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BSE-Forschung / Primatenzentrum
BSE = Bovine Spongiforme Enzephalopathie

BSE-Affen in Gö
Erweiterung des Primatenzentrums
Landesweite Koordinierungsstelle in Göttingen
Diskussion über BSE Feb 01
Göttinger Schlachterei schließt angeblich wegen BSE-Krise
BSE-Test für lebendes Rind
Quarantänemaßnahmen im Göttinger BSE-Forschungszentrum

 

Volkswagenstiftung fördert Primatenzentrum

29.06.2001: Die Göttinger Universität und das Deutsche Primatenzentrum in Göttingen werden mit insgesamt 1,8 Millionen Mark aus dem „Niedersächsischen-Vorab" der Volkswagen-Stiftung gefördert. Das hat heute das Kuratorium der Stiftung auf Vorschlag der Landesregierung beschlossen. Die Fördersumme für Universitäten und Forschungseinrichtungen beträgt insgesamt 30 Millionen Mark. In Göttingen entfallen rund 725.000 Mark auf die Universitätsklinik und 735.000 Mark auf die Universitäts-Sternwarte. Die Abteilung „Kognitive Neurowissenschaften" des Primatenzentrums wird mit 400.000 Mark gefördert. Diese Investitionen trügen erheblich dazu bei, dass der Standort Niedersachsen seinen Spitzenplatz in der Forschung festigen könne, erklärte der niedersächsische Wissenschaftsminister Thomas Oppermann.

BSE-Affen in Gö

Im Primatenzentrum Göttingen werden Versuchsaffen mit BSE-infiziertem Rinderhirn gefüttert. Damit sollen Übertragungswege von BSE auf den Menschen erforscht werden, weil deren Organismus dem menschlichen Körper sehr ähnlich sei. Es werden unterschiedlich stark infizierte Materialien verfüttert um herauszufinden, ob die Ansteckung erst ab einer gewissen Konzentration stattfindet. Dabei soll auch untersucht werden, ob sich BSE durch Blut überträgt. Verwendbare Ergebnisse für die Nahrungsmittelindustrie würden sich jedoch erst in ein paar Jahren ergeben.

Das Primatenzentrum an dem auch Aids-Forschung läuft, ist wie ein Gefängnis-Hochsicherheitstrakt organisiert, damit weder infizierte Tiere noch infizierte Materialien in die Aussenwelt gelangen.
Auskunft an die Öffentlichkeit erteilt der Primatenzentrums-Sprecher Michael Schwibbe.

(Der Redaktion kamen Gerüchte zu Ohren, dass merkwürdige Geschichten von Mitarbeitern bekannt seien, die  psychisch mit den unter Schweigpflicht liegenden Arbeitsaufträgen nicht zurechtkamen.)

Erweiterung des Primatenzentrums

März/April 2001 / Auf dem Gelände zwischen Primatenzentrum, Otto-Hahn-Strasse und Weender Polizeiwache plant die Forschungseinrichtung "Primatenzentrum" den Bau von insgesamt 13 Wohnhaus-ähnlichen Stallgebäuden. Hier sollen für wissenschaftliche Zwecke Affen gehalten und gezüchtet werden. Das Gesamtvolumen dieser Investition beläuft sich auf etwa 30 Millionen Mark. Frau Göbel von der GAL sieht vor allem Probleme beim Trinkwasserschutz und bei der Suche nach Ausgleichsflächen für Feldhamster. Die seltenen Tiere nutzen das für den Bau vorgesehene Areal derzeit vor allem zur Nahrungssuche.

>> Tierschutzbund kritisiert Primatenzentrum 22.6.01

Landesweite Koordinierungsstelle in Göttingen

März/April 2001 // Eine landesweite Koordinierungsstelle mit Sitz in Göttingen soll künftig die niedersächsischen Forschungen auf dem Gebiet der Prionenkrankheiten bündeln. Zu diesen Krankheiten gehören unter anderem BSE und die Creutzfeld-Jakob-Krankheit. Das Land Niedersachsen stellt nach Angaben einer Sprecherin dafür in den nächsten 5 Jahren rund 3,7 Millionen Mark zur Verfügung. Die Koordinierungsstelle soll für eine Vernetzung der Forschungsprojekte sorgen. Beteiligt sind die Bereichen Agrarwissenschaften, Medizin, Wirtschaftswissenschaften und Jura, sowie die Abteilung Virologie am Deutschen Primatenzentrum. Die Leitung übernimmt Dr. Walter Schulz-Schaeffer, der auch Chef eines eigenen Forscherteams ist. Die unterschiedlichen Arbeitsgruppen forschen unter anderem nach verbesserten Diagnosemöglichkeiten sowie nach Übertragungs- und Ausbreitungswegen.

Diskussion über BSE Feb 01

Neben Landwirtschaftsminister Bartels diskutieren der Prüfungsausschussvorsitzende der Göttinger Fleischer-Innung, Christoph Hoffmeister, als Vertreter der Bio-Bauern Landwirt Bodo Bertsch und der Geschäftsführer des Einzelhandelsverbandes Hannover-Hildesheim, Michael Bücker.
Beim nächsten GT-Treff am Donnerstag, 15. Februar, wird wie immer Wert gelegt auf die Diskussion zwischen Publikum und Fachleuten. GT-Redakteurin Angela Brünjes moderiert die Beiträge aus dem Publikum, das mehrmals Gelegenheit erhält, sich zum Thema zu äußern. GT-Chefredakteur Bernd Hilder moderiert die Diskussion der Gäste auf dem Podium.
Nicht nur Rindfleisch auch andere Produkte sind belastet, können krank machen.
Wie können die Verbraucher sich davor schützen? Was muss getan werden, um gute Lebensmittelqualität zu garantieren? Welche Massnahmen sind erforderlich, um Mindeststandards zu bieten? Donnerstag, 15. Februar, um 19 Uhr im Saal der reformierten Gemeinde, Untere Karspüle 12.

Göttinger Schlachterei schließt angeblich wegen BSE-Krise

01.02.2001: Angeblich wegen drastisch gesunkener Umsätze als Folge der BSE-Krise muss die Göttinger Schlachterei "Klages" ihren Betrieb schliessen. 30 Mitarbeiter verlieren zum 31. März ihre Arbeitsplätze. Inhaber Manfred Clages teilte heute mit, die Umsätze seien insgesamt um ein Drittel gesunken. Bei Rindfleischprodukten betrage der Rückgang fast 100, bei Schaffleisch etwa 80 Prozent. Angesichts dieser Entwicklung sehe er keine Möglichkeit, den 90 Jahre alten Familienbetrieb mit seinen drei Filialen weiter zu führen, so Klages.

BSE-Test für lebendes Rind

Wissenschaftler der Universität Göttingen arbeiten an einem BSE-Nachweis für lebende Rinder. Der Test sei zehn Mal so sensibel wie die gegenwärtig angewandten Verfahren, sagte Prof. Bertram Brenig, Leiter des Tiermedizinischen Instituts der Universität Göttingen, am Mittwoch bei einer Tagung der Gesellschaft für Chemische Technologie und Biotechnologie (Dechema) in Frankfurt. Damit könne die Rinderseuche früher und sicherer nachgewiesen werden. Bisher können BSE-Test nur an toten Tiere gemacht werden.

Quarantänemaßnahmen im Göttinger BSE-Forschungszentrum

Der Leiter des Veterinäruntersuchungslabors im BSE-Forschungszentrum am Tierärztlichen Institut der Universität Göttingen, Dr. Gero Fabig informierte die Öffentlichkeit über Sicherheitsmaßnahmen: Es gibt einen Spritzschutz, die Luft wird abgesaugt und gefiltert, so dass kein Material in die Umwelt gelangen kann. Bei der Arbeit werden reißfeste Handschuhe und Unterarmstulpen sowie Schutzbrillen getragen. "Wir müssen davon ausgehen, dass sich der Mensch mit dem Erreger infizieren kann." Leiter des Instituts ist Prof. Bertram Brenig, dort wird an den Kälbern von BSE-kranken Kühen der Verlauf der Rinderseuche untersucht. Die Kuh und zwei Kälber zeigen noch keine klinischen Symptome einer BSE-Erkrankung. "Wir hoffen aber, dass sie BSE entwickeln, von der Abstammung her müssten sie es tun", sagte der . Die Wissenschaft benötige diese lebenden Tiere, um an ihnen neue Verfahren für die Diagnose und Therapie zu entwickeln und zu Erkenntnissen über die Verbreitung zu kommen.

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