Bild der Woche
28.5.02 >> Biwo-Archiv >>
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Wieso schreibt man auf einen Grabstein, dass
der dort Begrabene von einem "schönen Tode" ereilt wurde. Nun
ja, er habe 13 Kinder und 15 Enkel gehabt, steht da zu lesen und man beginnt
zu ahnen, dass er leiblichen Freuden nicht abhold war. So wäre es wohl
möglich, dass er bei Freuden selbiger Art zu einem schnellen Tode kam.
Und die Inschrift enthält den Wunsch , dass er "den Lohn seiner Tugenden
da oben empfängt". Da keimt der schreckliche Verdacht auf, dies könnte
ironisch gemeint sein, so als wäre der "schöne Tod" am
Ende gar die Folge einer Freude, die er nicht mit seiner Gattin teilte,
welche ihm daher nur ironisch den "Lohn seiner Tugend", ihn
in Gedanken jedoch "zur Strafe für seine Untugend" zur Hölle
wünschte.
(Grabstein auf dem ehemaligen Stadtfriedhof
gegenüber der Uni.)
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