Bild der Woche 17.7.08 > Biwo-Archiv  

Und so fing die Geschichte an:

Die Geschichte zum Bild der Woche - die Geschichte der Woche

Die Ziegenherde gehört nicht zu der Frau mit dem roten Schirm. Nein , im Gegenteil, sie fühlte sich von dieser Herde verfolgt! Sie begegnete uns an einem Wochentag am Kehr und bat uns um Hilfe, weil die Ziegen ihr ständig hinterhergelaufen seien. Hilfsbereit versuchten wir die Ziegenherde durch Herumfuchteln mit den Armen von einer weiteren Verfolgung der Frau abzuhalten, die uns dabei mit abschreckendem Fucheln mit dem roten Schirm unterstützte. Schließlich setzte die Frau ihren Heimweg fort und die Ziegen wurden mit Mühe in die andere Richtung gescheucht. Das Ergebnis war, dass nun wir es waren, die die Ziegenherde selbst am Hacken hatten. Die 16 Ziegen wollten uns partout nicht mehr von der Seite weichen. Was tun? Zunächst riefen wir bei der Telefonzentrale im Rathaus an und baten darum, dass der Förster oder sonstwer verständigt wird der zuständig ist. Wir wollten verhindern, dass uns die Ziegen später nicht bis in die Stadt zurück folgen und den Strassenverkehr gefährden. Irgendwie klappte das aber nicht, der Frau in der Zentrale war die Geschichte wohl etwas komisch vorgekommen oder sie hatte niemanden erreicht.

Da die Ziegenherde inzwischen Hüte-Instinkte bei ihren menschlichen Begleitern geweckt hatten, nahmen wir sie einfach mit auf dem Spaziergang - aber was heißt hier "mitnehmen" - wir wurden sie nicht mehr los, sie verfolgten uns (Bild unten links)

Eine Joggerin, die ein Gespräch mit uns führte hatte das Pech, dass die Ziegen nun mal zur Abwechslung ihr hinterherlaufen wollten (Bild oben rechts). Wir gaben der Bitte der Frau nach und lenkten die Ziegen wieder in eine andere Richtung - klar - nun hingen sie wieder an uns. Nach zwei Stunden gemeinsamer Wanderung mit einer Ziegenherde kam schließlich Stadtwald-Förster Raab mit dem Auto vorgefahren - allerdings nicht, weil ihn jemand informiert hatte, sondern, weil er zufällig den Weg lang fuhr. Mit ernstem Gesicht stieg er aus und wollte uns fragen, ob wir überhaupt eine "Beweidungsgenehmigung" hätten wenn wir so mit den Ziegen herumziehen. Sehr witzig! Das war rasch aufgeklärt und solange wie Förster Raab dann den Besitzer der Ziegenherde suchte bat er uns noch ein wenig auf die Herde aufzupassen. Als es zu regnen begann drängte sich die Ziegen zusammen unter einen Baum - ok. wir stellten wir uns einfach dazu.
Plötzlich kam ein Jogger vorbeigelaufen. Da wechselten die Ziegen mal wieder ihre Orientierung und sausten diesem Jogger hinterher. Wir dachten, na gut, dann hat er sie am Bein - jedenfalls sind wir sie jetzt los. Sie liefen gottseidank nach 100 Metern ihrer Besitzerin in die Arme, die bereits informiert worden war und den Weg entgegenkam. Sie lenkte die Ziegenherde mit dem Geraschel von leckerem Futter in einem Plastikeimer in die richtige Richtung ihrer Weide, die sich irgendwo in einer Waldlichtung befand wo die Ziegen landschaftspflegerisch mit Grasfressen tätig sein sollten. Für die Hütearbeit haben wir zwei Stück Ziegenkäse versprochen bekommen. Die müssen wir uns noch abholen.