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Castor (Überblicksseite)

2006 Castortransport
2006 Gegen AKW-Laufzeitverlängerungen
2006 Stromwechselkampagne
2005 Castortransport im November
2004 Kommentar - Von wegen "Leichtsinn"
2004 Pressemiteilungen zum Castor

Castortransport und Demonstrationsverbot
> Urteil zum Demo-Verbot
> Endlager Gorleben und Castor unsicher!
> Polizeikosten

> 2003 Proteste gegen Castortransport   
2003: Castor rollte blindwegs über Hindernis
>Castor Protest am Bahnhof 27.3.01 
>X-Parade gegen Castor 16.3.01
>X-Parade:"rot-grüne Mönche"  
>Plakate, Transparente

Feuer und Explosion in einem schwedischen AKW

14.11.06 / OK goest ist lokales Medium - aber bei AKW-Unfällen schrumpft die Welt - alle sind betroffen. Ein Atomkraftwerk, das bereits vor einiger Zeit wegen Mängel kritisiert wurde berichtet nun von einem Störfall:

Presseinformation des Atomkraftwerk Rinhals (E-On und Vattenfall): Fire at Ringhals 3:
Shortly after midnight a fire started in a transformer at Ringhals 3. The transformer, which belongs to one of the two turbines, is located outside the turbine building and provides electricity to the unit. Ringhals’ own fire brigade was on site within a few minutes and shortly thereafter they received backup from fire brigades nearby. Around 2 a.m. the fire was extinguished. Due to the electrical faults caused by the fire a reactor trip followed. All the safety systems operated as expected and the fire had no affect on the reactor systems at all.
For further information, please contact Ringhals PR manager Torsten Bohl through our switch board +46-340-66 70 00. Ringhals PR department 2006-11-14
Quelle http://www.ringhals.se/index.asp?ItemID=858
Übersetzung:
"Kurz nach Mitternacht begann ein Brand in einem Transformer bei Ringhals 3. Der Transformer, der zu einem von zwei Turbinen gehört befindet sich ausserhalb des Turbinen-Gebäudes und stellt die Energie für die Einheit bereit. Die betriebseigene Feuerwehr von RInghals war innerhalb weniger Minuten zur Stelle und kurz darauf bekam sie Unterstützung von Feuerwehren aus der näheren Umgebung. Um ca. 2 Uhr war das Feuer gelöscht. Infolge der elektrischen Schäden an der Elektrik die vom Feuer verursacht worden waren erfolgte eine Reaktor-Schnellabschaltung. Alle SIcherheitssysteme funktionierten wie geplant und das Feuer hatte keinerlei Auswirkung auf die Reaktorsysteme." (Übersetzung goest)
Der Kölner Stadtanzeiger berichtet allerdings unter Berufung auf dpa etwas dramatischer: "Sofort nach einer weithin zu hörenden Explosion wurde Großalarm ausgelöst. Nach Beginn des Brandes stieg eine riesige Rauchwolke aus dem Atomkraftwerk an der schwedischen Kattegat-Küste bei Varberg auf."

 

Castortransport November 2006
12.11.06 / Ironisch könnte man meinen, der Castortransport habe am11./12. November 06 darauf Rücksicht genommen, dass ein Großteil der politischen Szene wegen anderer Veranstaltungen keine Zeit zum demonstrieren gegen den Castortransport hatte. Denn während sich hunderte Leute in der Geismar Landstrasse 19 im Theaterkeller, Kabale und Lumière bei einem Festival aufhielten rollte der Castortransport ........ auf einem Umweg um Göttingen herum.

http://www.castor.de/ticker/index.html
"Sunday, November 12, 2006 at 09:36:58 (CET) +++ Der Castor-Zug ist um 3 Uhr vor Kassel in Richtung Altenbecken abgebogen und umfuhr Göttingen damit weiträumig +++ In den letzten Jahren wurden Castoren in Göttingen wiederholt gestoppt +++ 2005 stand der Atomtransport nach einer Menschenblockade mitten im Göttinger Bahnhof +++ 2004 wurde er an der südlichen Stadtgrenze blockiert +++ CASTOR-NIX-DA! Wendland, Atomstaat Deutschland"

Pressemitteilung des Anit-Atomplenums 12.11.06
Castor umfährt Göttingen nach mehreren Zwangsstopps weiträumig
"Auch in diesem Jahr war der Castor-Widerstand in Südniedersachsen erfolgreich. Am Sonntagmorgen um 3 Uhr bog der Atommüll-Transport in Kassel in Richtung Altenbecken ab und umfuhr Göttingen damit weiträumig. In den letzten Jahren wurden Castoren in Göttingen wiederholt gestoppt: 2005 stand der Atomtransport nach einer Menschenblockade mitten im Göttinger Bahnhof; 2004 wurde er an der südlichen Stadtgrenze blockiert.
In der Nacht von Samstag auf Sonntag waren zahlreiche AtomkraftgegnerInnnen darauf vorbereitet, der Forderung nach dem sofortigen Atomausstieg praktischen Ausdruck zu verleihen. Es wird von entschlossen Gruppen entlang der Bahnstrecke gemunkelt. Am Bahnhof fand über mehrere Stunden eine Mahnwache statt. "Atomkraft ist durch Super-GAU`s und die ungelöste Endlager-Problematik extrem gefährlich", hieß es in eimem Flugblatt; "Uranabbau, Urananreicherung und Wiederaufarbeitung schädigen Mensch und Umwelt dauerhaft. Sie sind außerdem für militärische Zwecke nötig." Deshalb ist die "Gefahrzeit-Verlängerung von Gammel-AKWs" auch zur Klimarettung ungeeignet.
Der Widerstand gegen den laufenden Atommmüll-Transport von der Wiederaufarbeitungsanlage La Hague nach Gorleben kann offenbar effektiv sein: Nach den Zwangsstopps in Serqueux, Stutensen und Oftersheim bei Mannheim erschien es der Einsatzleitung wohl sicherer, Göttingen weiträumig zu umfahren."

castor04_04.JPG (20311 Byte)
Die übliche Sperre am Bahnhof - das sah es genau so aus wie 2004 hier auf dem Foto nur damals gab es noch die Bahnhofsuhr

Fortlaufende Infos

Infotelefon Göttingen des Anti-Atom-Plenums0551-8 20 70 86
Fortlaufend veröffentlicht "Der Castorticker" alle drei Minuten den neuesten Stand der Entwicklung http://www.castor.de/ticker/index.html
Einen fortlaufenden Überblick über die SItuation gibt auch http://de.indymedia.org/2006/10/160088.shtml
Es gibt eine fortlaufende Sammlung eingehender Meldungen aus allen Regionen von anonymen AutorInnen bei dem jede/r etwas eingragen kann wie in einem Gästebuch, dort finden sich u.a. Meldungen über Demonstrationen und den Verlauf des Transporteshttp://www.contranetz.de/atom/xposting/xposting.php
zum Schmunzeln>> http://www.castor.de/diskus/gruppen/zellen.html

Atomkraftwerke zum Klimaschutz?
Die Atomlobby (E-On, RWE, ... mit den von ihnen beeinflussten und oft direkt bezahlten Politikern) versucht die Angst vor der Klimakatastrophe zu nutzen und preist die Atomenergie als Energieerzeugung mit wenig CO² - Ausstoß an.
Das ist, wie wenn man jemandem das Erhängen anbietet mit dem Hinweis, dass er dadurch vermeiden könne geköpft zu werden.
Die gesamte Gefährdungseinschätzung der Atomenergie mit im Grundwasser absaufenden Endlagern, mit Tschernobyl-Unfällen, mit militärischen Hiroshima-Einsätzen, Transportunfällen, Betriebsstörungen, radioaktiver Verseuchung auch im normalen Dauerbetrieb , all das wird mal eben weggeschoben und nur der CO²-Ausstoß betrachtet.

Ein Widerspruch in der eigenen Betrachtungsweise müßte doch selbst eingefleischten Staats- und AKW-VertreterInnen und Polizisten deutlich werden, wenn sie einerseits Bahnhöfe sperren müssen weil herrenlose Koffer gefunden werden und man Bomben darin für möglich hält, andererseits aber durch die gleichen Bahnhöfe hochgefährliche radioaktive Stoffe transportiert werden, die bei einem Bombenanschlag je nach Windrichtung das halbe Land verseuchen würden.

Gegen AKW-Laufzeitverlängerungen und Castortransporte
27.10.06 / Am Do, den 2.11.06 Universität Verfügungsgebäude (hinter der Unibibliothek) 19 Uhr Raum VG 415. Gegen die geplante Verlängerung der AKW-Betriebe und gegen die angekündigten Castortransporte 10-13. November. Infos über die Demos am 4.11. in Biblis und Brunsbüttel mit Jochen Stay, von x-tausendmalquer
Gegen AKW-Laufzeitverlängerung, ungeeignete Endlager, Polizeiterror usw.:Castor-Mobilisierungsveranstaltung mit Jochen Stay, von x-tausendmalquer Die Atomkonzerne haben im September verschieden Anträge auf Laufzeitverlängerung eingereicht, um die AKWs Biblis A+B, Neckarwestheim und Brunsbüttel bis zur nächsten Bundeswahl zu retten und den langsamen Ausstieg des Atomkonsens danach ganz zu beenden. Deshalb gibt es am 4.11.06 2 Demos gegen Laufzeitverlängerung bei Gammel-AKWs in 4.11 Biblis + 4.11. in Brunsbüttel Von Göttingen aus ist man mit Wocheendticket schneller in Bibis Treffen Fahrt nach Biblis Sa, 4.11., 9 Uhr Hauptbahnhof Göttingen Abfahrt 9:14 Gleis 5 Fahrtzeit 4:44 Außerdem sollen vom 10. bis zum 13. November wieder 12 Castoren nach Gorleben ins Zwischenlager rollen, um dort vor dem geologisch immer noch völlig ungeeignet Endlager Gorleben zu warten. Der Castor kommt! Diesmal fährt er zum 1.Mal am Wochenende durch Göttingen! und zwar Samstagnacht, 11.11. auf So, 12.11. Es wird in Göttingen eine Mahnwache geben. x-tausendmal-quer mobilisiert zu ihrem 10-Jährigen Geburtstag dieses Jahr wie 1997 wieder an den Verladekran dort wird der Transport Montagmorgen erwartet. Es x-1000mal quer wird aber schon ab Sonntag vor Ort sein! Aber auch andere Aktionsmöglichkeiten im Wendland sollen vorstellt werden, Dazu kommt eine juristische Einführung.

Stromwechselkampagne
Mit dem Antrag auf Verlängerung der Laufzeit für Biblis A haben die Atomkonzerne Wortbruch begangen. Daher haben neun Umweltverbände die Initiative "www.atomausstieg-selber-machen.de" ins Leben gerufen. Mit dem Wechsel zu Ökostromanbietern soll den Stromkonzernen deutlich gemacht werden, dass die Bürger den Weiterbetrieb der Atomkraftwerke nicht hinnehmen. Nachdem die Stromkonzerne monatelang den Atomkonsens in Frage gestellt hatten, hat nun RWE einen Antrag auf Verlängerung der Laufzeiten für den Schrottreaktor Biblis A gestellt. Mit dem Atomkonsens haben die vier großen Stromkonzerne aber einen Vertrag unterschrieben, der gerade die Übertragung von Strommengen auf Biblis A ausschließt. Daher stellt dieser Antrag einen beispielslosen Wortbruch dar. Dagegen startet die Kampagne "Atomausstieg selber machen", die von neun Umweltverbänden ins Leben gerufen wurde. In ihrem Aufruf fordern diese die Stromkunden auf, ihre Verträge mit den Stromproduzenten zu kündigen und neue Verträge bei Anbietern abzuschließen, die keinen Atomstrom beziehen. Weitere Informationen zum Stromwechsel, zu den alternativen Anbietern und zu einer Hotline finden sie auf der Homepage der Kampagne.

Versuchsendlager bei Wolfenbüttel droht abzusaufen!
Ein Versuchsendlager für schwach- und mittelradioaktiven Müll bei Wolfenbüttel (keine 85 km von Göttingen entfernt) droht abzusaufen. Seit 1988 dringen ca. 12m³ Laugenzuflüsse in die Asse II ein, einem ehemaligen Salzbergwerk, das seit 1967 als Versuchsendlager genutzt wird. Die Herkunft der Laugenzuflüsse ist bis heute nicht bekannt. Die Fachleute gehen davon aus, dass diese Laugenzuflüsse, die in den Salzstock Asse II eindringen, aus dem Deckgebirge kommen. Asse II ist offiziell ein Forschungsbergwerk, welches bis 2013 verschlossen werden soll - faktisch ist Asse II ein Atommüllendlager. In den Jahren 1967 – 1978 wurden als Versuch deklariert 124.494 Fässer mit schwachradioaktiven Stoffen in der Asse eingelagert, davon allein in den zwei Jahren bis zum Ende der Genehmigung 50.000 Fässer – das ist der gesamte, in dieser Zeit in der Bundesrepublik angefallene, schwachaktive Atommüll. In den Jahren 1972 – 1977 wurden 1.293 Behälter mit mittelradioaktiven Abfall eingelagert. Diese radioaktiven Abfälle stammen überwiegend aus der Wiederaufarbeitungsanlage Karlsruhe.Das erstellte Radionuklidinventar der GSF enthält am 01.01.2002 neben anderen Radionukliden und erheblichen Mengen von chemischen toxischen Stoffen auch 102 t Uran, 87 t Thorium, 11,6 kg Plutonium und Radium . Die gesamte Strahlungsaktivität betrug 83.300 Curie. Wegen der Laugenzuflüsse soll Asse II mit einer Magnesiumchloridlösung verfüllt werden.Kommt dieses Konzept zum Einsatz, dann werden sich die Verpackungen und Bindungen des Atommülls auflösen, Radionuklide werden in Lösung gehen und durch den Druck des Berges ins Deckgebirge ausgepresst. Die Gefahr einer radioaktiven Verseuchung ist nicht auszuschließen!2003 sollte der sog. "Langzeitsicherheitsnachweis" vorgelegt werden, er wurde bis heute nicht fertig gestellt. Die Situation der Asse führt deutlich das Endlager- Dilemma vor Augen: nicht nur, dass es kein sicheres Endlager gibt, sondern das der Bevölkerung jahrelang wider besseren Wissens Sicherheit vorgegaukelt wird. Die Vorgehensweise, wie bisher mit Atommüll und deren Endlagerungen bzw. mit der Standortauswahl umgegangen wurde, scheint starke Ähnlichkeiten aufzuweisen.Das bewusste Akzeptieren von Radionukliden, die in Lösung gehen, wie es bei Asse II jetzt von Fachleuten erfolgt, könnte auch Auswirkungen auf andere Standort-Verfahren haben. Asse II zeigt deutlich, wie berechtigt und notwendig der Widerstand gegen Atomkraftwerke, Atommülltransporte und deren Auswirkungen ist.

Atommüllendlager Asse II - aktueller Stand Vortrag und Diskussion mit Heike Wiegel (Verein: Aufpassen e.V. ) Mittwoch, 7.Dez.2005, 18.00 Uhr, bei der 48h-Uni ZHG 003, Weiter Infos im Internet unter: www.aufpassen.org

 

Infrarotaufnahme eines Castors

castorinfrarot.JPG (17924 Byte)

Der goest-Redaktion wurde diese Aufnahme Infrarotaufnahme zugeschickt die angeblich einen Castorbehälter zeigt.

 

Die Außenverkleidung zeigt mehr als 18 °C an, während die Umgebungstemperatur damals kleiner als 2 °C war und noch Fahrtwind der Zuges kühlte: "Die Glaskokillen im Castor sind an der Oberfläche 150-180 Grad , innen mehr als 400 heiss.

 

.CastorTransport 2006

GOEST-Bericht aus der Castor-Nacht
Castor-Durchfahrt in Göttingen in der Nacht vom 20. auf 21.11.05

21.11.05 / In dieser Nacht stand ab 19 Uhr an fast jeder Ecke entlang der Bahnlinie ein Polizeifahrzeug. Überall Polizisten und ansonsten die Straßen fast menschenleer. Wer mit dem Auto unterwegs war, mußte mit Kontrollen rechnen. Immer wieder rasten kleinere Polizeiwagenkolonnen durch die leeren Strassen an andere Einsatzorte. Insgesamt ergab das eine gespenstige Atmosphäre.

Das Betreten des Bahnhofes war nur mit dem Nachweis einer "Verreiseabsicht" möglich und der Bahnhof war bis auf drei oder vier Reisende aus Spätzügen menschenleer. Polizisten patrollierten mit Hunden in der Passage und auf den Bahnsteigen. Auf der Westseite standen Polizeifahrzeuge, Krankenwagen und BGS. Die Einsatzzentrale war im Gebäude der Polizeiinspektion am Westeingang, wo auch der Zoll sitzt.

Auf der Brücke im Rinschenrott, die über die Bahngleise führt, waren vier Scheinwerfer aufgestellt und es schien, als sei dort etwas beschädigt. Jedenfalls hing dort ein Seil oder eine Leitung irgendwie nicht ganz richtig. Dort standen auch zwei Autos mit Hundekäfigen und viele Polizeifahrzeuge.

Die Brücke über die man von der Schnellstraße nach Bovenden abbiegt war voller Polizeifahrzeuge. Fuhr man von Bovenden auf der alten Landstraße zurück nach Göttingen, sah man Polizeiwagen in den Feldwegen bergaufwärts stehen, die mit angeschalteten Scheinwerfern den Berg hochleuchteten. Das erschien von weitem als bizarres Landschafts-Lichtspiel.

Auf dem Autobahnzubringer Göttingen Nord die rechte Spur auf dem Streckenabschnitt der Brücke über die Bahnlinie gesperrt, damit nur ja niemand an das Geländer herankommt. Zwei Polizeifahrzeuge mit Warnblinklicht standen dort.

Während des Aufenthaltes am Bahnhof war aus dem Funkgerät eines Polizeiwagens zu hören: "8 Personen nördlich von Weende auf den Gleisen".

An zwei Stellen konnten Menschen, die für den Schutz der Menschheit vor Radioaktivität eintreten, auf die Schienen gelangen und den Zug für kurze Zeit stoppen. Wahrscheinlich wird man Ihnen "gefährlichen Eingriff in den Schienenverkehr" oder Ähnliches vorwerfen und versuchen, sie zu Strafen zu verurteilen.

Besucher des Göttinger Naturschutz- und Umweltzentrums GUNZ gezielt observiert und kontrolliert
Bei einem Besuch in der Informationsstelle der AtomkraftgegnerInnen im Göttinger Naturschutz und Umweltzentrum >GUNZ gab es warme Suppe, Kekse, Getränke, Obst und Informationen darüber, wie der Castortransport verläuft.
Bereits um 22 Uhr war über das Internet gemeldet worden: Alle Leute, die das "Göttinger Umwelt und Naturschutzzentrum" GUNZ in der Geiststraße 2 verlassen, werden von Polizei kontrolliert, in einigen Fällen verfolgt und später kontrolliert. Beim späteren Besuch hing an der Tür des GUNZ das Warnhinweisschild "Achtung nach Verlassen des Gebäudes sind Kontrollen möglich". Der Besuch in der Informationsstelle im GUNZ schien zunächst aber ohne Hindernisse möglich, führte dann aber doch tatsächlich prompt zur Polizeikontrolle. So konnte sich der Goest-Reporter ungewollt von der Richtigkeit der Meldung überzeugen: Ein ziviler PKW und zwei zivil gekleidete Personen mit Polizeikelle verfolgten ihn nach dem Besuch der Infostelle, stoppen ihn nach einer Weile und machten eine Personalienüberprüfung, Abfrage im Polizeicomputer - Behinderung und Aufhalten während der journalistischen Arbeit 10 Minuten. Der Hinweis Presse interessierte sie nicht. Der Zivilpolizist ließ sich wirklich ausführlich Zeit für die Arbeit mit den Papieren.

 

Pressemitteilung AntiAtomPlenum Göttingen 21.11.05
"Der Castor-Transport ist auf dem Weg ins niedersächsische Wendland in Göttingen durch 2 Blockaden gestoppt worden und hat sich dadurch eine halbe Stunde verzögert. 30 AtomkraftgegnerInnen ist es in Göttingen-Weende zweimal gelungen, den Castor-Zug aufzuhalten. Der Transport musste um 1:42 im Göttigner Bahnhof halten, weil sich in Weende 20 AtomkraftgegnerInnen auf den Gleisen befanden. Als diese geräumt waren, und der Zug kurz anfuhr, gelangten 10 weitere AtomkraftgegnerInnen 100 Meter weiter auf die Gleise, so dass der Zug erneut halten musste und nach deren Räumung erst 2:13 weiterfahren konnte. Gleichzeitig wurde eine Spontan-Demonstration auf der Weender Landstraße von 20 weiteren Castor-Gegnern von der Polizei gekesselt und kurzfristig im Gefangenenbus in Gewahrsam genommen. Von den Gleisblockierern sind offenbar mindestens zwei in Gewahrsam genommen worden." (AntiAtomPlenum Göttingen , c/o Buchladen "Rote Straße" Nikolaikirchhof 7, 37073 Göttingen, http://www.puk.de/aapgoe/ )

November 2005

2005 / Kundgebung Wilhelmsplatz und Sternmarsch von den Schulen am 18.11.
Freitag den 18.11.05 ab 12 Uhr wird die Demo mit einem Sternmarsch von 7 verschiedenen Schulen losgehen, um auf dem Wilhelmsplatz mit dem außerschulischen Widerstand zusammenzutreffen und durch die Innenstadt zu ziehen.
Georg-Lichtenberg-Gesamtschule (IGS) über HG zum Wilhelmsplatz (13h)
Kooperative Gesamtschule (Grätzelstraße) (KGS) über Otto-Hahn-Gymnasium (OHG) WIlhelmsplatz
Theodor-Heuss-Gymnasium (THG) über Max Planck-Gymnasium (Theaterplatz) - Wilhelmsplatz
Infos aus dem Demo-Bericht des Anti-Atom-Plenums aap :
18.11.05 /An der Demo nahmen ca. 150 Personen teil. Auf dem Wilhelmsplatz hielten der langjähre Atomkraftgegener und Braunschweiger Chemiepysiker Prof. Rolf Betram und Tilman Curd von der Greenpeacejugend Göttingen eine Rede. Ein Vertreter des Anti-Atom-Plenums Göttingen kritisierte die große Koalition, die den Atomausstieg vor sich her schiebt. Rot-grün habe die Chance von 2 Legislaturperioden verpasst, um die AKWs stillzulegen. Schwarz-Gelb hätte die Situation noch weiter verschlimmert, eine Regierungsbeteiligung der PDS hätte sie nicht verbessert, da sie schon vor der Wahl ankündigte, die Verträge mit der Atomindunstrie zu akzeptieren. Daher müsse man auf die eigenen Kräfte bauen, d.h. "der Widerstand auf der Straße müsse weitergehen".. Mika Pflüger von den "Schüler-in-Bewegung" erinnerte zum Jahrenstag an den Tod des französischen Atomkraftgegners Sebastian Briat, der am 7. November 2004 vom Castor-Transport in Frankreich bei Nacy überrollt wurde.

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2004

2004 / Castorzug überrollt und tötet Castor-Blockierer
Ca. 15 Uhr am Sonntag den 7.11.04 überrollte der Castortransportzug einen von mehreren Castorgegnern die bei Luneville in Lothringen/Frankreich die Gleise blockierten. Statt anzuhalten überfuhr der Zug einen jungen Mann, der sich an die Gleise angekettet hatte, trennte ihm beide Beine ab und tötete ihn dadurch. Es ist wohl nicht mehr abwegig, zu behaupten, der Castor-Transport ginge über Leichen. Zynischerweise betonten die Medien  Warnungen an die AtomkraftgegnerInnen, von solchen "selbstmörderischen Aktionen" Abstand zu nehmen, anstatt das Überrollen von Menschen anzuprangern.
Um 20 Uhr fand am Sonntag, den 7.11.04 eine spontane Demonstration anläßlich des Todes eines 23 jährigen Mannes statt, der von dem Castor-Zug überrollt wurde. Ungefähr 170 Menschen demonstrierten im Bahnhof und in der Göttinger Innenstadt. Massive Polizeikräfte haben den Demonstrationszug auf dem ganzen Weg im Spalier begleitet. Es hieß u.a.:
"Dieser Tod wurde billigend in Kauf genommen. Atomkraft ist von ihren Anfängen bis heute eine lebensfeindliche Technologie geblieben. Wir wollen diesen Tod nicht stumm hinnehmen und fordern alle auf, am Montag zur Kundgebung zu kommen."

2004 / Blockade in Göttingen:
Der Zug setzte nach dem Unfall seine Fahrt mit erhöhtem Tempo fort. Um 5.53 Uhr am Montag Morgen fuhr er in Kassel Richtung Göttingen los. 5.59 kreiste der Voraushubschrauber des Castortransportes mehrfach über Göttingen. Um ca 6 Uhr wurde der Castortransport kurz vor Rosdorf zum Stehen gebracht. Es wurde von 20-30 Personen CastorgegnerInnen dort berichtet. 6.24 Uhr fuhr der Zug weiter.
Mitteilung des Antiatomplenums: "Am Montag, den 8.11.2004 ist es in Göttingen gelungen, den Castor-Transport auf seiner Fahrt von Frankreich nach Gorleben von 5.45 bis 6.20 Uhr aufzuhalten. Am südlichen Stadtrand (Leineberg) gelangten etwa 25 Personen zunächst unbemerkt von der Polizei auf die Gleise der alten Nord-Süd-Strecke Kassel-Göttingen.  Abgesichert durch Warnhupen und Taschenlampen wurden die Gleise besetzt und Transparente entrollt. Trotz massiver Polizeipräsenz in der Stadt waren die eingesetzten Sicherungskräfte am Zug nicht in der Lage, das Ausmaß der Blockade zu übersehen. Anders als in anderen Fällen musste diesmal niemand in letzter Sekunde von den Gleisen springen - der Zug rollte mit Schritttempo an die DemonstrantInnen heran, die sich weiträumig über beide Gleise verteilt hatten. Dort kamen die Castorbehälter für mehr als eine halbe Stunde zum Stehen, bis die Polizei unter Einsatz von Hunden die Gleise räumen konnte. Die Aktion wurde gerade auch vor dem Hintergrund des tragischen Todes eines französischen Aktivisten entschlossen durchgeführt. Wer darin eine Pietätlosigkeit dem Toten gegenüber erkennen will, muß sich klarmachen, daß auch er Opfer eines Zynismus geworden ist, der die Atomtechnologie Tag für Tag begleitet. Diese lebensfeindliche Technologie fordert Menschenleben vom Uranabbau bis zur Wiederaufarbeitung. Ein Teilnehmer der Blockade betonte:  "Der Tod von Sebastian in Frankreich hat uns getroffen - sein Schicksal wirft einen langen Schatten über die kurzen Momente des Erfolgs bei unserem Widerstand. Es mag auch in seinem Sinne sein, den Kampf gegen die Atomkraft fortzuführen."

2004 Erinnerung am 7.11. Von wegen "Leichtsinn"
Kommentar zu dem Vorwurf es sei eben leichtsinnig gewesen, sich auf die Schienen zu setzen
/  G. Schäfer, Redaktion GOEST, 9.11.04
Da wird ein junger Mensch am 7.11.04 von einem Castortransportzug überrollt, weil der Überwachungshubschrauber leichtsinnigerweise gerade beim Tanken ist, während der Zug leichtsinnigerweise mit 100 km/h, ohne Strecken-Überwachung weiterfährt und weil ein Polizist die Blockade zwar rechtzeitig sieht und die Leute von der Schiene verjagen will, es aber leichtsinnigerweise nicht für nötig hält, den Lokführer des Castor-Zuges zu informieren damit der 3 Minuten vor Erreichen der Blockade noch hätte halten können.
Dieser junge Mensch der da totgefahren wird heißt Sebastian, er hatte mehr Verantwortungsbewußtsein und Engagement für Menschen gezeigt als jene alten Männer, die wenig über das Leben aber viel über Geld und Macht nachgedacht haben, die sich mit großem Leichtsinn für Atomkraftwerke sowie Nukleartransporte entschieden haben. Diesen alten Herren ist das 1000jährige Risiko im Endlager egal , sie werden sowieso nur noch 20-30 Jahre leben, sie werden es vielleicht garnicht nicht mehr miterleben, wenn die endgelagerten Brennstäbe ihre Lagerstätte durchschmelzen oder anders zu radioaktiven Verseuchungen führen. Was kümmert es diese alten Herren in ihrem Leichtsinn, sie sagen sich "nach uns die Sintflut".
Dagegen kettet sich dieser junge Sebastian  aus Protest gegen den Wahnsinn einer Atomwirtschaft an die Schienen an und der Zug - beladen mit hochradioaktivem Material - überfährt  ihn.
Wir trauern um Sebastian und verfluchen das Kalkül "Wenn wir einen totfahren, werden die anderen es sich überlegen, ob sie sich noch einmal auf die Schienen setzen". Ja es war leichtsinnig zu glauben daß das Leben eines jungen Menschen noch etwas bedeutet  ....

2004 / Montagsdemo und Anticastor 8.11.04
Am 8.11.04 um 17 Uhr trafen ca. 500 Personen zur Montagsdemo am Gänseliesel ein. In den Reden wurde auf den Zusammenhang zwischen einer menschenfeindlichen Sozialpolitik und einer lebensfeindlichen Energiepolitik hingewiesen. Atomkraftgegner äußerten sich zu der gelungenen Gleisblockade in Rosdorf am frühen Morgen und forderten alle auf, den Widerstand gegen Atomkraft jetzt nicht aufzugeben sondern weiterzuführen. Als das Thema Castortransporte immer häufiger am offenen Mikro angesprochen wurde intervenierte die Polizei und verlangte vom Veranstalter (d.h. demjenigen, der die Montagskundgebung angemeldet hat) daß über Sozialabbau geredet werden solle und nicht über Castortransporte Also eine ziemlich absurde Forderung, die schließlich dazu führte, dass die Situation eskalierte und die Polizisten ziemlich entschieden abgewiesen wurden.

Schließlich der offizielle Teil der Montagskundgebung einfach für beendet erklärt. Jetzt hatte der Polizeileiter niemanden mehr den er mit der Forderung zur Beschränkung auf Sozialabbau nerven konnte. Die DemonstrantInnen zogen nach Abschluss der Kundgebung noch durch die Göttinger Innenstadt und zum Bahnhof, um gegen die Castor-Transporte und den Tod von Sebastian B. in Frankreich zu protestieren.

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2004 / Transparente am Marktplatz während der Kundgebung

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2004 / Demo durch die Weender Straße

Es formierte sich eine Demozug der durch die Weender zum Bahnhof zog.

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2004 / Dabei wurden die 500 Personen in langen Spalierreihen von Polizisten überwacht

Die Demo zog, ohne zum Bahnhof durchgekommen zu sein, wieder Richtung Innenstadt zum Büro der Grünen in der Prinzenstraße und danach wieder zum Marktplatz.

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2003

Castor rollte blindwegs über Hindernis weg

Bereits im Jahr 2003 hatte sich gezeigt, dass der Castor-Transportzug rücksichtslos auf Hindernisse und Blockaden zufährt und sie überfährt obwohl  von den BlockiererInnen sogar vorher Warnungen gemeldet worden waren. Deshalb ergibt sich nun die absurde Situation, daß die Staatsanwaltschaft einer Verfahren einstellen will, die Blockerier aber Aufklärung verlangen.

Pressemitteilung des AntiAtomPlenums Göttingen zum Strafverfahren gegen einen Atomkraftgegner wegen angeblichem "gefährlichem Eingriff in den Schienenverkehr" 25.6.04 :
Das Strafverfahren gegen einen vermeintlichen Castorblockierer ist eingestellt worden, ohne dass es zu einer Hauptverhandlung gekommen ist. Dem Angeklagten war vorgeworfen worden, brennende Regenschirme auf die Schienen bei Klein Schneen plaziert zu haben um den Castor-Zug zum Anhalten zu bewegen. Ein schon vor zwei Monaten angesetzter Termin zur Hauptverhandlung war damals überraschend auf Betreiben der Staatsanwaltschaft zurückgezogen worden. Begründet wird die jetzige endgültige Einstellung nach Paragraph 153 StPO auch mit dem "mangelnden öffentlichen Interesse". Der 24-jährige Angeklagte sieht das jedoch ganz anders: "Das öffentliche Interesse scheint ganz im Gegenteil immer noch da zu sein, Es sieht nur so aus, als ob das Interesse der Justiz an einer lückenlosen Aufklärung inzwischen immer weiter sinkt." Im öffentlichen Verfahren wäre es wohl auch um brisante sicherheitstechnische Fragen gegangen. "Wieso war der Castorzug - trotz Vorwarnungen - über die Barrikade aus 6 brennenden Regenschirmen hinweggefahren? Wenn diese so harmlos war, wieso dann der Vorwurf des 'gefährlichen Eingriffs in den Schienenverkehr'? Auch bei einem zweiten Hindernis aus brennenden Autoreifen südlich von Göttingen und einer Menschengruppe bei Witzenhausen hatte der Zug nicht gehalten.

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Castortransport 2002

Göttinger AtomkraftgegnerInnen halten Castortransport auf

13.11.02 / CastorgegnerInnen haben den Atommüll-Transport ins Zwischenlager Gorleben aufgehalten. Schätzungsweise 200 AtomkraftgegnerInnen waren in der Nacht trotz Demonstrationsverbot, das in weiten Kreisen als unzulässige Einschränkung des Grundrechts auf Demonstrationsfreiheit gewertet wird unterwegs. Es wurde berichtet, daß sich dreißig Menschen um kurz nach 3 Uhr nachts auf die Bahngleise begaben, um gegen die Gefahren der Radioaktivitäts-Transporte zu protestieren und  die Weiterfahrt des Zuges um ca. 20 Minuten verzögerten. Die AtomkraftgegnerInnen waren angeblich nahe der Güterbahnhofstraße in unmittelbarer Nähe des Hauptbahnhofes auf die Gleise gelangt.
Bereits 1997 wurden der Castor in Göttingen zu einem außerplanmäßigen Halt gezwungen. Seitdem hatte jeder Strahlenmüllbehälter in Richtung Gorleben die „Blockadestadt“ umfahren, obwohl hier der kürzeste Weg entlang führt.
Die Umgebung des Bahnhofs war durch ein doppeltes Versammlungsverbot sowohl des Landkreises als auch der Stadt zur Tabuzone erklärt worden. Ein Großaufgebot an Polizei und Bundesgrenzschutz war aufgefahren. Verwirrung stiften sollte vermutlich auch die umständliche Fahrtroute des Castors: Ein aberwitziger Zickzackkurs über Bebra, Kassel, Hann. Münden nach Göttingen.

Erstmals erfolgte ein > Demonstrationsverbot

 


Früher waren die Grünen gegen Atomkraft

Früher (31.01.2001): Göttinger Grüne unterstützen Anti-Castor-Demonstrationen
Die Grünen in Göttingen wollen sich auch in Zukunft an Protesten gegen Castor-Transporte beteiligen, um so den Druck von der Straße für einen raschen Ausstieg aus der Atomenergie zu erhöhen. Das hat der Göttinger Kreisvorstand der Grünen gestern entschieden. Die meisten der grünen Mitglieder seien seit 20 Jahren Teil der Anti-Atom-Bewegung und blieben dort engagiert, bis der Irrweg der Atomenergienutzung beendet sei, heißt es in einer Mitteilung des Grünen-Kreisvorstandes von heute. Dies sei aber kein Widerspruch zur Bundespolitik der grünen Partei und Bundesumweltminister Jürgen Trittin. Trittin, der auch Göttinger Bundestagsabgeordneter ist, hatte an die niedersächsischen Grünen appelliert, sich nicht an den Demonstrationen zu beteiligen. Aus Sicht der Göttinger Grünen würden die Castorblockaden erneut den Widerstand der Bevölkerung gegen die Atomenergie öffentlich machen, gleichzeitig aber den Atomkonsens nicht torpedieren.

Paar Jahre später 2004: Im Jahr 2004 erreichte uns während der Castortransporte lediglich eine Pressemitteilung der Göttinger Grünen über die Ergebnisse ihrer Vorstandswahlen! Auf unsere Anfrage ob keine Pressemitteilung zu den Castortransporten käme gab es nicht mal eine Antwort vom Stadtverband der Grünen. Erst Tage später wurde eine Pressemeldung nachgereicht, mit Bedauern zu dem Unfall.

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2004 / Protestdemo am 8.11.04 nach dem Todesfall , skandiert vor dem Büro
der Grünen

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