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Ungdomshus-Demo

Polizei und Tageblatt schweigen anscheinend gezielt über Protestdemo "Solidarität mit Ungdomshus"

am Donnerstag den 1.3.07 fand um 19 Uhr eine Protestveranstaltung am Markt vor dem Alten Rathaus statt. Das Jugendzentrum "Ungdomshus" in Kopenhagen ( http://www.ungeren.dk/ ) ist so etwas wie das Juzi in Göttingen. Die Stadt Kopenhagen hat es an eine religiöse Organisation verkauft und nun für diese religiöse Käuferorganisation durch die Polizei räumen lassen.
Gegen diese Räumung eines Symbols der Jugendkultur sind international Solidaritätsproteste angekündigt worden. In Dänermark selbst hat es bereits sehr große und heftige Auseinandersetzungen deswegen gegeben. In Göttingen kursierte der Aufruf "Solidarität mit Ungdomshus - 19 Uhr Markt" und Augenzeugenberichten zufolge kamen spontan ca. 50-60 Personen zusammen.

Dann aber war merkwürdig, dass da eine Demonstration von 50, 60 Leuten stattfindet, die einen solidarischen Protest gegen die Räumung des Kopenhagener Jugendzentrums auf die Strasse bringt aber nirgendwo in Göttingen darüber berichtet wird. Bei NDR 3 wird die Demonstration in der Berichterstattung erwähnt. Aber in den Polizeipressemeldungen der Göttinger Polizei wo sich sonst Meldungen über die läppischsten Lapalien finden lassen, ist nichts zu lesen darüber, dass diese Leute durch einen Polizeispalier begleitet wurden - es ist entgegen sonstiger Manier nicht einmal erwähnt dass eine Demo stattfand.

Im Stadtradio fand sich eine Meldung unter der Überschrift "Anitfaschistische Linke demonstriert für dänisches Zentrum" und es ist davon die Rede, dass "70 Menschen gegen die Räumung des linken Zentrums „Ungdomhuset“ in Kopenhagen protestiert" haben.

Auf der Webseite der Antifaschistischen Linken International (A.L.I.) wird ausführlich über das Thema berichtet. http://www.puk.de/ali/index.php?option=content&task=view&id=237. Dort heisst es u.a. "Dieser Angriff auf das Ungdomhuset ist ein weiterer Angriff innerhalb des europaweiten Trends zur Zerstörung autonomer Jugendräume. In Kopenhagen begann dieser Prozess mit der Forderung der Stadt nach einer “Umstrukturierung” Christianias (lange Zeit ein autonomes Gebiet innerhalb Kopenhagens) um es in die “dänische Gesellschaft zu reintegrieren” und wird mit den aktuellen Entscheidungen fortgesetzt. In ganz Europa waren in den letzten Jahren solche Großaktionen gegen selbstverwaltete Freiräume zu beobachten" Und weiter heisst es: "Die Repression macht vor Grenzen keinen Halt - unsere Solidarität kennt keine Grenzen! "

Indymedia berichtet: "Europaweit gab es Solidaritätskundgebungen, so auch in Göttingen, Marburg, Wien, Potsdam, Leipzig, Köln, Hannover, Weimar, Hamburg, Karlsruhe, Berlin (2), Bremen, Olso, Stockholm und Göteborg."

In der Göttinger Tagespresse war nichts zu finden. Haben wir was übersehen??


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