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Proteste und vergessene Fehler Veranstaltung:
Vergessene Proteste Dienstag,
5. August, 20 Uhr im Theaterkeller 20 Uhr, Buchvorstellung, Bilder, Filmausschnitte
und Diskussion mit dem Autor Niels Seibert zu Internationalismus und Antirassismus
1964- 1983, veranstaltet von Antirassismusplenum und Buchladen Rote Strasse Niels
Seibert stellt sein Buch "Vergessene Proteste, Internationalismus und Antirassismus
1964-1983" vor. "Niels Seibert promoviert an der FU Berlin zu Antirassismus
in der Bundesrepublik Deutschland im Kontext der Studenten- und Internationalismusbewegung
der 1960er und 1970er Jahre. Vom 1. November 2004 bis 31. Januar 2005 arbeitete
er am WZB in der Arbeitsgruppe "Politische Öffentlichkeit und Mobilisierung".
Dort befasste er sich mit transnationalen sozialen Bewegungen und der Kodierung
von Protestereignissen." (Quelle)
Ankündigungstext:
"Afrikanische
Kommilitonen, die dem SDS 1964 in Westberlin das regelverletzende Demonstrieren
beibringen? Ein bei einer antirassistischen Aktion demoliertes Kino 1966? Krawalle
während der Frankfurter Buchmesse 1968? Militante Verhinderung einer Abschiebung
1969? Eine Bombe gegen ein Kriegsschiff im Hamburger Hafen im selben Jahr? Fluchthilfe
für US-amerikanische Soldaten 1970? Tumulte auf Aktionärsversammlungen 1971? Kampf
für die Aufnahme von Asylsuchenden 1973? Proteste gegen staatlich verschuldete
Todesfälle von Flüchtlingen 1983? Viele politische Aktivitäten der "Neuen
Linken" sind in Vergessenheit geraten. In seinem eben erschienen Buch "Vergessene
Proteste" schildert Niels Seibert eine Studenten- und Internationalismusbewegung,
die sich gegen Kolonialismus und Neokolonialismus, Rassismus und bundesdeutsche
Flüchtlingspolitik richtete. Schwerpunkt ist die Zeit des Anwachsens sowie die
Zersplitterung der 68er-Studentenbewegung, in der neue Gruppen und Bewegungen
entstanden, die an den Internationalismus der Studentenbewegung anknüpften. Diese
Zeit, Ende der 1960er bis Anfang der 1970er, war von einer weltweiten Aufbruchstimmung
geprägt. Die politischen Aktionen und Kampagnen waren einerseits eine praktische
Kritik an staatlicher Politik und hatten andererseits Einfluss auf politische
Entscheidungen. In diesem Wechselverhältnis vermitteln sie sowohl etwas über die
politischen Verhältnisse als auch über die Bewegungen dieser Zeit. Die Veranstaltung
bietet einen multimedialen Streifzug durch die internationalistischen und antirassistischen
Kämpfe und Bewegungen aus der Zeit von Mitte der 60er bis Mitte der 80er Jahre.
Veranstaltet vom antirassismusplenum und dem Buchladen Rote Straße." http://www.papiere-fuer-alle.org/
http://www.unrast-verlag.de/unrast,2,288,4.html Vergessene
Fehler, Mugabe
und der KBW
Anlässlich
einer Veranstaltung im Theaterkeller unter dem Titel "Vergessene Proteste,
Internationalismus und Antirassismus" möchten wir auf ein Beispiel vergessener
Fehler hinweisen: Die Unterstützung des heutigen Diktators Mugabe in Zimbabwe.
Mugabe bereiste in den siebziger jahren die Bundesrepublik um Gelder für
die Soldaten der Zanu zu sammeln. "1976 als Höhepunkt der Kampagne zur Unterstützung
des Unabhängigkeitskampfes der ZANU (Zimbabwe-African National Union) durch den
KBW, seine Unterorganisationen und Bündnispartner besuchte der Chef der ZANU und
spätere Ministerpräsident Zimbabwes, Robert Mugabe die KBW-Zentrale und eine Veranstaltung
mit ca, 5.000 Teilnehmern zum Abschluss der Geldsammlung für den Befreiungskampf
der ZANU. Rund 7 Millionen DM waren gesammelt worden." (Quelle: Indymedia)
Zwar wurde die Auslieferung des Geldes durch die Bundesregierung verhindert, aber
die Summe zeigt wie stark die Unterstützung für Mugabe war.  |  |

Zu
der Zeit zu der er unterstützt wurde ging es um die Befreiung Simbabwes (oder
Zimbabwe) von der kolonialen Herrschaft Englands.  Dieses
Graffito an der Sternwarte, Kehr hat die Zeit von 1977 bis jetzt überdauert.
Mit
der Zeit wandelte sich Mugabe zu einem Wahlfälscher und Diktator der seine
Gegnerschaft niedermetzeln ließ. Im Laufe dieser Entwicklung haben diejenigen,
die einst diesen Menschen materiell und propagandistisch unterstützt haben
keine Äußerungen des Bedauerns über einstige Fehler veröffentlicht.
Ein hochrangige Funktionär des KBW wie z.B. Joscha Schmierer saß später
im Bundesaußenministerium und deckte einen Mantel des Schweigens über
Fehler der Vergangenheit. Göttingen war eine der Hochburgen des KBW, wenn
auch vor allem im studentischen Bereich. Ehemalige Mitglieder des KBW in Göttingen
fanden sich später in der Leitung des Arbeitsamtes Göttingen oder im
ärztlichen Bereich des Klinikums. Zu den Schreckensnachrichten aus Simbabwe
und der blutigen Unterdrückungsherrschaft Mugabes ist uns bisher kein Kommentar
jener Leute bekannt geworden. zum
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