14.12.10 AStA-Veranstaltungsgeschäfte
enden im Desaster
AStA-Veranstaltungsgeschäfte
enden im Desaster 2010 / Insgesamt dasentseht der Eindruck, der AStA sei eine Veranstaltungsagentur , vor allem für den Partykeller "Vertigo" mit angeschlossenen Beratungsstellen für Studierende. aktualisiert am 14.12.10 / Vom 11.6.-11.7.2010 fand die Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika statt. Der AstA veranstaltete für alle Spiele der deutschen Mannschaft ein "Public Viewing" als "Kulturveranstaltung" (sic!). Dem AstA standen dabei Räumlichkeiten mit einem Fassungsvermögen von 3000 Personen zur Verfügung: vor allem das ZHG-Foyer und der Hörsaal ZHG 011 (ca. 900 Menschen) ersatzweise aber auch ZHG 010 für ca. 500 Menschen. Insgesamt wurden laut Angaben des AStA ca 12.000 Karten verkauft. Eine Eintrittskarte kostete 1,99 Euro. Zusätzliche Einnahmen in unbekannter Höhe nahm der AStA durch den Verkauf von Würstchen und Getränken ein. Insgesamt waren ca. 50 Arbeitskräfte für diese Veranstaltungen im Einsatz. Sven Grünhagen berichtete in der Juni-Sendung des Uni-Radios "Goehoert" , dass Linus Kropp-Benoist als "Projektleiter" der WM-Veranstaltungen für den AStA tätig sei. Benoist habe die "Finanzierung mehrmals durchgerechnet". Den RadiomacherInnen schien es erwähnenswert, dass der "Bierbrauer gewechselt" wurde. Bei der herrschenden starken Konkurrenz zwischen den Brauereien sicher ein bedeutsamer Hinweis. In der Sendung meinte Benoist u.a. der AStA sei verpflichtet Kulturveranstaltungen zu machen und "Fußball fällt auch unter Kultur" und "da ist es auch in Ordnung wenn man mal ein Minus macht." (Das bezog sich darauf, dass sich ein Minus ergäbe, wenn die deutsche Mannschaft zu früh ausscheide ). Auf den AStA-Seiten der Hochschulzeitung "Augusta" schrieb Benoist einen Artikel zur WM mit der Überschrift "AStA überträgt alle Spiele der Deutschen Nationalmannschaft". U.a. heisst es dort: "Ein Detail sollte allerdings klar sein. Die Versorgung mit ausreichend Getränken (vor allem Bier) werden mit der gleichen Leidenschaft geplant wie der Rest dieser Kulturveranstaltung." und der Artikel schließt dann mit "SCHLAND!" . Journalistisch war er auch im inzwischen eingestellten Kulturmagazins K3 als Autor öffentlich genannt worden. Im Asta-Sitzungsprotokoll vom 7. Juli 2010 steht: "Linus berichtet, dass das WM-Projekt gut laufe und davon, dass aufgrund der zusätzlichen Spiele Anpassung der Kalkulation nötig sind." Neben der Aufgabe über die Finanzkalkulation zu wachen, war er für Warenbeschaffungen zuständig (wie z.B. die Bestellung von Würstchen für den Verkauf beim Public Viewing). Die Zuständigkeitsverteilungen im AStA sehen vor, dass nach der neuen Finanzordnung ausschließlich die AstA-Vorsitzende Susanne Peter (ADF) Verträge im Namen des AStA abschliessen kann und Auszahlungsanordnungen unterschreiben darf. (Anscheinend ist diese neue Finanzordnung wohl noch nicht in Kraft - womit sich die Frage stellt, wer z.B. die Verträge mit der Brauerei unterschrieben hat usw. . Die Geldeinnahmen aus dem Verkauf von Karten, Getränken und Würstchen lagen sicherlich ausserhalb ihrer direkten Beteiligung. Mit den Geldeinnahmen kamen zunächst die Hilfskräfte beim Kartenverkauf im Vertigo, später jene beim Verkauf von Getränken und Würstchen im ZHG in Berührung. Welchen Weg dann die Gelder nahmen, darüber müßte der AStA genauere Auskunft geben. Die Fußball WM fand 11.6. bis 11.7. 2010 statt, ausgerechnet die Protokolle der AStA-Sitzungen vom 21.6., 30.6., 15.7., 29.7. fehlen in der Liste der veröffentlichten AstA-Protokolle (Stand 13.12.10) . Über eine Abrechnung des Public Viewing ist in den übrigen AStA-Protokollen nichts zu finden. Lediglich der Vermerk über die Anschaffung eines Tresors für 900 Euro weist auf ein aufgetretenes Sicherheitsbedürfnis hin. Naheliegend
wäre beim Versuch einer Aufklärung die Einbindung des AStA-Finanzreferenten
Eric Möhle (RCDS) . Der Finanzreferent ist seit Anfang 2010 für
die Aufstellung des Haushaltes, die Auszahlung von Geldern an Fachschaften
und den Hochschulsport zuständig. Auf der
AStA-Homepage heißt es: "Dem Referat obliegt zudem die Verwaltung
von Projekten, sowie Aufgaben des Gebäude- und Veranstaltungsmanagements.
Die Inventarisierung des AStA, der Fachschaften und des neu eingerichteten
Veranstaltungszentrums ‚Vertigo’ ist eine weitere Aufgabe." Dem Finanzreferat
wurde 2010 ein Kulturreferat zugeordnet . Kulturreferent ist seit September
2010 Thomas Deppe (ebenfalls RCDS). Kulturreferat und Finanzreferat nehmen
gemeinsam Aufgaben im Zusammenhang mit dem ‚Vertigo’ wahr. Wie ist also Transparenz in die Angelegenheit zu bekommen? Der AStA müßte nun Auskunft darüber geben, wie hoch die Einnahmen insgesamt gewesen sind und wieviel Kosten andererseits durch Belege ausgewiesen sind, damit der letztliche Gewinn festgestellt werden kann. Danach müßte er erklären, welchen Weg das Geld nahm und wer dafür zuständig war. Der Asta ist gegenüber seinem Kontrollorgan, dem StuPa, in diesen Dingen zur Auskunft verpflichtet, hat aber keine Antworten auf diese Fragen gegeben. Dies ist auf der Sitzung des Studierendenparlamentes deutlich geworden. Eine Aussageverweigerung der AStA-Mitglieder ist nur verständlich, wenn sie meinen, sie könnten sich evtl. selbst belasten. Da der AStA Anzeige wegen Diebstahl und Unterschlagung erstattet hat wird er spätestens gegenüber Polizei und Staatsanwaltschaft die bislang verweigerten Auskünfte geben müssen. Unter den gegenwärtigen Umständen ist es unverständlich, wenn die Veranstaltungen im AStA-eigenen Veranstaltungslokal Vertigo weiter fortgesetzt werden. Bei den Veranstaltungen dort wandert viel Geld über Theke und den Eintrittsdesk. Bei Versuchen, die Gelder des Vertigo-Geschäftes zu kontrollieren, wurden die Fragenden im StuPa auf später vertröstet - vielleicht im Januar 2011; einen Zwischenbericht gibt es nicht. Schaut man die Protokolle des AStA durch, so gewinnt man übrigens den Eindruck, dass dieses Vertigo einen unverhältnismäßig großen Teil der Asta-Arbeit gebunden hat. Die häufige Vermietung an Fremdinteressenten (Externe) sowie die räumliche Instandhaltung und fortwährende Ausstattungsverbesserungen haben viel Arbeitkraft und Geld des Asta gebunden. Insgesamt erweckt das den Eindruck, der AStA sei inzwischen eine Veranstaltungsagentur , vor allem für Vertigo mit angeschlossenen Beratungsstellen für Studierende. 21.12.10Stellungnahme
der AStA-Vorsitzenden Die AStA-Vorsitzende Susanne Peter hatte am 14.12. erklärt, nicht mehr länger aus Rücksicht auf die RCDS/ADF Koalition schweigen zu wollen. Daraufhin griff sieder RCDS in einer Stellungnahme am 17.12. an, verzichtet aber auf detaillierte Informationen über die Verantwortlichkeiten für die Projekte. Nachdem die Vorsitzende über Details aufklärt hatte, trat einen Tag später der Finanzreferent (RCDS) zurück. Danach versammeln sich RCDS und ADF dem Vernehmen nach zum erneuten Angriff auf die Vorsitzende. Die von der Vorsitzenden bekanntgegebenen Details werden jedoch weitgehend bestätigt. Weitere Rücktritte sind zu erwarten. In einer Stellungnahme
klärte sie 21.12.10 detailliert über die Projekte auf, die zum
"Verschwinden" von ca. 25.000 € und mehr geführt haben
(mindestens 7.000 € allein bei Vertigo-Veranstaltungen). Sie benennt
die MitarbeiterInnen des ADF/RCDS-AStA, in deren Hände die primäre
Projektverantwortung lag. Sie habe ihnen vertraut und versäumt sie
zu kontrollieren. In dieser Stellungnahme wird unsere Mitteilung vom 17.12.
bestätigt: Alle Unterschriften im Zusammenhang mit dem WM-Public-Viewing-Projekt
leistete ihr Stellvertreter, Kai Horge Oppermann. Sie selbst habe sich
wegen "grundsätzlicher Bedenken gegen das WM-Projekt" "herausgehalten".
Projektverantwortlicher für das WM-Projekt sei Michael Fraenkel gewesen,
Projektleiter Linus Kropp-Benoist "oblag die Aufsicht über das Bargeld,
sowie die Personalverantwortung. (...) Die Überwachung der Ein- und
Auszahlungen im Rahmen des Haushalts oblag dem Finanzreferenten Eric Möhle.
22.12.10
Rücktritt des Finanzreferenten (RCDS) 23.12.10
Erklärung der AStA-Referenten von RCDS und ADF AStA-Miglieder
von RCDS und ADF boykottieren die um Aufklärung bemühte AStA-Vorsitzende AStA
fällt auseinander
Protokolle
der AstA-Sitzungen
und pdfs der AStA Seiten aus der Zeitschrift Augusta |