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Ulrike Rosenbach
Retrospektive in Göttingen  Juli / August 1998

MediaArt und Videokunst sind in Göttingen stark vernachläßigt, umso erfreulicher, dass das Kulturamt der Stadt Goettingen in Kooperation mit der Hamburger Galeristin Ursula Schoenewald in einer Retrospektive die Werke einer bedeutenden Künstlerin dieser Richtung praesentierten. Ulrike Rosenbach hat insbesondere einige zentrale feministische Themen in ihren Arbeiten umgesetzt. Die Retrospektive der Künstlerin zeigt mehrere Beispiele, exemplarisch hierfür der untenstehende Ausschnitt aus der Videoinstallation "Geburt der Venus" aber auch Fotoarbeiten.

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Die Videoaufnahme einer Frau (der Künstlerin selbst) bewegt sich innerhalb des Bildes "Geburt der Venus", so, als sei dies eine Schablone und Gefängnis, die lebendige Frau sich dieser Schablone aber nicht vollständig anpassen kann und durch ihre Bewegungen über die starre Form hinausragt.

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Das wiederkehrende Motiv: die Frau in Konfrontation, in Verschmelzung oder in Losloesung von der vorgefertigten Schablone. Wobei die Venus in der Muschel als Sinnbild der Schablone steht und das Bild der reale Frau als Kontrapunkt aus dieser Form herausragt.

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Aphrodite TV (1975)Ausschnitt aus der großflaechigen Montage. In jeder Muschel ist ein Fernseher abgebildet auf dessen Bildschirm ein Frauenprotrait zu sehen ist. Eine Variante der "Frau im Gefaengnis der Klischees", hier als Massenvariante.

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Hier einmal ein anderes klassisches Gemaelde als Vorlage, in das  die "reale Frau" hineinmontiert wurde.

 

Videoinstallationen / -skulpturen
videoinstall1.jpg (5261 Byte) Bei dieser Videoinstallation laufen auf zwei Monitoren Filme, die verschiedene Zeitepochen, wie z.B. Krieg oder 50er Jahre mit frauenrelevanten Darstellungen zeigen. Auf den anderen Monitoren die ikonenhafte Darstellung des Klischees "glücklich lächelnde Frau"
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Oben: "Wer hat Angst vor der schwarzen Frau"
auf dem linken und rechten Monitor ist jeweils eine Frau zu sehen, die teilweise mit ihrem Rücken die ganze Bildflaeche schwarz macht und sich langsam umdreht; auf dem mittleren Monitor schwenkt eine Frau den Kopf hin und her, waehrend schrille Stimmen zu hoeren sind, die an arabisches Frauengetriller erinnern.

 

Ulrike Rosenbach Kurzbiographie / Auszüge
1943 geb.
1964-1970 Ausbildung an der Kunstakademie Düsseldorf bei den Professoren Prof. Bobek, Prof. N. Kricke, Prof J. Beuys in Bildhauerei Meisterschülerin der Bildhauerei bei Prof. J. Beuys,
1972 Erste Videoarbeiten , erste Performance: Beginn von Videoaufzeichnungen im eigenen Studio, Videoarbeiten, Fotos, Zeichnungen
1973 Erste Video-life Aktion/Performance am Kunstmarkt Köln
Präsentation in New York, "112 Greene Street" Videoperformance
1976 "Laica", Los Angeles, Lehrauftrag am California Institute of the Arts für Videokunst und feministische Kunst
Arbeitsgruppe "Schule für Kreativen Feminismus". (besteht bis 1982)
1977 "DOCUMENTA 6", Kassel, Videoskulptur
1987 "DOCUMENTA 8", Kassel, Videoskulptur, Performance
1979 Biennale, Sydney, Videoperformance, Fotoarbeit
1980 Stedelijk Museum Amsterdam, Einzelausstellung
1981 Galerie Stampa, Basel, Einzelausstellung
1982 "Videokunst in Deutschland", Köln
1983 "Institute of Contempory Art", Boston
1988 "Edge 88", London, Videoskulptur
1989 Art Gallery of Ontario, Toronto, Performance, Rauminstall.
Hochschule der Bildenden Künste, Saarbrücken, Professorin für Neue künstlerische Medien.
1990 Art Gallery of New South Wales; Sydney, Videoinstallation
Kunstmuseum Budapest, "Ressource Kunst", Videoinstallation
Fernsehpräsentationen WDR Köln, "Or-Phelia, ein Transformationstück"
1991 Goetheinstitut Paris, Videoskulptur
Frauenfilmfest Dortmund, Videoskulptur
Fukuyama Museum of Modern Art, Japan "German Video Art"
IFA - Galerie "Videoskulptur in Deutschland",Wanderausstellung int.
1995 Festival "Bollwerk", Fribourg ,Schweiz, Performance
"Himmel und Erde", Frankfurt, Dominikanerkloster,Videoskulptur
"RAM" Realität, Anspruch, Medium,Kunstfonds Bonn, Museum
1996 Galerie Brigitte March, Stuttgart, Videoskulptur, Fotoarbeiten
"Last Call für Engel", Kunstmuseum Heidenheim, Videoskulptur, Zeichnungen
Landesgalerie Linz, Österreich, Objekt Video, Videoskulpturen
European Media Art Festival, Osnabrück, Videoskulptur
Videokunstpreis Marl, Museum im Glaskasten
1997 Frauenmuseum Bonn, G.-Münter-Preis, Ausstellung
St. Martin, Nienburg/Weser, Perfomance "Über die Engel"