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Göttingen in den Medien

Wir möchten in lockerer Reihenfolge hier Hinweise auf Hörfunk- und Fernsehsendungen geben, die in irgendeiner Weise mit Göttingen zu tun haben, es handelt sich nicht um eine Empfehlung von Sendungen aufgrund ihrer besonderen Qualität oder sonstigen inhaltlichen Ausrichtung. Den Artikel hat Karen Laubinger von der Artikel-Agentur artur für goest geschrieben.

TV: Hans Albers in Göttingen
50 Jahre alter Göttinger Filmklassiker "Der tolle Bomberg" kommt im Fernsehen
Montag, den 17. September, 3sat , 14 bis 15.30 Uhr .

1951 gründete der gebürtige Göttinger Gero Wecker die ARCA-Filmgesellschaft mbH mit Sitz im Rosdorfer Weg 2. Zunächst importierte er nur ausländische Filme, 1954 begann er mit Eigenproduktionen. Mit etwa zehn Produktionen pro Jahr eroberte sich die ARCA-Film schnell einen Spitzenplatz in Westdeutschland. 1956 verließ die Firma Göttingen und verlegte ihren Firmensitz nach Berlin.
Lediglich ein Film wurde nach dem Umzug noch im Göttinger Atelier produziert: die Verfilmung des Schelmenromans "Der tolle Bomberg" von Josef Winckler aus dem Jahr 1923. Die Filmfigur Bomberg wurde inspiriert durch eine reale Persönlichkeit: den Baron Gisbert Freiherr von Romberg, einem westfälischen Adeligen. Er gehörte einer der reichsten preußischen Familien des 19. Jahrhunderts an.
Im Film lässt Freiherr von Bomberg keine Gelegenheit aus, seinen geldgierigen Verwandten, neureichen Bürgern und scheinheiligen Kirchenleuten einen Streich zu spielen. Nach langen Jahren beim Militär zieht sich Bomberg als Rittmeister ins zivile Leben zurück. Dort erwartet ihn schon unangenehmer Besuch: Die gesamte Verwandtschaft hat sich vor seinem Schloss versammelt, um die Einlösung eines Hochzeitsversprechens einzufordern. Der Baron veranstaltet den verlangten festlichen Ball, setzt jedoch heimlich Flöhe aus, um die scheinheiligen Gäste zu narren. Daraufhin sinnen seine Angehörigen auf Revanche und beschließen, den umtriebigen Baron entmündigen zu lassen.
Regie beim tollen Bomberg führte der Göttinger Rolf Thiele, der schon in der Vergangenheit häufig für die ARCA-Film tätig gewesen war. "Der tolle Bomberg" war auch Thieles letzter Film in Göttingen. In den Hauptrollen sind Schauspielgrößen wie Harald Juhnke, Marion Michael, Gert Fröbe und Hans Albers zu sehen. Die Figur des Barons Gisbert von Bomberg und der gesamte Filmplot wirken wie für Hans Albers geschaffen. Nach den Dreharbeiten kehrte Albers gerne im Kreise seiner Fans im Göttinger Ratskeller ein.
Interessant sind auch die Göttinger Orte, an denen gefilmt wurde. Die Kulisse des Deutschen Theaters wurde – einschließlich eines Teil seines damaligen Personals – für Innen und Außenaufnahmen genutzt. Auch in der alten Fechthalle in der Geiststraße, in die vor Kurzem die Göttinger Ballettschule eingezogen ist, wurden Szenen gedreht. Der Höhepunkt der Göttinger Kulissen ist sicherlich das Gartetal in Klein Lengden. Die damals von Göttingen nach Rittmarshausen verkehrende Gartetalbahn gelangte durch den tollen Bomberg unmittelbar vor ihrer Schließung am 30. Oktober 1957 noch zu Filmehren. Am Montag, den 17. September überträgt 3sat von 14.00 bis 15.30 den Filmklassiker. /
Karen Laubinger (artur), 11. September 2007

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