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FrauenLesbenTransgender
(Göttingen)
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Transgender
Selbsthilfe Webseite Goslar
Transgender-Frauen-Lesben-Gruppe
, Beschreibung seitens der Gruppe "eine gruppe von frauen,
die sich teilweise als lesben definieren oder sich keiner geschlechtskategorie
zuordnen möchten." Anmerkung der Redaktion: "Transgender"
wird teilweise synonym für das langsam verdrängte Wort Transvestit
verwendet, steht inzwischen aber allgemeiner für die Forderung nach
der Freiheit, sich seine Geschlechtsrolle selbst zu bestimmen. |
Arbeitskreis
zum ehemaligen KZ Uckermark
Ausstellung
MädchenkonzentrationslagerUckermark
"Wir durften ja nicht
sprechen..." in der Blechtrommel, Untere Karspüle 4. Die Ausstellung ist
über das ehemalige Konzentrationslager für Mädchen und junge Frauen und
spätere Vernichtungslager Uckermark. Die Ausstelung istvom 03.05.05 bis
zum 20.05.05 in der Blechtrommel, Untere Karspüle 4, zu sehen. Öffnungszeiten:
Di u. Do 15-18h; Mi u. Fr 16-19h; Sa u. So 13-16h. Pfingsten geschlossen.
FrauenLesbenTransgender Arbeitskreis zum ehemaligen Mädchen-KZ Uckermark
Transgender-Frauen-Lesben-Gruppe klärt über Mädchenkonzentrationslager
auf
"Es gibt in Göttingen eine Transgender Frauen Lesben Gruppe, die
sich mit der Geschichte des ehemaligen Mädchenkonzentrationslagers beschäftigt.
1942 wurde das wenig bekannte Konzentrationslager Uckermark
speziell für Mädchen und junge Frauen errichtet. Im Konzentrationslagersystem
der Nationalsozialisten wurde es verharmlosend als sog. "Jugendschutzlager"
bezeichnet. Die Mädchen wurden meist unter dem Stigma "asozial"
inhaftiert oder durch die staatliche Fürsorge eingewiesen.
Es befindet sich unweit des ehemaligen Geländes des Frauenkonzentrationslagers
Ravensbrück, in der nähe von Fürstenberg am Rande der mecklenburgischen
Seenplatte, etwa 100 km nordöstlich von Berlin. Im Januar 1945 ist ein
Teil des Geländes des Mädchenkonzentrationslagers geräumt worden, um es
zum Vernichtungslager umzufunktionieren. Als die SS im April 1945 das
Lager auflöste schickten sie die bis dahin überlebenden Frauen und Mädchen
auf die Todesmärsche.
Obwohl das Gelände sehr nah an der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück
gelegen ist und es auch Teil des ehemaligen Konzentrationslagers war,
gehört es heute nicht zur Gedenkstätte. Somit fühlt sich niemand so recht
dafür verantwortlich. Der Bau einer Bundesstrasse über das ehemalige KZ-
Gelände konnte nur durch den Druck der Lagergemeinschaft Ravensbrück/
Freundeskreis verhindert werden. Seit 1997 finden fast jährlich FrauenLesben
bzw. FrauenLesbenTransgender Camps statt. Durch diese Camps ist das Gelände
des ehemaligern Konzentrationslagers zugänglicher geworden. Durch erste
Ausgrabungen 1997 und weitere im Jahr 2001 gibt es einen Überblick über
das Ausmaß des Lagers. Dadurch, dass für die Konservierung dieser Ausgrabungen
und auch für weitere Ausgrabungen keine Mittel bereitgestellt werden,
mussten sämtliche Fundamentfunde wieder verschüttet werden. Somit besteht
der sogenannte authentische Ort aus einem beschilderten Rundweg, der Erklärungen
zur Uckermark gibt, des weiteren gibt es Erklärungen zu (den kaum geleisteten)
Entschädigungszahlungen und Kontinuitäten zu Heute. Ohne die Arbeit und
das Engagement dieser Camps wäre noch vieles unsichtbar und würde nun
wohl auch die Strasse über das Gelände gehen.
Das diesjährige Transgender Frauen Lesben Camp stellte unter anderem entlang
des angrenzenden Berlin-Kopenhagen-Radwegs mehrere Hinweis- und Informationsschilder
auf. Die Schilder dienen zur Sichtbarmachung der Gedenkstätte, die in
einem Waldstück liegt und sind Teil der Gedenkstätte Uckermark. Die Schilder
standen noch nicht mal eine Woche, wurden beschädigt bzw. samt Pfosten
aus dem Boden gerissen und zerstört. Bereits im Jahr zuvor waren zur Gedenkstätte
Uckermark zugehörige Schilder mutwillig zerstört worden.
"Wir, die Teilnehmerinnen des diesjährigen Camps, wollen nicht bis
zum Baucamp im nächsten Jahr warten und trotz allem die Schilder ersetzen
und wieder aufstellen. Dafür benötigen wir Geld, da wie bereits oben erwähnt
die Gedenkstätte Uckermark nicht Teil der Gedenkstätte Ravensbrück ist
und sich somit auch niemand zuständig und in der Lage sieht, die Schilder
zu ersetzen."
Spenden sind willkommen unter: Lesbentelefon Göttingen e.V., Ktonr. 101
916 300, BLZ 260 900 50, Volksbank Göttingen, Stichwort "Uckermark".
-"
VERANSTALTUNGEN
Montag, 2. Mai
2005 19:30 Uhr; Hohlbornsches
Haus, Rote Str.4, 37073 Göttingen
Einführung
in die Geschichte des "Jugendschutzlagers" Uckermark
Im
Frühjahr 1942 wurde auf Anweisung der "Reichskriminalpolizei" das
KZ Uckermark für Mädchen und junge Frauen in der Nähe des
seit 1039 bestehenden Frauenkonzentrationslagers Ravensbrück errichtet.
Bis 1945 waren ca. 1200 Mädchen und junge Frauen dort inhaftiert.
Die Haftgründe waren vielfältig, lassen sich aber als Ausgrenzung
und Nichtanpassung an die nationalsozialistische Volksgemeinschaft zusammenfassen.
Ein Großteil der dort inhaftierten Mädchen kam aus der Fürsorgeerziehung
und war zur Entlastung der Fürsorgeheime und vor allem unter Ausnutzung
ihrer Arbeitskraft unter dem Stigma "asozial" inhaftiert. In dieser Veranstaltung
wird es um die Kontinuitäten der Fürsorge- und anderer Instanzen
gehen, die Maßgeblich für die Inhaftierung der Mädchen
und Frauen verantwortlich waren, um nicht geleistete Entschädigungen
und um das Bemühen die Existenz dieses "vergessenen" Lagers bekannt
zu machen, seine Geschichte zu erforschen und das Gelände in einen
Gedenkort zu verwandeln. Seit 1997 fanden verschiedene selbstorganisierte
FrauenLesbenTransgender workcamps statt. Sie haben dort u.a. Ausgrabungen
durchgeführt, Fundamente ehemaliger Lasgerbaracken freigelegt und
maßgeblich zum Bekanntwerden dieses Lagers beigetragen. Anhand von
Dias zeigen wir die Ergebnisse der Sichtbarmachung des ehemaligen Lagergeländes
und werden auch über die Entwicklung dieses Gedenkortes berichten.
Donnerstag 26.Mai
2005 19:30 Uhr im
DGB-Haus. Obere Masch 10, 37073 Göttingen
"Fürsorgeerziehung
nach 1945" mit dem Film "Bambule"
und anschließendem Gespräch mit Irene Goergens und Wienke Zitzlaff.
Im Film Bambule aus
dem Jahre 1970 wird die damals vorherrschende Situation in "Fürsorgeheimen"
dargestellt. Beschrieben wird die Enge und der Frust, den Jugendliche
in dieser Zeit hatten. Bambule zeigt, wie Jugendliche versuchen, aus diesen
Bedingungen auszubrechen. Außerdem wird die Hilflosigkeit dieser
Zeit deutlich, die mit der "Verwahrung" Jugendlicher einherging.
Als genau beobachtendes
Sittenbild schildert die mit einem dokumentarischen Touch versehene Inszenierung
in schwarzweiß Herrschafts- und Unterwerfungsrituale der ausgehenden
60er Jahre in einer staatlichen "Fürsorgeanstalt" für Mädchen.
Jede Abweichung von der Norm wird hier rigoros bestraft. Doch "Gewalt
erzeugt Gegengewalt", wie Ulrike Meinhof in einem Begeleittext zum Film
formulierte.
Geplanter Ausstrahlungstag
war der 24. Mai 1970, da aber Ulrike Meinhof, die für das Buch verantwortlich
zeichnete, 10 Tage zuvor in den Untergrund ging, setzte die ARD den Film
"vorläufig" aus. Der film blieb 24 Jahre lang in den Archiven, weil
Ulrike Meinhof der späteren RAF angehörte. Erst 1994 wurde Bambule
in den Dritten Programmen ausgestrahlt. Bambule steht für die Kritik
am System und für die Auflehnung gegen die herrschenden Strukturen.
Dienstag 10. Mai
2005 19:30 Uhr Im Roten Buchladen, Nikolaikirchhof 7; 37073 Göttingen
Film:
"Was hat Hamburg mit euch Frauen gemacht?"
Staatliche
Fürsorge und ihre Folgen von der Weimarer Republik bis in die Gegenwart
mit anschließender Diskussion. Referentin:
Petra Vollmer, Mitarbeiterin der "Projektgruppe für die vergessenen
Opfer des NS-Regimes in Hamburg e.V." Dieser
Film zeigt ein "vergessenes Kapitel" in der Geschichte deutscher Fürsorge,
das sich im Nationalsozialismus abgespielt hat: nämlich die Geschichte
der Verfolgung von Frauen aus sozialen Gründen, die Geschichte ihrer
Unterbringung in Fürsorgeerziehungsheimen und Arbeitshäusern.
Drei Hamburger Frauen erzählen ihr Schicksal als Kinder und Jugendliche
in Hamburger Heimen. Ihre Geschichte steht stellvertretend für das
Schicksal Tausender Frauen, die für den – bürgerlichen – NS-Staat
bzw. für die Hamburger Fürsorge unerwünscht waren.
Personelle und
inhaltliche Kontinuitäten von der Weimarer Republik bis in die Bundesrepublik
zeigen, wie sich der Hamburger Fürsorgeapparat 1933 ohne große
Reibungsverluste in die NS-Ideologie integriert hat und nach 1945 ebenso
zur Tagesordnung übergegangen ist. Dass die Denunziation, Ausgrenzung
und Verfolgung von Frauen keine Besonderheit des Nationalsozialismus waren,
zeigen die vergeblichen Versuche der drei Hamburgerinnen nach 1945 rehabilitiert
zu werden.
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