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Kutschfahrten - Verkehrsökologie

UNTERWEGS e.V. Verein für angewandte Stadt- und Verkehrs-Ökologie
Helgard Greve, Beethovenstr.25, 37085 Gö, Tel.: 485210, hel.greve@t-online.de

http://www.goe-kutsche.de/ oder http://unterwegs-goettingen.de oder
www.helgard-greve.de

Einführung von Kutschenlinien
Allgemeine Infos zum Verein
> Stadtplanung

Pferdekutschen - Linie im September 2012 an Sonntagen probeweise

6.9.12 / Nach all den Jahrzehnten Vorbereiten und Visionieren ist es nun soweit: Der Pferde-Kutschen-Shuttle-Service läuft an! Von Geismar (Museum amThie) bis zum neuen Rathaus (Parkplatz Gaußstrasse) geht die Fahrt. Zwischenhalt mit Aus- und Zusteigemöglichkeit ist Onkel Toms Hütte (Parkplatz Groscurthstr.) Wir fahren an allen kommenden regenfreien Samstag-Vormittagen des September 2012 in der Zeit von 11 bis 13 Uhr. Von der Kutsche aus kann mensch die eigene Stadt mit neuen Augen sehen, Entschleunigung erleben, und sich beim Vorbeifahren mit den Passant/innen unterhalten. Die Fahrten sind buchbar über meine Internetseite: www.goe-kutsche.de oder über die Telefonnummer: 0176-43078570 Eine Fahrt kostet 5 Euro. Der September 2012 ist eine Probephase, die ausgewertet wird. Im Jahr 2013 wollen wir den Shuttle-Service die ganze Saison lang anbieten.


Oben: Helgrad Greve fährt mit der Kutsche im Auftrag - am Institut für Ethnologie vor. Juli 2007

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Der erste Beginn liegt lange zurück:

Helgard Greve im Jahr 2000 mit dem Pferd Glenna dem ersten pferd im Stall und der Eselin Wilma die als Gesellschafterin für Glenna angeschafft wurde, später aber Ausgangspunkt für eigen Projekte (Eselswanderungen) wurde.

Einführung von "Kutschen-Linien"
Planungsworkshop 18.4.04 Sonntag 10-13 Uhr

Stellen Sie sich vor, durch Ihr Stadtteil führt eine Kutschenlinie, Wo könnte sie genau entlangführen? Wann und zu welchen Bedingungen würden Sie mitfahren? Und wohin möchten Sie in einer Kutsche fahren? Mit diesen Fragen beschäftigte sich der Planungsworkshop, um experimentelle Fahrtenreihe mit Pferd und Kutsche vorzubereiten. Die TeilnehmerInnen des Workshops haben verschiedene mögliche Kutschenrouten erdacht, die zur Ergänzung der bereits bestehenden öffentlichen Verkehrsmittel sinnvoll sein könnten. Die Fahrten sollen in Pilotversuchen durchgeführt und in einem weiteren workshop auf Alltagstauglichkeit ausgewerten werden.

kutschen01.JPG (21735 Byte)Eine Arbeitsgruppe während des Workshops mit Stadtplan und Touren entwerfend, Bildmitte Helgard Greve, die das Projekt seit Jahren mit Beharrlichkeit verfolgt
kutsche03.jpg (13344 Byte)Der Workshop wurde von Stadtplanerin Dipl. Ing Gabriele Kotzke aus Hamburg moderiert (im Bild links), die kooperative Planung und Stadtentwicklung professionell begleitet.
kutsche05.jpg (15645 Byte)Alle TeilnehmerInnen waren angetan und überrascht von der Fülle der Ideen, die in so kurzer Zeit zusammengekommen waren

 

Einige Gedanken, die während der Ergebnisrunde vorgestellt wurden:

Wochenmarkt
Eine Kutschenfahrt  zum Wochenmarkt und samstags in die Innenstadt konnten sich viele gut vorstellen. Man will flanieren aber auch einkaufen, deshalb bietet sich da eine Kombination mit einem Bringdienst an, bei dem der Einkauf in einem Depot abgestellt werden kann bis die Fahrt beginnt.
Aber auch eine Bio-EInkaufsroute, die die Bioläden abfährt wäre denkbar. Warum dann auch nicht Werbung an der Kutsche anbringen, die zu dem Projekt passt? Für einen reinen Transport- und Bringdienst müßte nicht unbedingt ein Pferd sondern könnte auch die Eselin Wilma eingesetzt werden: Laß mich dein Packesel sein.

Ausflugs-Routen
Aber an was denken die Leute noch viel eher bei Kutschen? An Ausflüge, an Fahrten durchs Grüne, durch die Landschaft. Dazu wurden Routen für Wochenendausflüge aber auch regelrechte Strecken diskutiert. Der Baggersee Rosdorf wäre durchaus als potenzielles Ziel in Erwägung zu ziehen. Strecken vom  Kiessee in die Geismarer Landmark, "abendliche Entspannungsfahrt ins Gartetal" und natürlich zu den Schillerwiesen.

SchülerInnen-Route
EIn interessanter Vorschlag war die Route:  Kooperative Gesamtschule KGS - Kreisel - links Asternweg - Rosenwinkel - rechts an der Leine entlang Godehardstraße .....   Rückseite Bahnhof (West)

Stichpunkte zu weiteren Themen waren: Stadtrundfahrten um die Stadt mit anderen Augen sehen zu lernen, Pferdetaxi, feste Routen, Linientaxi, Prinzip Anruf-Sammeltaxi buchen, halboffizielle Route, damit man auch mal abweichen kann, jemanden nachhause fahren kann, Kindergarten-Fahrten, Schwimmbadfahrten, Angebote zu besonderen Anlässen, Events, Festen, Hochzeitsfahrten, ins Theater Theater. Zum letzteren der Gedanke, dass die Fahrt ohne Dach in offener Kutsche die gestylte Frisur gefährden könne, woraus der Merkpunkt "wetterfest" notiert wurde.

Bei Hochzeiten und romantischen Fahrten schlagen wir den Werbespruch "Knutschen in Kuutschen" vor.

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Allgemeine Infos und Überlegungen zum Verein

Die gegenwärtige Verkehrssituation ist an einem Punkt angelangt, an dem sie allgemeine Ratlosigkeit auslöst. So klar es ist, dass die Dominanz des Autos Menschen, Tiere und Pflanzen abzutöten beginnt, so mangelt es doch an Alternativen und Visionen. Eben diese wollen wir entwickeln.  Wie wär’s mit einer Laden-Kurier-Droschke? Einem Leine-Pferde-Shuttle-Bus? Oder einem Park-and-Horse-ride-System? Unter dem Motto: Zuweilen lieber mit dem Wagen, als mit dem Auto wollen wir die Fortbewegungsmöglichkeiten vervielfältigen.

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In Göttingen 1999 aufgenommenes Foto: Auto, Kutsche, Fahrrad

In diesem Fall durch das Angebot verschiedener moderner leichtgängiger Pferdefuhrwerke mit unterschiedlichen Nutzungskonzepten für bestimmte Alltagsfahrten.
Durch das Zurückholen der Tiere in den städtischen Tageslauf kommen Qualitäten in’s hiesige Leben, an denen es ansonsten hier krankmachend mangelt.

  • Entschleunigung etwa, als notwendiger Gegenpol zur Beschleunigung
  • oder Wahrnehmung des Nahbereichs7
  • Kontakt Tier/Mensch
  • oder die Aufwertung des Unterwegs-seins an sich

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Helgard Greve auf der Pferdekoppel, inmitten der Stadt (Oktober 1999)

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Getragen werden in einer Geschwindigkeit, in der die Seele mitkommt. Neben "zu Fuß gehen", "Fahrrad-", "Roller-Blads-" oder Busfahren manche Wege dem Fahrradkurierdienst überlassen und hin und wieder ein Stadt-teil-Auto buchen könnte hier eine weitere Alternativen zum privaten Auto genutzt werden, die für bestimmte Wege einiges an Erlebniswert zu bieten haben.

Auch stadtökologisch bieten sich mit dem Einsatz von Pferdefuhrwerken einige Veränderungen an. Einigermaßen ruhige Zusteigepunkte und Futterplätze, artgerechte Tierhaltungsmöglichkeiten, Revitalisierung der Stadterde durch gut kompostierten Pferdedung sowie Bodenpflege seien hier als Stichworte genannt, die auch Lebensqualität für Stadtmenschen markieren.
Tatkräftige Mit-DenkerInnen, BündnispartnerInnen und Interessierte mögen sich bitte melden!
Bild unten:Stute Glenna und Eselin Wilma, die sich so nach und nach an die Stadt gewöhnen und die Stadt wird sich an sie gewöhnen, wenn sie mit der Kutsche durch Göttingen fahren  

Siehe auch "Bild der Woche Nr. 4"

 

Müllsammeln mit Pferden / Ponyhof Rosdorf

17.3.10 / "Am Sonntag, den 14. März machten sich zwei Vierbeiner und vierzehn Zweibeiner mit Müllsäcken, Handschuhen und Eimern ausgerüstet auf dem Weg zum Wartberg in Rosdorf, um den herumliegenden Müll einzusammeln. Die Kinder waren überrascht, was für Dinge einfach in die Natur geschmissen wurden: Von der Verpackung über die Flasche bis zu ganzen Fenstern und Dachpappenbündeln war alles dabei. Schnell waren so viele Säcke gefüllt, dass die Pferde es nicht mehr alles tragen konnten und der dann gesammelte Müll mit dem Auto abgeholt werden musste. Nach zwei Stunden harter Arbeit waren alle wieder zurück am Diemenhof in Rosdorf, für die Zweibeiner gab es Tee und Kekse, für die Vierbeiner Äpfel und Heu. Zehn große Säcke voller Müll wurden gesammelt und anschließend zur Deponie nach Deiderode gebracht."

Fotos + Text von Sine Meinig zur Veröffentlichung vom >>Ponyhof Rosdorf