der Energieversorgung? Einführung in das Thema Klima- und Ressourcenschutz, Handlungsbedarf für lokale Projekte Gesellschaftliche und wirtschaftliche Einordnung der Windenergie im Rahmen einer regionalen Energiewende Die Energiewende erfordert einen Strukturwandel der die Bürger vor Ort beeinflusst, den sie aber auch mitgestalten können. Stefan Wenzel, Niedersächsischer Umweltminister

-- 19:25 Schallentwicklung bei Windkraftanlagen Auswirkungen von Schall und Infraschall auf die Anwohner, Abstandsregelungen in Abhängigkeit des Schalls Wie entstehen Schall und Infraschall? Welche Auswirkungen ergeben sich auf die menschliche Wahrnehmung? Schallemissionen bei der Windkraft im Vergleich zu anderen gängigen Schallquellen Studien zur Schallbeeinträchtigung für den Menschen / Gesundheitliche Auswirkungen Mindestabstände und Schallgrenzwerte / Schallgutachten im Rahmen des Genehmigungsverfahrens Günter Ratzbor, Ingenieurbüro für Umweltplanung Schmal + Ratzbor, Lehrte-Aligse

-- 19:45 Windenergie als ästhetische Herausforderung Bedeutung der Ästhetik bei der Planung und Umsetzung von Windkraftprojekten Ängste und Befürchtungen der Bürger bei Bauleitplanverfahren für Windenergie Schlagschatten sowie Licht- und Farbmarkierungen zum Kollisionsschutz im Kontext der ästhetischen Reizüberflutung durch die moderne Zivilisation Grundzüge der Gesetzmäßigkeit bei der Bildung ästhetischer Werturteile Wege zum ästhetischen Konsens bei der Gestaltung einer neuen Landschaft Dr. Christoph Schwahn, Büro für Landschaftsarchitektur und Landespflege, Göttingen

-- 20:05 Einflüsse von Windkraftanlagen auf den Wert von Immobilien und Grundstücken Preisentwicklung bei benachbarten Immobilien / Einordnung von Grundstückserträgen Welche Zusammenhänge sind zwischen Windkraftanlagen und Immobilienpreisen erkennbar? – Wahrnehmung in der Bevölkerung und repräsentative Erhebungen Einordnung verschiedener Einflüsse auf die Entwicklung von Immobilienpreisen (z.B. Wertewandel und Gewöhnungseffekt, demographischer Wandel im ländlichen Raum) Wie wird der Grundstückswert von Windkraftanlagen beeinflusst? Herbert Troff, Sachverständigenbüro für die Bewertung von Spezialimmobilien, Norden

-- 20:25 Auswirkungen der Windenergienutzung auf die Fauna Angemessene Maßnahmen zum Schutz der Tierwelt Den erforderlichen Umbau des Energiesystems naturverträglich gestalten Vom Vogelschlag betroffene Arten, z.B. Rotmilan als geschützte „Leitart“ Situation in Südniedersachsen Maßnahmen zur Begrenzung von Schlagopfern durch Windenergieanlagen Aufgaben der Regionalen Raumordnungsplanung in Bezug auf den Artenschutz Marcus Bollmann, BUND Landesverband Niedersachsen e.V., Arbeitskreis Energie

-- 20:45 Diskussion mit den Referenten und dem Publikum

Am 26.Oktober findet zusätzlich eine Exkursion zu den Windkraftanlagen zwischen Weißenborn und Bischhausen statt.

 

Stadt: Informationen und Diskussionen zur Standortfindung

12.2.13 // In vier öffentlichen Veranstaltungen will die Stadt Göttingen über das Planungsverfahren zur Ausweisung von Standorten für die Windenergie informieren und mit interessierten Bürgerinnen und Bürgern über Vor- und Nachteile diskutieren. Im Informationsteil der Veranstaltungen sprechen nach einer Begrüßung durch Stadtbaurat Thomas Dienberg die städtische Fachdienstleiterin Dinah Epperlein über „Klimaschutz in Göttingen“, der Stadtplaner Hans-Dieter Ohlow über das „Planungsverfahren zu den Vorrangflächen – Teilflächennutzungsplan Windenergie“ und Jörg Klapproth (Windkraft Diemarden) über „Erfahrungen mit Windkraftanlagen in der Region“.

Veranstaltungen unter dem Titel „Windkraft in Göttingen“ finden jeweils ab 19.00 Uhr statt

- Dienstag 26.2.13, Mehrzweckgebäude Weende (Ernst-Fahlbusch-Straße 20), 19 Uhr
- Mittwoch 27.2.13, Sporthaus Grelli, Groß Ellershausen (Hetjershäuser Weg 28)
- Donnerstag, 28.2.13 ,Moritz-Jahn-Haus (Am Geismar Thie 1) .19 Uhr

Die Diskussionsergebnisse aus den Veranstaltungen in den Ortsteilen sollen am Dienstag, 12. März 2013, ab 19.00 Uhr im Ratssaal des Neuen Rathauses vorgestellt und zusammenfassend erörtert werden. Alle wichtigen Informationen zum Thema „Windenergie in Göttingen“ gibt es ab sofort auch im Internet unter www.windenergie.goettingen.de

 

Kritik der Initiative StadtundPlanung e.V.

12.2.13 (Auszug einer Pressemiteilung) Die Initiative sieht bei den bisherigen Planungen die Gefahr eines "Rückschritt im Natur- und Landschaftsschutz auf kommunaler Ebene." Der Verwaltungsausschuss der Stadt Göttingen hat im Frühling 2011 die Neuaufstellung des Flächennutzungsplans (FNP) und die Erarbeitung eines kommunalen Landschaftsplans und eines Klimaschutzplans beschlossen. Die Themenkomplexe Landschaftsschutz, Naturschutz, Erholung, Energie und Klimaschutz müssen hier zwingend bearbeitet werden. Ein Teilflächen-Nutzungsplan "Wind" gemäss Vorschlag der Verwaltung vom Herbst 2012 wirkt da störend und verschwendet ohnehin knappe Bearbeitungskapazitäten. Zudem wäre er nur sinnvoll, wenn ein aktueller FNP vorläge. (...) Aus inhaltlicher Sicht ist der Vorschlag abzulehne, weil sich die Änderung grundsätzlich nicht mit den Zielen des Landschaftsschutzes in Einklang bringen lässt. Zudem würde Natur- und Landschaftsschutz auf 60 % der Fläche inhaltlich abgewertet. Vor einer Beschlussfassung sollte mindestens der vorgegebene Zeitdruck beseitigt werden, da der 8.04.2013 als Frist nur eingehalten werden könnte, wenn ohne inhaltliche Grundlagen Stellung bezogen würde. Bei einer Befassung sollte die Frist deshalb mindestens bis Anfang Juni verlängert werden. - Um Klarheit über die artenschutzrechtlichen Belange zu erhalten, sollten Fachleute des NLWKN beigezogen werden um den politischen Gremien eine neutrale Information über diesen für die Rahmenbedingungen der modernen Windkraft wesentlichen Grundlagen zu geben.

 

Grüne beraten schnellen Ausbau der Stromgewinnung mit Windkraftanlagen

29.6.11 Pressemitteilung der Grünen // Ende Juni 2011 trafen sich VertreterInnen grüner Gemeinderats-, Stadtratsfraktionen und Kreistagsfraktion mit Vorstandsmitgliedern und der grünen Landratskandidatin, um über einen schnellen Ausbau der Stromgewinnung mit Windkraftanlagen zu beraten.

In der Gemeinde Gleichen ist im Vorranggebiet bei Bischhausen /Weißenborn im nächsten Jahr für 3 Anlagen der 3 Megawatt-Klasse Baubeginn. Bei anderen möglichen Standorten sind zunächst noch einmal die Rahmenbedingungen zu klären.
Repowering am Standort Diemarden wird es vermutlich aufgrund der dort herrschenden Windbedingungen nicht geben. Mit den jetzt konkret geplanten Anlagen wird dann die Gemeinde ca. 160% ihres Strombedarfes regenerativ erzeugen"
im Bereich Deppoldshausen liegen Planungen für bis zu vier Anlagen vor
voraussichtlich ein weiteres Gebiet in größerer Entfernung von der Wohnbebauung bei Elliehausen/Knutbühren in Frage kommen könnte.
In den Gemeinden Adelebsen, Friedland, Dransfeld und Radolfshausen liegen konkrete Standortvorstellungen für weitere Windkrafträder vor, Planung und Finanzierung sind teilweise weit fortgeschritten.
In Duderstadt und Gieboldehausen wird jetzt offensiv für den Ausbau der Windkraft geplant würde.
in den Gemeinden Rosdorf und Bovenden würden interessierte Investoren von der politischen Mehrheit nicht unterstützt , obwohl geeignete Standorte erkennbar vorhanden seien.
Hann.Münden habe sich der Fragestellung bisher eher verweigert habe.
In der Gemeinde Staufenberg konnte mit den früheren kleindimensionierten Anlagen das vorgesehene Vorranggebiet nicht wirtschaftlich genutzt werden. Für die Zukunft lägen Standortplanungen nördlich SMA im Bereich des Möglichen.

„Mit bis zu acht großen Windkraftanlagen sind dann die Göttinger Möglichkeiten voraussichtlich ausgereizt, so dass für das große Ziel der vollständigen Umstellung auf erneuerbare Energien, bei Strom auch Windkraftanlagen im ländlichen Kreisgebiet ihren Beitrag zur Versorgung der Stadt leisten müssen"
"Die grüne Landratskandidatin Christel Wemheuer wies darauf hin, dass die Stromerzeugung bei den geplanten Windanlagen auf See mit ca. 19 Cent pro Kilowattstunde doppelt so teuer sei, wie die Erzeugung an Land. Die Bundesregierung müsse mit dem Erneuerbare-Energien-Gesetz die Windkraft an Land weiter fördern, statt sie zu behindern. dassdas geplante neue Landesraumordnungsprogramm auch neue Regelungen zur Windkraft enthalten wird, müsse das neu aufzustellende regionale Raumordnungsprogramm (RROP) dann dementsprechend angepasst werden. Bis zum Beschluss des neuen RROP würden etwa drei Jahre notwendig sein. Das beim Landkreis vorhandene Material könnten die Gemeinden dann aber selbstverständlich vorab unter anderem auch für die Planung der Windkraftstandorte heranziehen. Martin Worbes, umweltpolitischer Sprecher der grünen Kreistagsfraktion, begrüßt die Fortschritte beim Ausbau der Windkraft als einen wichtigen Baustein für einen Energie autarken Landkreis bis 2040. Wichtig ist dabei, dass die Anlagen in Bürgerhand gebaut werden, weil dadurch die Akzeptanz erhöht wird und die Wertschöpfung in der Region verbleibt."

Veranstaltung im Sparkassengebäude: "Windkraft als Geldanlage"

Am 13.2.13 stellte die Energieagentur Region Göttingen "Windkraft als Geldanlage" vor - passend dazu im Gebäude der Sparkasse, die die Gelegenheit nutzte, ein wenig Werbung für sich zu machen.

 

(Veranstaltertext: Kilian Rüfer -- Energieagentur Region Göttingen Öffentlichkeitsarbeit)
"Mit der Veranstaltung machte die Energieagentur deutlich, dass Bürgerwindparks durch lokale Gewinnbeteiligungen, eine gezielte Aufteilung der Flächenpacht und Gewerbesteuereinnahmen viele kommunale Vorteile über den Klimaschutz hinaus bieten können. In einer Region mit mittelmäßigen Erträgen, müssen zu optimistische Gewinnerwartungen aber gedämpft werden. Wolf-Rüdiger Stahl von der DAL Structured Finance GmbH zeigte, dass eine solide Wirtschaftlichkeit nur über eine fundierte Planung erreicht werden kann. Der Steuerberater Werner Daldorf und Mitgesellschafter der bürgerbeteiligten Windkraft Diemarden GmbH & Co. KG verdeutlichte die Risiken: „Eine vorsichtige Planung über die gesamte Standzeit ist besonders wichtig, um keine Anleger über zu hohe Renditeerwartungen zu enttäuschen“. Daldorf hat in seiner Funktion als Vorsitzender des Anlegerbeirates im Bundesverband Windenergie zahlreiche Jahresabschlüsse ausgewertet. Demnach haben Anleger in den letzten 10 Jahren Ausschüttungen von durchschnittlich 2,5 % der Umsatzerlöse erhalten, was meist deutlich unter den Erwartungen lag. Werden zu hohe Pachten gezahlt so fehlt dieses Geld um den Anlegern attraktive Rendite auszuzahlen. Im Binnenland entstünde für neue Anlagen etwa ein ausgewogenes Verhältnis, wenn je 4 % der Umsatzerlöse als Pacht und als Anleger-Rendite ausgezahlt werden könnten. Achim Hübner vom Landvolk Göttingen stellte ein dynamisches Pachtmodell in Abhängigkeit des Windertrages vor. Über einen Flächenpool sollen möglichst viele Betroffene eingebunden werden. Mit lokalen Betreibern kann die Akzeptanz vor Ort gesteigert werden: „Der Schlüssel zum Erfolg ist eine gut organisierte und transparente Eigentümergemeinschaft“, so Hübner."


"Energieagentur Region Göttingen e.V."

Der Verein ist ein Zusammenschluß der Stadt Göttingen und dem Landkreis Göttingen, Unternehmen, weiteren Kommunen, Verbänden, Vereinen und Privatpersonen. Vorsitzender ist Thomas Dienberg (Stadtbaurat Stadt Göttingen) Stellv. Vorsitzende: Christel Wemheuer (Kreisrätin des Landkreises Göttingen) Schatzmeister: Uwe Maier (Sparkasse Göttingen) Schriftführer: Dr. Gerd Rappenecker (Stadtwerke Göttingen AG) Beisitzer: Günther Geese (Beratende Ingenieure Geese) Beisitzer: Ezra W. Kurth (Energiewendekomitee e.V.) Beisitzer: Wolfgang Regenhardt (SHK Innung Südniedersachsen) www.energieagentur-goettingen.de oder 0551 - 37 07 49 80

 

Stromanbieterwechsel der Stadt Göttingen?

5.7.11 / Der Verwaltungsausschuss der Stadt Göttingen hat 4.7.11 eine öffentliche Ausschreibung für die Strombelieferung der Stadt in den Jahren 2012 und 2013 beschlossen. Es soll ausschließlich Strom beschafft werden, der mit erneuerbaren Energien oder in Kraft – Wärme – Kopplungsanlagen produziert worden ist. Damit will die Stadt ein deutliches Signal für die Energiewende und den Klimaschutz setzen, heißt es in einer Erklärung der Verwaltung. An der Ausschreibung, die für den gesamten Raum der Europäischen Union erfolgt, werden sich städtische Eigenbetriebe und Gesellschaften, voraussichtlich auch der Landkreis Northeim, beteiligen. Die Stadt, ihre Eigenbetriebe und –gesellschaften verbrauchen jährlich rund 15 Millionen kWh, rund die Hälfte davon für städtische Gebäude und öffentliche Einrichtungen.

Antwort eines Göttinger Bürgers an goestrom und Stadtwerke

16.11.12 / "... heute hatte ich Ihre Werbung im Briefkasten. Ich will ganz offen sein: Mit dieser unseriösen Mogelpackung betreiben Sie Bauernfängerei. Natürlich wissen Sie, dass ein stetig wachsender Anteil der Kundinnen und Kunden Energie aus regenerativen bzw. wenigstens nachhaltigen Quellen (KWK) verlangt. Also zaubern Sie dieses Feigenblatt aus dem Hut, um weglaufende Kundschaft wieder einzufangen. Aber solange e.on Mitte Anteilseigner der Stadtwerke Göttingen ist, kann kein informierter und verantwortlich denkender Mensch Stromkunde bei Ihnen sein. Ein skrupelloser Atomkonzern, der gerade an diesem Wochenende wieder gegen besseres Wissen eine weitere Fuhre MOX-Brennelemente von der Polizei nach Grohnde durchsetzen lassen wird. Der unverantwortliche und unsinnige Einsatz dieser Brennelemente erhöht das Unfallrisiko und die Auswirkungen im Fall eines tatsächlich eintretenden Unfalls in Grohnde nochmals zusätzlich. Und das ohne jede technische Notwendigkeit und auf Kosten der Steuerzahler. Geld das um ein vielfaches sinnvoller in den Ausbau regenerativer Energien einzusetzen wäre. Ich muss Ihnen ganz ehrlich sagen, ich empfinde Ihre Werbung als Versuch, mich - mit Verlaub - zu verarschen. Aber das können Sie vergessen, eben habe ich den Vertrag mit den EWS unterschrieben. Vielen Dank für den letzten Anstoß! Die einzig sinnvolle Alternative wäre, e.on wieder aus den Stadtwerken rauszuwerfen und diese zu einer Bürgergenossenschaft umzuwandeln. So wie es seit Jahren in immer mehr Städten der Fall ist: Schönau, Wolfhagen,... Handeln Sie endlich wirklich konsequent, treten Sie dem nordhessischen Stadtwerkeverband bei. Unter diesen Voraussetzungen wäre ich nicht nur gerne wieder Kunde der Göttinger Stadtwerke, sondern würde sogar selbst Anteilseigner werden. Und ich weiß, dass viele Göttingerinnen und Göttinger so denken wie ich. Und Sie wissen das natürlich auch. Handeln Sie, seien Sie nicht die letzten Stadtwerke im ganzen Land, die noch dem Dinosaurier-Geschäftsmodell verschrieben sind."
Mit freundlichen Grüßen R.L.
(Anmerkung der Red.: es handelt sich nicht um die Abkürzung eines ausgedachten Absenders mit Namen Rosa Luxemburg sondern um einen real existierenden Leser, der dies geschickt hat)

Veranstaltung
dassdie im Leserbrief oben angesprochene "Bürger/innen-Genossenschaft" in greifbare Nähe gerückt ist, dassEON-Mitte AG zum Verkauf ansteht, sei auf folgende Veranstaltung hingewiesen:
Die EON Mitte AG steht zum Verkauf. Doch unter welchen Bedingungen wollen die Kommunen kaufen? Wie wird sichergestellt, dass der Strom, der zukünftig verkauft wird, nicht aus Atom-, Kohle- oder Erdölkraftwerken stammt? Wie könnte ein zertifiziertes Ökostromangebot in den Regionen aussehen? Wie könnte eine stärkere BürgerInnen-/MitarbeiterInnen-Beteiligung ausgestaltet werden? Welche Risiken zeichnen sich ab? 19.11.12 Apex (Burgstraße 46) um 19 Uhr "Rückkauf der e.on Mitte AG" - Podiumsgäste: Stefan Taschner, Bürgerbegehren Klimaschutz (Berlin), Ingo Voges, Energiewende-Komitee Göttingen e.V., Sabine Morgenroth, Ratsfraktion DieGrünen und: Dr. Gerd Rappenecker, Vorstand der Stadtwerke Göttingen AG, Thomas Weber, Vorstand der EON Mitte AG. DieGrünen,

22.11.12 / Erklärung zum Veranstaltungverlauf:
Als Ergebnis fassen die Grünen in einer Pressemitteilung zusammen: "Wir brauchen das Netz als Schlüsselstruktur, wenn wir den Ausstieg aus der Atom- und Kohlewirtschaft und gleichzeitig den Ausbau der Erneuerbaren Energien und Effizienztechnologien in der Region Göttingen wirksam beschleunigen wollen." und die Diskussion habe "deutlich gemacht, dass sich die Energienetze erheblich besser für die Gestaltung der Energiewende nutzen lassen, wenn sie in kommunaler Hand liegen. Sie hat aber auch gezeigt, dass der Kaufpreis die beteiligten Kommunen wirtschaftlich nicht überfordern darf!". Zum einen sollen BürgerInnen am Netzbesitz als auch den Produktionsanlagen wie Windrädern und Solaranlagen beteiligt werden. Allerdings sei man bei der technischen Umsetzung auch auf die Fachkompetenz der Beschäftigen angewiesen die jetzt noch für EON-Mitte arbeiten.

ReinStrom und EnergieWende Komitee

EnergieWende Komitee Göttingen e.V.und der ReinStrom Arbeitsgemeinschaft
Schlagenweg 8 37077 Göttingen Tel.: 0551 / 3 89 85 87

Pressemitteilungen von Reinstrom und EnergieWende Komitee 22.06.2011

"Verzögerungen beim Stromanbieterwechsel Viele Verbraucher verunsichert oder verärgert
Verlief der Wechsel von der E.On Mitte zu einem Öko-Stromanbieter bisher relativ reibungslos, so ist er für viele Kunden in den letzten 2 Monaten mit erheblichen Behinderungen verbunden. Das Göttinger EnergieWende Komitee hat durch seine Reinstrom Arbeitsgemeinschaft seit der Atomkatastrophe in Japan und der zufällig gleichzeitigen Strompreiserhöhung der E.On Mitte so viel Verbraucher zum Stromanbieterwechsel motiviert wie noch nie. Die mit ihm kooperierenden Ökostromanbieter (EWS Schönau und Naturstrom AG) verzeichnen einen Zuwachs von bis zu 75%.
Dabei kommt es aktuell bei der An- und Abmeldung (Kündigung) von Seiten der E.On Mitte zu so vielen Fehlern und Behinderungen, "die nicht mehr als Folge dieses wahren Ansturms an Stromwechslern nachvollziehbar sind", wie Ezra W. Kurth vom EnergieWende Komitee Göttingen e.V erklärt. Diese Behinderungen sind nicht neu bei E.On. So musste die E.On edis (regionaler Stromanbieter von Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern) letztes Jahr - nach Missachtung der Aufforderung, Behinderungen beim Anbieterwechsel zu beseitigen – nach einer Zwangsgeldfestsetzung der Bonner Bundesnetzagentur 1.300.000 Euro Strafe zahlen. "Hintergrund ist der Vorwurf ..., E.on behindere systematisch den Wettbewerb auf Regionalebene und stelle Abrechnungsdaten und Protokolle von abgeworbenen Kunden nicht oder nur verspätet bereit. EOn edis begründete die Verzögerung mit der EDV-Umstellung." (Energiedepesche 4-2010)
Auch die E.On Mitte hat gerade "zufällig" ihr EDV-System umgestellt. Viele Kunden, die endlich bereit waren ihren Stromversorger zu wechseln, kreiden nun auftretende Verzögerungen dem neuen Stromanbieter an und sind verunsichert oder verärgert.
Die Reinstrom-Arbeitsgemeinschaft Göttingen, die seit mehr als 10 Jahren in der Region Kunden über einen Ökostromanbieterwechsel kompetent berät und betreut, beobachtet die Situation. Dennoch sollte sich niemand abschrecken lassen, sein Recht auf Stromanbieterwechsel wahrzunehmen. "dassmuss man etwas mehr Geduld haben, als üblich", so Beatrix Loppe von der Reinstrom Arbeitsgemeinschaft. "Die Wechselbereitschaft ist aber ungebrochen und nach wie vor für eine demokratische, dezentrale Energiewende von Nöten".

"Falscher Zählereinbau bei Solarstromanlagen - Viele Anlagenbetreiber ahnungslos
Die E.On hat 2010 mehrere hundert falsche Zähler bei Solarstromanlagen mit Eigenverbrauch eingebaut. Auch in einem 2. Punkt bereitet die E.On Mitte den Kunden Schwierigkeiten. Solarstromanlagenbetreiber, die im letzten Jahr Solaranlagen im Netzgebiet der E.On Mitte angeschlossen haben und einen Teil ihres durch die Sonne produzierten Stroms selbst nutzen wollten, sind von der E.On mit falschen, so genannten nicht saldierenden, Stromzählern ausgerüstet worden. Mit diesen Zählern wird bei kleinen Anlagen nur rund 1/3 des selbst genutzten Solarstroms erfasst, dassnicht alle drei Stromphasen zusammen gemessen werden können. Die E.On Mitte wusste bereits zur Jahresmitte von ihrem Fehleinkauf. "Nach Rücksprache mit anderen Solarinstallateuren hat die E.On Mitte geschätzt noch mehrere hundert falsche Zähler bis zum Jahresende eingebaut", so Claudio Fischer-Zernin von der Solarfirma UfH-GmbH aus Göttingen. "Es hätte zum Jahresende einen Zählernotstand gegeben, beteuerte uns die E.On Mitte. Nur bei Kunden, die es merken und sich beschweren, werden die Zähler sofort ausgetauscht. Die anderen falschen Zähler sollen zwar laut E.On Mitte auch ausgetauscht werden, ein verbindliches Datum bis wann das geschieht, konnte man mir nicht nennen. Sie hat die Kunden auch nicht über die falschen Zähler informiert oder erklärt wie der Fehler behoben werden solle." Noch dreister ist die E.On Avacon (Energieversorger aus Helmstedt/Niedersachsen): sie baut diese falschen Zähler noch heute ein!

Dazu teilte E-On Mitte auf Anfrage am 22.6.11 mit:

"zu der heutigen Presseinformation der Arbeitsgemeinschaft ReinStrom "Falscher Zählereinbau bei Stromanlagen" teilen wir Ihnen folgendes Statement mit. Aus gesetzlichen Unbundlingründen darf der Netzbetreiber E.ON Mitte AG keine Erklärungen für die Vertriebsgesellschaft E.ON Mitte Vertrieb abgeben: Anders wie in der Pressinformation behauptet wurden keine "falschen" Zähler eingebaut, sondern vielmehr Zähler, die geeicht sind und für diesen Zweck der Stromeinspeisung aus Photovoltaikanlagen mit Eigenverbrauch zugelassen sind und von vielen anderen Netzbetreibern ebenfalls eingesetzt werden. Diese Zähler benutzen eines von zwei möglichen physikalischen Messverfahren, nämlich die phasenbezogene Messung. Ob es im konkreten Einzelfall in einer Kundenanlage zu geringen Abweichungen in der Messung kommt, ist abhängig von der Anschlusssituation und die Einspeisemengen vor Ort. Es ist auf jeden Fall technisch und fachlich nicht korrekt, von einer bewussten Falschmessung zu sprechen. Ebenfalls trifft die Aussage nicht zu, es habe bei E.ON Mitte "einen Zählernotstand" gegeben. E.ON Mitte hat vielmehr im vergangenen Jahr über 7000 Photovoltaikanlagen mit den entsprechenden Messeinrichtungen schnell und kundenfreundlich in das E.ON Mitte-Netz eingebunden. Ferner ist die Behauptung falsch, von E.ON Mitte würden nur entsprechende Zähler ausgetauscht, wenn sich Kunden beschwerten. Um den Kunden grundsätzlich einen zukunftssicheren Messstandard zu gewährleisten, wird E.ON Mitte vielmehr alle Zähler mit diesem Messverfahren kostenlos noch im Juli in den Kundenanlagen austauschen. Dieser Austausch ist langfristig geplant und wird den Kunden schriftlich angekündigt.

Stromanbieterwechsel

10.2.09 // "Das Göttinger Umwelt- und Naturschutzzentrum (GUNZ) platzte am Montagabend (9.2.) fast aus allen Nähten, sogar auf dem Flur saßen einige Zuschauer, die sich über das Thema Stromanbieterwechsel informieren wollten. „Mit so vielen Interessierten habe ich nicht gerechnet“ gestand Christoph Ochs vom GUNZ dann auch zur Begrüßung, nachdem er noch einige Stühle dazu gestellt hatte. Frau Jutta Heuer von der Göttinger Verbraucherzentrale war dassweniger überrascht, „bei sovielen Kunden, die mit Problemen beim Anbieterwechsel zu mir kommen, hätten mich auch deutlich mehr Besucher nicht verwundert!“. Die Vorträge zu den Thema fanden die rund 40 Interessierten sehr interessant, besonders erstaunt waren einige, als die Rechtsanwältin Johanna Feuerhake aufzeigte, dass Ökostrom oft billiger ist, als der normale Basisstromtarif, den die meisten Kunden beziehen. Mehrere Diskussionsteilnehmer sagten auch deutlich, dass sie auf jeden Fall weg von den großen Anbietern wollten, auch wenn diese einem das Wechseln häufig zu erschweren versuchen, so zumindest das Gefühl, welches mehrere Besucher äußerten. Auch Gabriele Frühholz (ebenfalls Verbraucherzentrale Göttingen) riet dazu, eher auch mal zu kleineren Ökostromanbietern zu wechseln. „Bei einer Marktbeherrschung durch wenige große Unternehmen kann noch von keinem freien Wettbewerb gesprochen werden, was sich auch negativ auf den Geldbeutel jedes einzelnen Kunden auswirkt“. Doch wies sie auch auf große Einsparpotentiale hin, die viele bei sich Zuhause noch lange nicht ausnutzen." (Text GUNZ)
http://www.atomausstieg-selber-machen.de/stromwechsel.html

Elektrizität aus Kernkraft - Normalfall im Normaltarif

Wer den Strom in Göttingen im Normaltarif bezieht liest auf der Rückseite der Rechnung z.B. "Unser Gesamtenergiemix setzt sich aus 47 % Kernenergie, 35 % fossilen und sonstigen Energieträgern sowie 18 % erneuerbaren Energien zusammen" . Die Frage ist nun, wie findet man einen preislich akzeptablen und zuverlässigen Stromanbieter ohne Kernkraftwerksnutzung ?

U.a. auch das >> Göttinger Energiebündnis z.B. veranstaltete eine Stromwechselparty z.B. im Cafe Kabale. Fachkundige ReferentInnen berichten über die drei Ökostromanbieter. „Es ist nicht ausreichend, einen sogenannten Ökostromtarif von einem der vier großen Energiekonzerne zu wählen,“ erklärte Dietrich Wanke vom Göttinger Energiebündnis. „Wenn man ernsthaft etwas für den Ausstieg aus der Atomenergie tun möchte, und wenn man statt den Bau von 20 neuer Kohlekraftwerke lieber den Ausbau der erneuerbaren Energien fördern will, muss man zu einem echten Ökostromanbieter wechseln“. Der Stromanbieterwechsel ist sehr einfach, so verließen allein im vergangenen Jahr nach den Zwischenfällen in den Atomkraftwerken Krümmel und Brunsbüttel 250.000 Kunden den Stromkonzern Vattenfall.

So einfach ist dassaber die Entscheidung nicht, wenn die Leute auf den Cent achten müssen. Der Anbieter für regionalen Ökostrom http://www.reinstrom.de/ bietet als Arbeitspreis 2008 a) 21,20 Cent/kWh b) 21,80 Cent/kWh c) 22,99 Cent/kWh an. Die anderen im Internet angebotenen Vergleiche veröffentlichen jedoch nicht die Arbeitspreise ... Vielleicht ist doch wieder eine Stromwechselparty mit Infos nötig ..

Schild des Göttinger Energiebündnis während des Aktionstages zur Erinnerung an die Katastrophe in Tschernobyl am Jahrestag 26.4.08

 

Kommunales Konzept für Energieverbrauch und Klimaschutz
Private Haushalte, Unternehmen, Universität, Stadtwerke und Stadt

Mit Fördermitteln des Bundesumweltministeriums erarbeiten Stadt, Stadtwerke Göttingen AG und Georg-August Universität ein Klimaschutzkonzept für Göttingen. Jeder der drei Träger erarbeitet für seinen eigenen Wirkungsbereich ein Maßnahmenpaket. Grundlage des Klimaschutzkonzepts ist die Energie- und CO2-Bilanz 2008 für Göttingen. Rund 75 Prozent der Treibhausgase entstehen im Energiebereich, daher haben sich die Träger vorgenommen, hier alle Möglichkeiten zu prüfen. In einer Pressemitteilung am 27.10.09 heißt es: " Dank der Wärmeversorgung mit Erdgas und Fernwärme steht Göttingen schon recht klimafreundlich dass. Der Stromverbrauch bei Privathaushalten und im gewerblichen Bereich (also ohne den Verkehrsanteil) fällt dadurch mit 55 Prozent der CO2-Emissionen deutlich stärker ins Gewicht, obwohl er nur etwa ein Drittel des Energieverbrauchs ausmacht."
Mit rund 24.000 Studierenden und mehr als 10.000 Beschäftigen ist die Universität einer der großen Arbeitgeber und Gebäudeeigentümer in Göttingen. Präsident Professor Kurt von Figura: "Von 2005 bis 2008 konnten wir den Verbrauch von Strom und Wärme um mehr als zehn Prozent senken. Wir (...) möchten in Zukunft den Anteil regenerativer Energie weiter ausbauen" .
Direktor Reinhard Kraft: "Die Stadtwerke Göttingen wollen auch zukünftig hochwertige Leistungen für ihre Kunden bieten, dazu gehören die Versorgung aus erneuerbaren Energien und mehr Energieeffizienz. Klimaschutz ist für uns ein wichtiger Wettbewerbsfaktor."
Arbeitsgruppen beschäftigen sich in den nächsten Monaten mit konkreten und verbindlichen Maßnahmen, um bis zum Jahr 2020 eine deutliche Verringerung der Treibhausgase in Göttingen zu erreichen. Bis Mai 2010 soll die Erarbeitung des Klimaschutzkonzepts abgeschlossen sein und die Ergebnisse der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Es gibt fünf weitere Arbeitsgruppen, die Maßnahmenpakete erarbeiten.

AG Multiplikatoren mit gesellschaftlich relevanten Akteuren, die Kontakt zu den
privaten Endverbrauchern haben.
AG Wohnen mit Wohnungsbauunternehmen und Mieter- / Vermieterverbänden.
AG Wirtschaft mit Vertretern von Unternehmen
AG Dienstleistung mit Vertretern von öffentlichen Einrichtungen und Dienstleistungsunternehmen
AG Energieversorgung mit Schwerpunkt Energieerzeugung

Für die erarbeiteten Maßnahmen werden die Einsparungen an CO2-Emissionen, Energie und Kosten sowie die Umsetzungskosten abgeschätzt. Über den Fortgang wird in den politischen Gremien berichtet. Die Öffentlichkeit wird laufend informiert (Veranstaltungen, Berichte, Internetseite etc.).

Energiesparmaßnahmen in der Straßenbeleuchtung

17.10.12 / PM Stadt Gö // Rund 3.000 sogenannte HQL-Lampen (Quecksilberdampf-Hochdruckleuchten) will die Stadt Göttingen bis 2015 energetisch sanieren und dafür voraussichtlich rund 1,5 Millionen Euro investieren. Die Arbeiten zur Sanierung der Straßenbeleuchtung im Stadtgebiet haben in dieser Woche in Grone-Süd (Süntelweg, Rodeweg, Deisterstraße) begonnen und werden anschließend in Groß-Ellershausen und Geismar sowie in den kommenden Jahren in den übrigen Ortsteilen der Stadt fortgesetzt. Im Zuge der Umrüstungsarbeiten werden die vorhandenen, aus energetischer Sicht nicht effizienten Leuchtenköpfe gegen moderne, mit LED-Technik bestückte Modelle ausgetauscht. Ziel der Baumaßnahme ist eine langfristige Senkung der Energie- und Wartungskosten für die Beleuchtung im Stadtgebiet. Erwartet wird eine Energieeinsparung zwischen 65 und 75 Prozent. Die Energiekosten für Straßenbeleuchtung belaufen sich bei der Stadt Göttingen zurzeit jährlich auf rund 1,2 Millionen Euro.

Richtig lüften und heizen!

16.1.09 / Die beste Art zu lüften ist, Durchzug zu schaffen. Nach höchstens zehn Minuten ist so die verbrauchte feuchte Raumluft durch trockene Frischluft ersetzt. Wände, Decken und Möbel sollten dabei aber nicht auskühlen. Der Energieverlust bleibt gering. Das Dauerlüften durch Ankippen von Fensterflügeln ist zu vermeiden. Es sollte mindestens 2 mal täglich gelüftet werden. Das Heizkörperventil ist während des Lüftens zu schließen. Nicht vergessen: Nach dem Lüften wieder anstellen. Auch das richtigen Heizverhalten ist wichtig: Die Heizanlage sollte regelmäßig gewartet und eingestellt, die Heizkörper entlüftet werden. Heizkörper nicht durch Mobiliar zustellen oder Vorhänge bedecken, ein Abstand von ca. 10 cm sollte eingehalten werden. Nicht überheizen, aber ausreichend heizen! Die Temperatur in Wohnräumen sollte zwischen 19 und 21 Grad betragen. Die Türen zu weniger beheizten Räumen sollten geschlossen sein. Große Temperaturunterschiede zwischen den Räumen sind zu vermeiden. Wenn diese Tipps beachten werden, können Bauschäden vermieden und Energiekosten gespart werden. Über Einzelheiten zum Thema informieren wir gern. Für Mitglieder bietet Haus + Grund Göttingen e.V. eine kostenfreie Beratung durch den öffentlich bestellten und vereidigten Sachverständigen Herrn Dr. Erhard Kühnle an. Ferner können Merkblätter und Informationen direkt in unserer Geschäftsstelle in der Groner-Tor-Straße 1, 37073 Göttingen, abgefordert werden. Göttingen, den 15.01.2009 Susanne Et-Taib Öffentlichkeitsarbeit Haus + Grund Göttingen e.V.

 

Energiebündnis - Zukunftswerkstatt Energie

7.4.08 / Text der Initiative / Die Grundversorgung mit Energie befindet sich zunehmend in einem offensichtlich desolaten Zustand. Immer schneller steigen die Endkundenpreise für nahezu alle Energiearten. Die Versorgungsunternehmen wurden vor Jahren ganz oder teilweise privatisiert, der radikalen Ideologie des freien Marktes folgend. Direkte Auswirkung davon ist, dass Entscheidungen innerhalb der nun privaten Energieversorgungsunternehmen weitgehend intransparent und fernab öffentlicher Kontrolle getroffen werden, obwohl sie die große Mehrheit der Bevölkerung direkt betreffen. Große Summen öffentlicher Gelder wurden in privatwirtschaftliche Unternehmen gepumpt, wo sie nun in erster Linie für das Gewinninteresse der jeweiligen Unternehmen arbeiten. Die erzielten Gewinne fließen anschließend zu nicht unerheblichen Anteilen in die Kassen der beteiligten vier Energiemonopolisten, die an den vormals kommunalen Versorgungsunternehmen beteiligt sind oder die kommunale Energieversorgung komplett in ihrer Hand haben. Dass diese bundesweit ihre marktbeherrschende Stellung zu ihren Gunsten und für überhöhte Gaspreise zu nutzen wissen, wird nicht zuletzt durch das aktuelle bundesweite Kartellamtsverfahren gegen zahlreiche Energieversorgungsunternehmen bestätigt.

Regionales Beispiel: Die Stadtwerke Göttingen und E.ON

Vor dem Hintergrund dieser Ausgangslage erhebt die Göttinger Initiative gegen den Gaspreis (GIGA) – seit einiger Zeit öffentlich (u..a. im Rahmen der Stadtratssitzungen) die Forderung nach einer Offenlegung der Gaspreiskalkulation der Göttinger Stadtwerke . Diese wurde stets unter Verweis auf das Privatwirtschaftsrecht und eine behauptete Konkurrenzsituation abgebügelt. Die Konstruktion einer Konkurrenz mit anderen Mitbewerbern bei der Gasversorgung Göttingens ist nicht nachvollziehbar, ist doch der einzig denkbare Konkurrent nur ein scheinbarer, denn E.ON ist mit knapp 48,9% an den Stadtwerken beteiligt. Auf der anderen Seite ist die Stadt Göttingen zu 3,9% an der E.ON Mitte AG beteiligt, der Oberbürgermeister sitzt in den Aufsichtsräten beider Unternehmen. Hier wird die enge Verflechtung kommunaler Organe mit dem Energiemonopolist und Atomkonzern E.ON deutlich sichtbar. In diesem Licht betrachtet darf eine konsequente Vertretung der Interessen der Allgemeinheit durchaus in Zweifel gezogen werden, zumal jede wirksame Transparenz außerhalb nichtöffentlicher Gremien verweigert wird. Das Problem der fehlenden Transparenz ist auch ein rechtliches: das Energiewirtschaftsgesetz fordert in § 1 eindeutig "eine möglichst sichere, preisgünstige, verbraucherfreundliche, effiziente und umweltverträgliche leitungsgebundene Versorgung der Allgemeinheit mit Elektrizität und Gas". Um überprüfen zu können, ob die dargebotene (monopolartige) Versorgung der Erfordernis der Billigkeit nach §315 BGB genügt, bedarf es einer transparenten Preiskalkulation sowie öffentlicher Kontrollmöglichkeiten. Genau dies jedoch wird - wie oben bereits ausgeführt - in den bundesweit zahlreichen Gerichtsverfahren zwischen KundInnen und Energieversorgern regelmäßig von den Energieunternehmen verweigert.

Im Zuge der Bürgerfragen von Seiten der GIGA, eines Antrags der Grünen und einer Anfrage der Linken im Stadtrat (beide aus dem Kreis der GIGA initiiert), zeigte sich ein allgemeines und fraktionsübergreifendes Unbehagen mit dieser Situation. Die politischen EntscheidungsträgerInnen haben sich mit dem Beschluss zur Teilprivatisierung der Göttinger Stadtwerke selbst in diese Situation gebracht.

Mittlerweile jedoch ist aus den Verlautbarungen der Befragten und der von sich aus Stellung nehmenden FraktionsvertreterInnen ein aufkommendes Bewusstsein über die grundsätzliche Misere des schnell nahenden Endes fossiler Energieträger zu vernehmen. Die Erkenntnis, dass es Zeit reif ist für Veränderungen, dass man nicht einfach weitermachen kann wie bisher, scheint nun auch in der Kommunalpolitik heranzureifen. In Verbindung mit dem Entstehen vielfältiger kleiner privater Initiativen zur Gewinnung regenerativer Energieformen ist das zunehmende Nachdenken in Öffentlichkeit und Politik ein Indiz dafür, dass es an der Zeit ist, grundsätzlich an die Thematik heranzugehen: Wie soll die regionale Grundversorgung der Bevölkerung mit Energie in Zukunft gestaltet werden? Wie kann öffentliche Kontrolle hergestellt und Mitgestaltung möglich werden?

Wir brauchen neue Ideen, neue Ideen brauchen einen Raum

Um diese Fragen zu beantworten, möchten wir die aktuell und zukünftig Beteiligten und Betroffenen zusammenbringen und laden hiermit zu einem ersten Ideenaustausch ein. Wir möchten einen Raum für durchaus visionäre Denkansätze und Modelle schaffen, denn wenn wir heute nicht den bisherigen Rahmen verlassen, haben wir die Zukunft bereits verloren. Dies ist die unmissverständliche Botschaft des Klimarats der UN und vieler anderer Fachleute.

Das erste Ziel einer Zukunftswerkstatt Energie ist eine offene Diskussion über die Zukunft der regionalen Energieversorgung. Ein weiterer Schritt könnte dann der Aufbau eines regionalen Netzwerks sein, für Informationsaustausch und natürlich auch für konkrete Vorhaben.

Angesichts der oben geschilderten Ausgangslage gehen wir als Einladende davon aus, dass jener Weg, welcher wegführt von monopolartigen Strukturen, die auf Jahresbilanzen fixiert sind und jenseits einer öffentlichen Kontrolle agieren, der einzige ist, der zur Lösung der akuten Probleme beiträgt. Dies wäre ein Weg in Richtung Energieeinsparung, konsequentem Ausbau intelligenter Energieerzeugung aus regenerativen Quellen und Kraft-Wärme-Kopplung. Als sinnvolle Alternative zu den bestehenden Energiemonopolen erscheint uns ein kleinstrukturierter, vernetzter Verbund von mehr oder weniger in der Fläche verteilten Energieerzeugen, die je nach den örtlichen Gegebenheiten verschiedene Energiequellen kombinieren. Denkbar wäre z.B. der Aufbau eines regionalen Netzwerks kleinerer und größerer Genossenschaften zur Erzeugung und Verteilung der Energieträger. Es stellt sich auch die Frage, wie die existierenden Kompetenzen und Strukturen weiter genutzt und ggf. im Sinn einer zukunftsfähigen und dem Allgemeinwohl dienenden Ausrichtung angepasst werden können. Deshalb halten wir es für sinnvoll, auch den vormals kommunalen Versorger, die Stadtwerke Göttingen, in diese Diskussion mit einzubeziehen. Auch Fachleute, die Auskünfte über den Stand der Forschungen und Technik geben können, sollten eingeladen werden. Ebenso stellen wir uns vor, nach Möglichkeit regionale und überregionale Initiativen mit ihren bereits gesammelten Erfahrungen zu Wort kommen zu lassen.

Perspektivisch muss ein solches Netzwerk nicht auf Fragen rund um Energiegewinnung, -verteilung und -einsparung beschränkt bleiben. Denkbar wäre für die Zukunft eine Erweiterung um z.B. Wasserversorgung, Abfallwirtschaft und Rohstoffrückgewinnung und andere Themen der Grundversorgung.

Podiumsdiskussion zur Energieversorgung
DGB-Haus, 19 Uhr Obere Masch 10,

Seit 2002 ist E.ON Mitte, eine Tochterfirma von E.ON, an den Göttinger Stadtwerken zu knapp 49% beteiligt. Auch das Göttinger Stromnetz gehört E.ON Mitte. Welche Chancen haben erneuerbare Energien in Göttingen?

Unter dem Motto "Faire Energiepreise - Atomausstieg – erneuerbare Energien: mit E.ON & Co.?" Eingeladen sind Dr. Georg Scherer (CDU), Tom Wedrins (SPD), Jörg Klapproth (Windkraft Diemarden GmbH), Alexis Passadakis (Attac), Klaus Plaisir (Stadtwerke) und Andreas Wirtz (E.ON-Mitte). Felix Rosenkranz vom Göttinger Energiebündnis bezweifelt die Möglichkeit der Energiewende unter den derzeitigen Rahmenbedingungen: "E.ON, RWE, Vattenfall und EnBW bilden auf dem deutschen Strommarkt ein Oligopol. Während die Strompreise seit dem Jahr 2000 um 48% gestiegen sind, machen die Konzerne mit abgeschriebenen Kohle- und Atomkraftwerken täglich Millionenprofite. International streben sie den Wiedereinstieg in die Atomkraft an. Für das Inland ist der Bau von circa 20 Kohlekraftwerken geplant. Klimaschutz ist für die Energiekonzerne unwesentlich mehr als ein Lippenbekenntnis." Auch zur Frage der Privatisierung der Göttinger Stadtwerke werden die Podiumsteilnehmer Stellung beziehen. Seit sich E.ON-Mitte zu knapp der Hälfte in die Stadtwerke eingekauft hat, sind die Gaspreise eklatant gestiegen. Die Stadtwerke verweigern die Offenlegung ihrer Preiskalkulationen. Mario Neukirch vom Energiebündnis kritisiert die Beteiligung E.ON-Mittes an den Stadtwerken: "Dezentralisierung und erneuerbare Energien passen nicht ins Konzept von E.ON-Mitte. Nach dem Willen des regionalen Versorgers sollen die Göttinger Bürger ihren Strom aus den Atom- und Kohlekraftwerken E.ONs beziehen. Daher setzten wir uns für die Rekommunalisierung der Stadtwerke und des Göttinger Stromnetzes ein." Über den Verlauf der Podiumsveranstaltung äußert sich Neukirch zuversichtlich: "Aufgrund der heterogenen Zusammensetzung der Redner, gehe ich davon aus, dass wir eine sehr kontroverse und interessante Diskussion haben werden."

zum Anfang