goettinger stadtinfo Drogenrazzien Polizeiaktion gegen Technoparty von Radio E-Volution Berichte von Betroffenen und über Betroffene 14.11.07 / Wenn man die vielen Berichte im Gästebuch von Radio Evolution durchliest, dann tauchen immer wieder dieselben Verletzungen körperlicher Unversehrtheit und menschlicher Würde auf: Einkesselung und Festhalten in der Kälte ohne Erlaubnis warme Jacken anzuziehen, bekamen aber auch keine Decken, sie durften nicht auf die Toilette oder mußten vor den Augen der Polizisten urinieren. Sie wurde bis zu 6 Stunden festgehalten und bekamen nichts zu trinken. Es ist äußerst unwahrscheinlich, dass alle Gästebucheintragungen frei erfunden sind. Im Folgenden stichwortartige Auflistung von Vorwürfen im Gästebuch Radio E-Volution
13.11.07
/ Es wurden auch Fälle berichtet, in denen jemand die Untersuchung verweigerte
und verlangte, dass man ihm zunächst erkläre, was gegen ihn vorliegt.
Da in dem berichteten Fall nichts vorlag, wurde angeblich auf die Leibesvisitation
verzichtet. Alle Gäste mußten sich aber fotografieren und Fingerabrücke
abnehmen lassen. Ablauf der Razzia 12.11.07 / 300 Polizistinnen und Polizisten haben in der Nacht vom 10. auf 11. November die Techno-Party Heaven & Hell im Hagenweg um 2 Uhr beendet. Die Musik der Party war vorher auch zeitweise im Stadtradio unter dem Titel "Radio E-Volution" live übertragen worden. Das Stadtradio war aber NICHT Veranstalter, wie dies von interessierter Seite gerne in die Darstellung eingebaut wird.> Radio e-volution "ist vor allem eine Bürgerfunksendung im StadtRadio, die jeden Freitag ab 21 Uhr auf der 107,1 läuft. Die e-volution-Leute organisieren auch die Heaven & Hell-Partys, die sie diesmal, sozusagen als Special ihrer Sendung auch live übertragen haben." (Zitat eines Radio Insiders) Aus
dem Polizeibericht: "Insgesamt überprüften die Ermittler dabei 334 Männer
und 119 Frauen. Unter den Besuchern waren auch drei Jugendliche im Alter von 17
Jahren. Rund zwei Drittel von ihnen standen nach derzeitigen Erkenntnissen entweder
aufgrund eigener Angaben oder aufgrund bestimmter auffälliger Verhaltensweisen
im Verdacht, bei der Veranstaltung Drogen konsumiert zu haben. Die Personalienfeststellungen
und Durchsuchungen der Angetroffenen und ihrer Fahrzeuge dauerten bis in den frühen
Morgen. (...) insgesamt leiteten die Beamten 100 Strafverfahren wegen des Verstoßes
gegen das Betäubungsmittelgesetz ein. Allein 68 Mal wurden die Partydroge "Speed",
zehn Mal die Droge "XTC", 19 Mal Cannabisprodukte sowie weitere Rauschgifte von
der Polizei aufgefunden und beschlagnahmt." >> Polizeibericht Stellungnahme
der Veranstalter Kommentar |
Polizeiaktionen
gegen Joints Polizeiaktion gegen eine Techno-Fete in einem Privathaus 28.10.2002 // Angenommen Du gehst auf eine Fete in einem Privathaus die unter dem Thema Goa-Technomusik steht. Unter den 200 Gästen herrscht eine aggressionsfreie heitere Atmosphäre. Um 2:30 stürmen 160 Polizisten das Haus umstellen die Party sperren den Friedländer Weg. Nun kommst Du unverhofft als harmloser Partybesucher in die Situation, dass Du Dich bis auf die Unterhose ausziehen mußt, erkennungsdienstliche bemißhandelt wirst, fotografiert, in Dateien gespeichert und 3 Stunden Dich richtig Scheiße fühlen kannst, weil du genau so behandelt wirst. "Der gesamte Raum wurde abgeriegelt - wir durften weder zu unseren Feunden, die sich in anderen Räumen befanden, noch uns etwas zu trinken holen (was ja nun wirklich nicht abwegig ist nach dem tanzen). So wurden wir ca. 20 Minuten ohne jeglichen Kommentar dort gekesselt. Auf Nachfrage gab es nur die Aussage:"Dies ist eine Razzia, sie können sich doch vorstellen warum!". Dann kam eine Ansage dass dies eine Drogenrazzia sei und wir uns gedulden sollen, es würde jetzt jeder kontrolliert. Die ganze Prozedur dauerte ca. 3 Stunden. Jede Person wurde einer 5 minütigen Durchsuchung mit Personalienaufnahme mit Fotosession unterzogen. Wer während dieser Zeit aufs Klo wollte wurde dorthin begleitet und stand die ganze Zeit unter Beobachtung." (Bericht aus indymedia eines Göttingers) Polizeichef Niehörster der offensichtlich diese Aktion zu verantworten hat, muß sich nach der Verhältnismäßigkeit der Mittel fragen lassen, wenn z.B., wie in der Zeitung zu lesen war, eine Frau sogar gezwungen wurde, mißtrauische Blicke irgendeiner Beamtin zuzulassen während sie ihren Tampon wechselte. Polizeibericht: Bei der heute durchgeführten Razzia in einem Haus im Friedländer Weg, in dem eine "GOA-Party" stattfand, sind 132 Männer und 68 Frauen im Alter von 15 bis 50 Jahren durchsucht und deren Personalien festgestellt worden. Ebenfalls wurden die Räumlichkeiten sowie 25 von den Besuchern der Party mitgeführte Kraftfahrzeuge durchsucht. Die Ermittler leiteten 62 Verfahren wegen Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz und ein Verfahren wegen Verstoßes gegen das Arzneimittelgesetz ein. Sie wurden erkennungsdienstlich behandelt. Von 10 Jugendlichen wurden die Eltern benachrichtigt. Bei den erkennungsdienstlich behandelten Personen sowie in den Räumen und den PKW fanden die Einsatzkräfte u.a. rund 1200 Gramm Marihuana, 40 Gramm Haschisch, zwei Gramm Amphetamine 25 Gramm Rauschpilze (Psilone), 3 XTC-Pillen sowie Ephedrin-Präparate. Absurd
wird es, wenn bei einer Festnahme- und Durchsuchungsaktion beim
Mittagstisch der Gemeinde St. Michael in der Mauerstraße, 1 Joint !!!!! beschlagnahmt
und das dann auch noch für erwähnenswert gegenüber der Presse gehalten wird. Gewisse Personenkreise und Institutionen scheint man bei Razzien und der Drogendiskussion gerne auszuklammern: Der Gebrauch von Kokain bei Musikern, die Valiumschachteln und Ampheatmine in Leherzimmern, Überdurchschnittlich häufige Alkoholabhängigkeit bei Politikern, Tablettenabhängige Ministerpräsidenten die sich ohne Psychodrogen garnicht mehr vor die Kameras trauten. Die CDU-Fraktion bzw. CDU-Ratsherr Holger Welskop sagte gegen die Kritik des Pfarrers der St- Michael-Gemeinde "Göttingen brauche eine offensive Anti-Drogen-Politik, bei der jeglicher Verstoß geahndet werden sollte." Jeglicher Verstoß...! Prost ! |