Goettinger Stadtinfo
 Texte und Bilder
© Impressum

Altenwohnprojekte

Fördermittel für Wohngruppenprojekte
Info-Veranstaltung der Freien Altenarbeit

> Alte (Leitseite)
> Freie Altenarbeit
> Geschichtliche Betrachtung: Facetten des Alterns

 

Wohnalternativen in Kassel

Nachbarschaftstreff West des Hand in Hand e.V. - Nachbarschaftshilfeverein der Vereinigten Wohnstätten 1889 eG und Alternativ Wohnen 2000 eG Kassel
Neue Wege für Jung und AltWohnungsgenossenschaften sind für nachbarschaftliche und gemeinschaftliche Wohnformen ein wichtiger Partner. Eine große und eine kleine Genossenschaft werden wir in Kassel besuchen. Die Vereinigten Wohnstätten 1889 eG hat 2001 den gemein-nützigen Nachbarschaftshilfeverein "Hand in Hand e.V." gegründet, der inzwischen 560 Mitglieder hat und an vier Standorten vertreten ist. Die Genossenschafts-MitarbeiterInnen bieten in den Stadtteilen Dienstleistungen und Möglichkeiten der Selbsthilfe und Selbstorganisation an. Im Gespräch mit Bärbel Praßer werden wir den Nachbarschaftstreff West und ihre Arbeit näher kennenlernen.Auf der Marbachshöhe, einem Neubaugebiet in Kassel, wohnen seit 2000 in dem Wohnprojekt "Alternativ Wohnen 2000 Kassel" 37 Personen aller Altersgruppen in 19 Wohneinheiten, z. T. in einer kleinen Genossenschaft organisiert. Das Besondere dieses gemeinschaftlichen generationenübergreifenden Miet- und Eigentumsprojektes mit sozialer Mischung wird uns Ute Zielinski erläutern.
20.5.11 ca. 10 - 18 Uhr Der geplante Ablauf:10:18 Uhr: Cantus Göttingen - 11:13 Uhr Kassel Hauptbahnhof 12:00 Uhr: Nachbarschaftstreff West, Führung und Gespräch mit Bärbel Prasser: Hand in Hand - Arbeit als Teil des Quartierskonzeptes der 1889 PowerPoint und Ehrenamtliche. Kleiner Mittagsimbiss wird gereicht. 14:30 Uhr: Alternativ Wohnen 2000 Kassel, Führung und Gespräch mit Ute Zielinski 17:46 Uhr: Cantus Rückfahrt Die Höhe der Teilnahmegebühr (Fahrtkosten, Führungskosten, Organisation) erfahren Sie mit Ihrer Anmeldung, die unser Vereinsbüro gerne bis zum 16. Mai entgegen nimmt: Tel: 0551-43606.

 

Haus+Grund Göttingen e.V. unterstützt Suche nach neuen Wohnformen im Alter

1.11.08 / Der Haus- und GrundbesitzerInnenverein Göttingen "Haus + Grund" unterstützt die Suche nach neuen Formen des Wohnens für alte Menschen. In einer Erklärung im Oktober 2008 heißt es: "Die demografische Entwicklung, höhere Lebenserwartungen und die Zunahme der Anzahl allein stehender Menschen, die durch immer weniger helfende Angehörige betreut werden, stellt hohe Herausforderungen an das Wohnen im Alter. Zukunftsorientierte Umstrukturierungen des Wohnens im Alter sind daher gefordert.Haus + Grund Göttingen e.V. hat sich an Fachgesprächen im Neuen Rathaus hierzu beteiligt. Veröffentlichungen im eigenen Mitteilungsblatt zu dem Thema sind erfolgt." Desweiteren unterstützt Haus+Grund die Entstehung einer "Koordinierungsstelle, die Interessierte, Akteure und Projekte zum Thema "Wohnen im Alter"" zusammenführt. "Haus + Grund Göttingen e.V. ist gern bereit, an der Entwicklung von Konzepten für alternative Wohnformen mitzuwirken. Wir vertreten die Interessen eines Großteiles der Immobilieneigentümer in Göttingen. Wir können die Bildung von Netzwerken fördern und neue Ideen zu künftigen Wohnformen im Kreise unserer Mitglieder - der privaten Vermieter - präsentieren. Der Bedarf an neuen Wohnformen ist da. Die Verwirklichung der vorhandenen Wünsche und Bedürfnisse älterer Menschen werden wir gern unterstützen. (Susanne Et-Taib Referat Öffentlichkeitsarbeit Haus + Grund Göttingen e.V.)

Fördermittel für Wohngruppen

Das Wohnraumförderungsprogramm Niedersachsens bietet finanzielle Hilfen beim Eigenheimbau für Familien mit mindestens zwei Kindern und für schwer behinderte Menschen aber auch für Wohngruppen. Das sind Wohnprojekte mit sechs bis acht kleinen Wohnungen für ältere Menschen oder Schwerbehinderte, wobei jeder Mieter eine eigene Kochgelegenheit und einen Sanitärraum hat sowie gleichzeitig aber Gemeinschaftsräume nutzen und bei betreutem Wohnen auch Hilfe- und Pflegeleistungen in Anspruch nehmen kann. Der Vermieter muss eine Mietpreis- und Belegungsbindung für die nächsten fünfzehn Jahre eingehen und an Personen vermieten, die mindestens 60 Jahre alt, hilfe- und pflegebedürftig sind oder eine Behinderung habe
Die Landestreuhandstelle (LTS) zahlt die Fördermittel aus. Vor Ort sind die Ansprechpartner die Wohnraumförderungsstellen des Landkreises Göttingen, Reinhäuser Landstraße 4 (erreichbar: Dienstagsnachmittag und donnerstags ganztägig, Tel. 0551/525-763) und der Stadt Göttingen, Hiroshimaplatz 1, (erreichbar Montags bis Freitags unter Tel. 0551-400-2528). Dort gibt es weitere Informationen und dort können die Anträge gestellt werden.

Altenwohnprojekte - Info-Veranstaltung der Freien Altenarbeit

Veranstaltungsraum in der bereits seit über 10 Jahren bestehenden Alten-Wohngemeinschaft Am Goldgraben 14

Veranstaltung
"Baugemeinschaften und neue Wohnprojekte in der Region"

Die Freie Altenarbeit präsentierte am 4.7.07 ein neues Veranstaltungsformat: ein "Informations-Café" als "Marktplatz" zum Thema "Baugemeinschaften und neue Wohnprojekte in der Region". - ein er Veranstaltungsraum im Goldgraben 14 war überfüllt, das Interesse war groß. Die Moderatorin bedankte sich bei der Alten-WG für die öffentliche Nutzung des WG-Gemeinschaftsraumes..

Regina Meyer (Foto) moderierte die Veranstaltung und leitete mit dem Hinweis ein, man wolle die "Panikmache" wegen der demografischen Veränderung wie sie in einem Teil der Presse praktiziert werde nicht mitmachen, sondern mit der Veranstaltung schlicht fragen, welche Perspektiven des Zusammenwohnens "jenseits von herkömmlichenFamilienstrukturen" existierten, welche Selbsthilfeprojekte möglich seien, statt sich auf die Versorgung durch staatliche Heime und oder auf die Hilfe von Kindern zu verlassen, sofern solche überhaupt vorhanden seien. Dabei sollten die Probleme von Wohngruppen nicht verdeckt werden, die in falschen Harmonieerwartungen bestehen könnten oder bei der Frage "Wie komme ich an die geeignete Immobilie" hängenblieben.
Regina Meyer

Zunächst stellten sich Wohngruppen-Projekte vor:

1.) Haus-Wohnprojekt Ehrengard-Schramm-Weg

Anette Rehfuss berichtete über das Haus-Wohnprojekt Ehrengard-Schramm-Weg (Gesellschaft bürgerlichen Rechts , GbR ). Dabei handelt es sich um eine Gruppe von 21 Wohnparteien, die einen großen Wohnblock erworben haben, was durch günstige Kredite der Sparkasse damals ermöglicht wurde. (Hinweis: Die Sparkasse vermarktet auch das ganze Areal). Diese 21 Wohnparteien verteilen sich über einer Fläche von 1000 qm über 3 Ebenen, auf Eigentumswohnungen mit einer Größe zwischen 120 und 230 qm. Initiator des Projektes war ein Architekt, der selbst mit im Haus wohnt. Anfangs war der Block hoch sanierungsbedürftig, es gab sogar Schimmel. Besonders ärgerlich waren späterhin Auflagen der Stadt bei der Dachgestaltung, die eine zusätzliche finanzielle Belastung von 400.000 Euro für den Einbau von Stützpfeilern nötig machten. Das bedeutete eine Mehrbelastung pro Wohnpartei von ca. 20.000 Euro, was einige an den Rand ihrer Möglichkeiten brachte. Aus diesen Erfahrungen leitete sie den Rat ab, bei solchen Vorhaben auf jeden Fall einen höheren Kapitalpuffer in den Krediten einzuplanen und im Laufe eines Bauvorhabens alle Absprachen und Vereinbarungen schriftlich vertraglich festzuhalten.
Um ihre Vision zu beschreiben benutzte sie den Satz:
"Wir streben so eine Art Dorfgemeinschaft in dieser Straße an" . In der Straße wohnen aufgrund dieses Projektes inzwischen ca. 60 Kinder, so dass dies wahrscheinlich die kinderreichste Straße Göttingens wird. Umso unverständlicher sei es - wie sie später in der Diskussion noch einmal feststellte, dass der gesamte Verkehr durch den Ehrengard-Schramm-Weg geleitet werde, obwohl man ihnen vorher "das Blaue vom Himmel" versprochen habe, was die gleichmäßige Verteilung des Verkehrs und die Verkehrsberuhigung angeht. Wenn sie jetzt immer wieder die Kommunalpolitiker/innen darauf aufmerksam machen würden, dass z.B. durch die parallel liegenden Straßen wie Hannah-Vogt-Str. und Julius-Leber-Weg kein Verkehr fließe, dann schiene es "als hätten die Bohnen in den Ohren".
Das Alter der projektbeteiligten Erwachsenen liegt z.Zt. zwischen 30 und 55 Jahren, meistens Familien, viel "Bioladen-Klientel" und - soweit Singles dort wohnen- handele es sich vor allem um Frauen. Zur Zeit sei das Projekt geschlossen für neu Hinzukommende. Allerdings trägt sich der Architekt wohl mit der Absicht eine Eigentumswohnung zu verkaufen. Und das wird in Zukunft bei Verkäufen evtl. wieder Möglichkeiten geben in das Projekt mit einzusteigen.

(P.S. nach der Veranstaltung zur Bewertung des Fahrradliftvorhabens befragt meinte sie, das Ding sei Unsinn, es reiche, wenn genug Platz im Bus sei, "denn wer fährt denn von der Stadt erst bis Geismar hinaus, um sich von dort aus mit dem Lift zu den Zietenterrassen hochziehen zu lassen")

2.) Projektgruppe Windausweg

Auf dem Gelände der ehemaligen Rechtsmedizin neben der Eiswiese, begrenzt durch Lotzestraße und Breymannstraße, planen die drei großen Wohnungsbaugesellschaften Göttingens die Schaffung von Mietwohnungen auf 25.000 qm.
Dort möchte die Projektgruppe, die von zwei befreundeten Ehepaaren gegründet wurde, ein Wohnprojekt verwirklichen. Sie hat deshalb Kontakt zu Rolf-Georg Köhler, Geschäftsführer der Städtischen Wohnungsbau GmbH aufgenommen, um bei der Planung der Baumaßnahmen Modelle für gemeinschaftliches Wohnen in die Diskussion zu bringen.

1/3 der 3-4 geschossigen Wohnhäuser sollen für alternative Gemeinschaftswohnungen geplant werden. Man denke an Einzelwohnungen mit Gemeinschaftsräumen. Evtl. sei an die Einrichtung einer "Sozialstation" zu denken. Sinnvoll sei auch die quartiersbezogene Einrichtung eines Cafés oder einer Kneipe. Gegenwärtig beschäftige sich die Projektgruppe stark mit baulichen Wünschen im Bereich der Energiesparmaßnahmen, moderner Heiztechnik und besonders wichtig auch dem Schallschutz. Zwecks Informationsbeschaffung seien Mitglieder der Gruppe nach Hannover gefahren, um das dortige "Habitat-Projekt" zu besichtigen.
Man erwarte eine Konkretisierung des Windaus-Projektes innerhalb der nächsten 3-5 Jahre. Die Gruppe umfasst 12 Mietparteien. Die Mitglieder sind zwischen 55 und 70 Jahre alt, die Gruppe ist noch offen und sucht vor allem jetzt noch Jüngere. Bislang sind es vorwiegend Ehepaare aber auch Singles, vorwiegend Frauen. Für die "Werteorientierung des Projekts" gab die Vertreterin der Gruppe die Stichworte "Toleranz", "wache Aufmerksamkeit füreinander", "sich helfen" und "basales Wohlwollen". Desweiteren orientiere man sich an der Schaffung einer generationsübergreifenden Gemeinschaft, in der Hausaufgabenhilfen für Junge und Vorlesen für Alte möglich sei.

3. Lebens(T)raum e.V.

Seit 1999 diskutiert die Projektgruppe von inzwischen ca. 20 Personen incl. 2 Kindern über Perspektiven eines gemeinschaftlichen Wohnens. Vom Wohnprojekt in Rosdorf habe man sich den Rat geholt, man solle sich "vor dem Einziehen erstmal gut kennenlernen" (eigentlich selbstverständlich aber dennoch immer wieder wichtig darauf hinzuweisen) . Man baut für den Prozess des Zusammenwachsens Supervision ein und trifft sich alle 14 Tage zum Stammtisch, macht Spiele zusammen oder Ausflüge. In einem Schreiben an die Wohnungsgenossenschaft hat man ein Konzept vorgeschlagen in dem betont wird, dass architektonisch besonders die Bebauung um einen gemeinsamen Hof als Begegnungsraum gewünscht sei. Gemeinschaftliches Wohnen bei "gleichzeitigen Rückzugsmöglichkeiten" durch getrennte Wohnungen gilt als Zielbeschreibung. Als man die Interessen der Beteiligten einmal auflistete kam heraus, dass alle im obersten Stock mit Dachterrasse wohnen wollten mit einem Zugang zum Garten im Hof (Zwischenruf: alles auf Stelzen bauen).

4. Frauenwohnprojekt

Sechs Frauen Anfang 40 bis 55 Jahre alt diskutieren seit 2005 übet ein Frauenwohnprojekt. Für "Beziehungsfragen und Gemeinschaftskultur" beziehen sie Supervision mit ein. Während des Diskussionprozesses wurde die Trennung von einer vorher dabei gewesenen siebten Frau gut bewältigt. Gegenwärtig sind noch Kinder mit dabei, aber die würden ja älter und verlassen die Wohnung, "und es kommen keine mehr dazu". Das Wohnkonzept beinhaltet klar: jede eine eigene Wohnung aber Gemeinschaftsraum.

Frau Bammel von der "Freundschaftsgruppe" Lichtblick (links) und Anette Refus vom Wohnhausprojekt Ehrengard-Schramm-Weg (rechts)

5. Gruppe Lichtblick

Man verstehe sich inzwischen nicht mehr als Wohnprojektgruppe. Das sei anfangs so gewesen aber inzwischen verstehe man sich eher als "Freundschaftsgruppe" wo man sich gegenseitig helfe, zusammen etwas unternehme. Jetzt sei der Zusammenhalt wichtiger. Kommentar einer aussenstehenden Bekannten der Gruppe: wenn man die Leute der Gruppe Lichtblick bei ihren Aktivitäten so beobachte, dann könne man sagen, dass es sich um eine Art "ambulante Wohngemeinschaft" handele.

6. Demenzwohngemeinschaft

Mirko Hönig von der städtischen "Seniorenberatungsstelle" informierte kurz über das Projekt einer ambulanten Wohngemeinschaft anderer Art, nämlich für Demenzerkrankte. Der Wohngruppe soll ein Teil der hauswirtschaftlichen Arbeiten in Eigenregie überlassen bleiben abergleichzeitig soll sie eng an eine ambulante Pflege gekoppelt werden. Die Demenz-WG sei für 8 Personen auf einer Wohnfläche von 250 - 300 qm projektiert. Wer Interessierte kenne möge bitte an die Seniorenberatungsstelle (Tel.: 0551/400-2177) verweisen. > mehr Infos in goest zu Demenz

7. Reihenhäuser in Grone

Manfred Grönig (Paritätischer) berichtet: Im Lütjen-Felds-Weg in Grone , in unmittelbarer Nähe des Stadtfriedhofes, der in absehbarer Zeit zu einem Park umgewandelt werden soll - entstehen 65 Reihenhäuser mit Wohnflächen von 103 - 150 qm die von der Firma Dawe auf deren bisherigen Firmengelände gebaut werden, nachdem die Firma dieses Grundstück verlassen hat. Diese Häuser sollen als günstige Eigentumsobjekte vermarktet werden. Der Paritätische Göttingen ist bei der Gestaltung dieser Häuser mit in der Diskussion als eine Maßnahme die noch vom Selbstverständnis des "Programms Soziale Stadt" in Grone geprägt ist.

8. Gemeinschaft Bauen Beratung und Begleitung von Wohngruppen

Jörn Simonsen aus Lübeck, Ex-Göttinger, ist jetzt Mitarbeiter in einem Lübecker Architekturbüro und befasst sich mit "Wohngruppenprojekten. Zusammen mit Silke Inselmann und Regina Meyer gründete er vor kurzem die "Gemeinschaft Bauen Wohnen+Mehr". Die Arbeitsgemeinschaft steht für Beratung und Begleitung von Wohninitiativen zur Verfügung.

Fotos: Jörn Simonsen, Silke Inselmann


Jörn Simonsen schilderte einige Aspekte von Lübecker Projekten. Der auf einem Flyer von ihm vermerkte Satz "Ohne Moos nix los" wurde mehrfach in der Diskussion als Stichwort aufgegriffen. Er betonte für die Projekte die Mehrgenerationenmischung, und auch Mischung verschiedener Einkommensgruppen. In Lübeck differenzierte sich die Projektgruppe in Untergruppen entlang der architektonischen Ziele: die einen wollten ein Flachdach, die anderen dieses oder jenes und darum bildeten sich dann neue Gruppen. Auf jeden Fall sollte eine externe Beratung in Anspruch genommen werden, eine Moderation der Planungsgespräche und fachliche Begleitung bei architektonischen und rechtlichen Fragen z.B. zu den Eigentumsmodellen (Rechtsformen).

Wohnungsgesellschaften

Die Vertreter/innen der Wohnungsgesellschaften zeigten sich insgesamt aufgeschlossen und interessiert an Vorschlägen, die an sie herangetragen werden.

Frau Kneiser (Foto) von der Volksheimstätte schien allerdings den Modellen etwas skeptisch gegenüber zu stehen. Sie macht schon seit Jahren Bestandspflege in den Wohnquartieren und hält die Verbesserung innerhalb der bestehenden Strukturen für wichtiger. Die Pflege der Hausgemeinschaften zeige Erfolge bei der Zufriedenheit der BewohnerInnen. Die meisten wollten in ihren Wohnungen alt werden andere alternative Wohnformen könnten sich ja auch nicht alle leisten. Die Quartiersarbeit verbessere die Qualität der Nachbarschaftssituation langsam: Bei den Gemeinschaftsversammlungen sei anfangs vorwiegend über diesen und jenen Missstand gemeckert worden, aber inzwischen sind solche Zusammenkünfte schon fast wie Geburtstagsfeiern geworden.

Die Vertreterin der Städtischen Wohnungsbau GmbH machte darauf aufmerksam, dass die formalen Klärungen für einen Baubeginn im Windausweg noch nicht abgeschlossen seien. Ansonsten seien in ihrem Bestand ca. 200-300 Altenwohnungen vorhanden. Die Gemeinschaftsräume in ihren Häusern würden meistens garnicht genutzt, in einem dieser Räume sei deshalb der Kinderhaus e.V. hineingenommen worden. Aber wenn es Gruppen gibt, die Wohnprojekte planen, sollen sie sich melden und ihre Konzepte vorstellen. Die Vertreterin betonte das generationsübergreifende Wohnen und wies darauf hin, dass alte Leute und Spielplätze keine Unverträglichkeiten aufwiesen, im Gegenteil, dies sei eher Ausgangspunkt für positive Entwicklungen.

(Anmerkung: da die Städtische Wohnungsbau bereits schon einmal im Gespräch war, sie an Finanzhaie der Immobilienwirtschaft zu verkaufen, sollten die Projekte in diesem Bereich auch unter diesem Aspekt vorsichtig betrachtet werden. Das Problem besteht darin, dass die Investoren top-sanierten wertigen Wohnraum erwerben, mietmäßig ausquetschen und runterkommen lasse um ihn dann anschließend wieder zu verkaufen. Das Beispiel Nileg möge hoffentlich die Ratsmitglieder vor einem Verkauf abschrecken. Seit dem Verkauf des Unternehmens von der NordLB an den US-Finanzinvestor Fortress wird nur noch auf Rendite geachtet ."Auf der Strecke bleiben zum einen die Zusammenarbeit mit den Kommunen und zum anderen die Entwicklung von städtebaulichen Vorhaben, für die man einen etwas längeren Atem braucht.“ (so der städtebaupolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion Uwe Harden in einer Presseerklärung 2006)

Henning Schreiber, Vorstandsmitglied der Wohnungsgenossenschaft wurde in den ganzen Darstellungen der Projektgruppen recht häufig als Ansprechpartner bei dem Versuch einer Initiierung neuer Projekte genannt.

(Anmerkung: Etwas unverständlich blieb die etwas aufgeregte Reaktion Schreibers auf den Vorschlag auch Wohnmodelle für Hartz4-EmpfängerInnen zu entwickeln. Das Stichwort von Simonsen "ohne Moos nix los" einerseits und die ablehnende Haltung zu den Modellen aus Kostengründen von Frau Kneiser andererseits hätte das Nachdenken über "Hartz4-WG-Modell" nahegelegt)

Wohnungsgenossenschafts-Mitarbeiterin Andrea Fuchs betreut .B. die "Seniorenwohnanlage mit Aktiv- und Therapiezentrum" in der Danziger Straße . Dieses Projekt ist vor allem durch die Organiserung des ganzen Drumherums charakterisiert: Hausmeister für Reparaturen und Winterdienst, Putzdienste, Beratung und Vermittlung von Dienstleistungen in einem "Bewohnerbüro". Die Betreuerin sorgt für Veranstaltungen und Kontakte zu dem nahen Sportverein , es gibt verschiedene passende Geschäfte und Praxen. Allerdings kann sich auch nicht jede/r hier leisten, sich einzukaufen.

Michael Höfer
Michael Höfer, stellvertretender Vorsitzender des "Ausschuss für Soziales und Wohnungsbau" der Stadt Göttingen, der auch im Aufsichtsrat der Städtischen Wohnungsbau GmbH sitzt, machte im Anschluss an einen Diskussionsbeitrag aus dem Publikum noch einmal auf des Problem aufmerksam, dass die Bevölkerung zwar innerhalb Göttingens in den nächsten 20 Jahren relativ konstant bleiben werde, in der näheren Umgebung wie Rosdorf könne vielleicht sogar ein Zuwachs erreicht werden, im weiteren Umland allerdings sei mit erheblichen Einbrüchen zu rechnen und es zeichne sich die Frage ab, wie die Infrastruktur für eine verringerte Bevölkerungszahl dort vorgehalten werden solle.