SoWi
Infoveranstlatung mit Professoren
Da fragt einer die Profs auf dem Podium, ob
sie nicht dafür sorgen könnten, dass sich alle anderen Profs auch hinter die Forderungen
stellen. Und ihm wird geantwortet, sie wären doch erwachsen, und sollten sich unabhängig
von den Profs machen.
Dann wird darüber geredet, dass doch gespart werden muß - Ungewöhnlich für einen
SoWi-fachbereich ist: Niemand kommt auf die Idee, die Sparmaßnahmen insgesamt in Frage zu
stellen und zB mit Milliardengeschenken an die Versicherungswirtschaft, mit der
Steuergesetzgebung zu kontrastieren und den Mut zu entwickeln, übergreifender zu denken
statt sich im Hamsterrad der Gedanken um vorgegebene Sachzwänge totzulaufen.
Flashmob
2.12.03 um 13.25 Uhr trafen sich ca. 200 Studierende an einem historischen Punkt der
Göttinger Innenstadt zu einer gewaltfreien "Flashmob"-Aktion. Aus allen
Himmelsrichtungen strömten schweigende Studenten zum Treffpunkt und legten sich auf die
Erde. Ein (verabredeter) Schrei war das Signal. Noch im Fallen zogen alle ihren Pullover
hoch. Darunter trugen die Teilnehmer ein weißes T-Shirt, beklebt mit einem Zettel mit der
Aufschrift "Bildungsleiche". Genau sieben Minuten lang bewunderten die Passanten
regungslose Menschen, die ihre Augen geschlossenen hielten. Auf ein Klatschen hin erhoben
sich alle wieder.
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Foto: Florian Noto, Flashmob 2.12.03 , 13.25 Uhr |
Versteigerung:
Studierende des Ethnologischen Instituts der Universität Göttingen versteigerte
symbolisch seine Volkskundliche Sammlung und "erwarb" vom eingenommenen Geld
einen Dozenten. Damit protestierten sie gegen die geplanten Streichungen im
Lehrpersonalbereich.
Chöre:
Unsere Theologen werden munter. Sie sangen heute zwei Stunden lang in der Fußgängerzone
Taizé- und Weihnachtslieder. Mit Stücken aus dem evangelischen Kirchengesangsbuch
rundeten sie ihr Programm ab.
Weißer Teppich ausgerollt in der Fußgängerzone:
Ein 200m langer weißer Teppich, beschriftet mit Protestslogans wie: Die Bildung liegt am
Boden, treten Sie ruhig drauf! Schmückt seit gestern die Göttinger Fußgängerzone und
erregt dort Aufsehen.
Unzählige kleine Aktionen:
Überall in der Stadt sind Seminargruppen mit witzigen, informativen Aktionen unterwegs.
Sie hoffen, die Göttinger Bürger für die Sorgen der Hochschule und ihrer Studenten zu
interessieren.
Vollversammlungen:
Unsere Juristen und Wirtschaftswissenschaftler beschlossen heute auf fakultätsweiten
Vollversammlungen ihre aktive Teilnahme am Protest.
Demonstrationen:
Die heutige Demonstration wurde von den Studierenden der Medizinischen Fakultät
organisiert. Studenten anderer Fakultäten schlossen sich an.
Polizeipräsenz:
Die Polizeipräsenz hat sich deutlich verstärkt in den letzten Tagen. Im täglichen
Straßenbild gehören vollbesetzte Mannschaftswagen inzwischen zur Normalität. Bislang
kooperieren Ordnungshüter und Protestierende in freundlicher Umgangsweise
miteinander." |