Streiks
bei der Deutschen Bundesbahn Chaos
ist kein Argument gegen Streik, der erfolgreiche Streik ohne Auswirkungen muß
erst noch erfunden werden. Aktionsbündnis Sozialproteste unterstützt
die Streikenden aber Gewerkschaftssekretär und SPD-Landtagskandidat Schminke
fällt den Streikenden in den Rücken. "Ich
bitte Sie herzlich, Ihrem Personalvorstand bei Gelegenheit einmal den Unterschied
zwischen dem Straftatbestand der Erpressung und einer durch die Freiheitlich Demokratische
Grundordnung der Bundesrepublik Deutschland legalisierten Arbeitskampfmaßnahme
erläutern zu lassen." (Schlußsatz aus: >> Offener
Brief des Transnet-Mitgliedes und Lokführers Gerhard Bernreither, veröffentlicht
auf der GDL-Seite)
Aktionsbündnis
Sozialproteste unterstützt Lokführerstreik SPD-Landtagskandidat
und Gewerkschaftssekretär fällt Streikenden in den Rücken Schminkes
Presseerklärung Flugblatt der GdL, im Zug nach Göttingen
 Göttinger
Bahnhof Regionalzüge / foto goest -/ aber 400 weitere Fotos vom Arbeitsinstrument
der Lokführer findet man unter http://www.elektrolok.de/xA/mrz2007.htm
"Aktionsbündnis Sozialproteste"
unterstützt Streik von Lokführern und Zugbegleitpersonal Seit
vielen Wochen findet eine scharfe Auseinandersetzung zwischen der Gewerkschaft
der Lokführer (GDL) und der Führung des DB-Konzerns statt. Und genau
so lange versucht die Konzern-Führung, Hartmut Mehdorn und sein Personalvorstand,
Margret Suckale, den Streik öffentlich zu diffamieren. Damit nicht genug.
Auch juristisch versuchen sie, Lohnforderungen und das einzige Durchsetzungsmittel,
den Streik, mundtot zu machen. Wenn das Schule macht, Streiks juristisch zu verbieten,
weil ein Streik Schaden verursacht, ist der Absturz in Lohndumping und massive
Steigerung der Erwerbslosigkeit vorprogrammiert. Was hindert denn Mehdorn und
Co., Schaden von den Bahnreisenden abzuwenden durch Abschluss von Tarifverträgen
mit angemessenen Leistungen für gute Arbeit? Z.B. die Bahnprivatisierungspläne?
In der perfiden Logik des DB-Konzerns und der Medienkartelle werden statt dessen
die streikenden KollegInnen als die Schadensverursacher vorgeführt. Von dem
Schlichtungsergebnis vom September will der Bahnvorstand schon nichts mehr wissen.
Deshalb bleibt den Kolleginnen und Kollegen nichts anderes übrig, als für
ihre Interessen durch einen entschlossenen Arbeitskampf einzustehen. Im eigenen
Interesse lassen die Sozialproteste die streikenden KollegInnen nicht im Stich.
Vielmehr erklären wir uns mit den streikenden KollegInnen solidarisch und
fordern: Schluss mit der Lohnzurückhaltung!  | Nahschnellverkehrszug
auf der Strecke Göttingen Hann-Münden Hier
allerdings nicht während des Streiks sondern während des Kunstprojekts
IL TRENO 2004 Allerdings
könnte auf noch mehr stillgelegten Bahnstrecken Gebüsch wachsen, wenn
die Privatisierung der DB durch einen Börsengang verwirklicht wird. |
SPD-Landtagskandidat
und Gewerkschaftssekretär fällt Streikenden in den Rücken Schminke
ist und will für die SPD in den Landtag gewählt werden Wahlkreis (umfasst
u.a. Hann. Münden Dransfeld Adelebsen Bovenden Grone, Weststadt, Holtensen,
Groß Ellershausen, Elliehausen, Hetjershausen, Knutbühren und Esebeck).
Schminke ist Geschäftsführer der IG B.A.U. Bezirksverband Niedersachsen-Süd
(Industriegewerkschaft BAUEN-AGRAR-UMWELT) und damit Mitglied eines Gewerkschaftsdachverbandes
(DGB) dessen Bahngewerkschaft in Konkurrenz zur GDL steht. Am 17.10 veröffentlichte
er eine Pressemitteilung in der er den streikenden LokführerInnen in den
Rücken fällt: Schminkes
Presseerklärung: "Chaos auf Bahnhöfen muss beendet werden Bahnstreiks
sofort beenden! "Es reicht, das Chaos sollte sofort beendet werden, weil
es gute Chancen für eine Einigung im Tarifstreit der Bahn gibt ", fordert
Ronald Schminke, SPD Landtagskandidat in einem offenen Brief an den Chef der GDL
Manfred Schell. Nach dem Angebot der Bahn AG, der einen eigenen Tarifvertrag für
die Lokführer ermöglichen soll, fordert Schminke die GDL auf, von weiteren
Streikmaßnahmen abzusehen und sofort an den Verhandlungstisch zurückkehren.
Schminke: "Die Leute haben mit Fug und Recht die Nase voll. Das Chaos durch
ausfallende Züge wird angesichts starrsinniger Funktionärsgebaren einfach
nicht mehr akzeptiert. Auch ich habe kein Verständnis mehr für die Haltung
der GDL, weil es gute Signale gibt, diesen Streit mit Hilfe der Vermittler Biedenkopf
und Geißler am Verhandlungstisch für beide Seiten positiv zu beenden."
Es sei daher völlig unverständlich, dass die GDL immer noch an den Streikmaßnahmen
festhalte. Durch weitere Streikmaßnahmen würde das Verständnis
in der Bevölkerung für einen deutlich höheren Lohnabschluß
der Lokführer weiter schwinden. Die Lokführer hätten aber ein Recht
darauf, von der GDL anständig vertreten zu werden. Ein ernsthafter Einigungswille
könne schließlich nur durch die Rückkehr an den Verhandlungstisch
deutlich werden, erklärte der SPD Landtagskandidat und hauptamtliche Gewerkschafter
abschließend! gez. Ronald Schminke " ( Quelle:
Homepage Schminke /.pdf )
 Göttinger
Bahnhof / ICE
Früher
war Schminke für Streik Es gab auch andere Zeiten, da war er der "starrsinnige
Gewerkschaftsfunktionär" und noch für Streik - allerdings dann, als
es um seine eigene Gewerkschaft ging: Z.B. hatte die IG Bauen-Agrar-Umwelt, in
Berlin zur Demonstration und Kundgebung am 14.3.1997 in Berlin aufgerufen. Der
Protest richtete sich gegen die Bau-Arbeitgeber und ihre Verbände, die in
den vergangenen Monaten hunderttausendfachen Tarifbruch begangen haben, den Bauarbeitern
Massenarbeitslosigkeit und Lohndrückerei zumuten und eine hundertprozentige
Lohnfortzahlung verweigern. Der Protest richtet sich auch gegen die Bundesregierung,
die mit der Streichung des Schlechtwettergeldes die desolate Situation auf den
Baustellen mitverschuldet hat." (Archiv-goest
/ .doc) Auch 2007 noch gab es Streiks, die Chaos produzierten, die aber
von Schminke unterstützt wurden. Da erklärte er sich noch "solidarisch
mit den streikenden Beschäftigten der Telekom" und forderte, die Telekom
solle "Verhandlungen auf gleicher Augenhöhe" führen und Drohungen
an Streikende beziehungsweise Zahlungen an Streikbrecher unterlassen. Der Schutz
der Arbeitsbedingungen solle nicht länger hinter der Positionierung des Unternehmens
auf dem Telekommunikationsmarkt anstehen. Schließlich sicherte er "den
Streikenden Rückendeckung auf Landesebene zu" und betonte, "dass
die Bundesregierung zwar als Aktionär der Telekom in einem Interessenkonflikt
stehe, die Arbeitsbedingungen aber Vorrang hätten." (SPD-Homepage)
Flugblatt
der GdL, am 25.10.07 im Zug nach Göttingen verteilt: Die
Streiks der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) verstehen Fakten
und Hintergründe zum Tarifkonflikt Entgelt
Ein Lokomotivführer bei der Deutschen
Bahn verdient heute im Durchschnitt 1.500 Euro netto. Dieses ist weder leistungs-
und verantwortungsgerecht noch gleicht es die Belastungen aus dem permanenten
Schicht- und Wechseldienst aus. Im Vergleich zu Lokführern aus anderen westeuropäischen
Ländern hat ein Lokführer in Deutschland das geringste Einkommen.
Arbeitszeit Die Wochenarbeitszeit des Fahrpersonals beträgt im
Gegensatz zu allen übrigen Bahnbeschäftigten 41 statt 40 Wochenstunden.
Darüber hinaus sind Lokführer und Zugbegleiter oftmals bis zu 55 Stunden
im Dienst, da viele Schichtbestandteile als unbezahlte Freizeit gelten. Zudem
weiß das Fahrpersonal häufig am Vortag noch nicht, ob und wann es am
nächsten oder übernächsten Tag arbeiten muss. Eine Familien- und
Freizeitplanung ist damit unmöglich. Eigenständiger Tarifvertrag
Bisher vereinbarten die Bahngewerkschaften mit dem Arbeitgeber stets gleichautende
Tarifverträge. Das Resultat ist ein Reallohnverlust des Fahrpersonals von
zehn Prozent seit der Bahnreform 1994. Die GDL will darum künftig einen eigenständigen
Tarifvertrag abschließen, in dem die Entgelt- und Arbeitszeitbestimmungen
des Fahrpersonals geregelt sind. Damit will sie aus dem tariflichen Zwangskorsett
mit den anderen Bahngewerkschaften ausbrechen. Was bietet die Bahn? Die
Bahn bietet der GDL lediglich die Übernahme des Tarifabschlusses mit den
anderen Bahngewerkschaften und damit erneut das bisherige Tarifkorsett an. Alle
weiteren Angebotsbestandteile sind eine Mogelpackung und dienen nur dazu, die
Öffentlichkeit zu täuschen. Die Bahn spricht von Entgelterhöhungen
und Einmalzahlungen obwohl sich dahinter lediglich die Bezahlung von Mehrarbeit
verbirgt. Bekanntlich geht es bei Lohnerhöhungen und Einmalzahlungen aber
üblicherweise darum, dass die Arbeitnehmer für die gleiche Arbeit mehr
bekommen als bisher, davon kann hier aber keine Rede sein. GDL - Störfaktor
der Bahnprivatisierung Die beiden anderen Bahngewerkschaften sind die einzigen
Gewerkschaften in Deutschland, die die Börsenpläne der DB AG aktiv unterstützen.
Die GDL, die den Gesetzesentwurf zur Bahnprivatisierung ablehnt, ist somit ein
wesentlicher Störfaktor auf dem Weg zum Börsengang. Streikrecht
Mit der Bahnreform wurde beschlossen, dass die Deutsche Bahn seit 1994
als Wirtschaftsunternehmen in privatrechtlicher Form geführt wird. Damit
wurde auch bei der Bahn das Streikrecht eingeführt. Trotzdem versucht die
Bahn seit Monaten mit der Hilfe von entlegenen Arbeitsgerichten das verfassungsmäßig
garantierte Streikrecht der GDL einzuschränken. Wir fragen: Ist das Recht
zu streiken, nicht der Preis, den alle zahlen müssen, für ein Mindestmaß
an sozialen Standards? Zu guter Letzt Es ist nicht das Ziel der GDL
zu streiken. Sie will nur, dass Lokführer und Zugbegleiter angemessen entlohnt
werden. Der Streik dient einer Gewerkschaft hierbei als letztes und einziges Mittel,
um dem Arbeitgeber auf Augenhöhe begegnen zu können. Durch die Einschränkung
des Streikrechts kämen Lohnforderungen eines kollektiven Bettelns gleich. Die
GDL bedauert, wenn den Fahrgästen Unannehmlichkeiten aufgrund des Streiks
entstehen. Die Bahn lässt ihr aber keine andere Wahl. Wir bitten um Ihr Verständnis.
Frankfurt am Main, Oktober 2007 Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer Baumweg
45, 60316 Frankfurt am Main www.gdl.de |
Die
Zeit im Kopf und Apfelsinen-Chaos am Bahnhof 
| Diese
beiden Fotos stammen nicht vom Lokführerstreik Sie
entstanden im Zusammenhang mit der Wiederaufführung des Kunst-Projektes IL
TRENO von John Cage 2004 auf der Nahschnellverkehrs- Strecke Göttingen -
Kassel. Foto
Il Treno 2004 |
 |
Chaos am Bahnhof: Dauernd
ließ diese Frau im Rahmen des Kunstprojekts die Orangen aus dem Netz fallen
und alle halfen, sie wieder einzusammeln |
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