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PUK

Ende des PUK-Hosting-Projekts - politische Webseiten (zeitweise) heimatlos

1.4.08 / überarbeitet 2.4.08/ Das Internetprojekt puk "Politik und Kultur" bot seit 1996 die Möglichkeit, kostenlos Homepages ins Netz zu stellen. Wegen juristischer Angriffe, Hausdurchsuchungen usw. hat PUK diesen Service beendet und damit etliche politische Gruppen im Internet heimatlos gemacht. Seit dem 1. April 2008 ist das puk-Webhosting abgeschaltet, wer an einen Aprilscherz glaubt, braucht nur zu versuchen, eine der genannten Adressen aufzurufen.Homepages unter http://www.puk.de//... sind nicht mehr zu erreichen Dazu gehören u.a.

• http://www.puk.de/ali, >> Neu: http://www.inventati.org/ali
• http://www.puk.de/redicalm/index.htm >> Neu: http://www.redical.antifa.net/index.php
• http://www.puk.de/aapgoe/ AntiAtomPlenum http://aapgoe.so36.net/
• http://www.puk.de/antifaverein... http://www.nadir.org/nadir/initiativ/antifaverein-goettingen/
• http://www.puk.de/gegenstrom
• http://www.puk.de/staypunk/ Punk Rock Radio-Show auf Radio Flora
• http://www.puk.de/zwangsarbeit_schweinfurt
• http://www.puk.de/atag. aag.antifa.net
• http://www.puk.de/fluechtlingsrat-dortmund
• http://www.puk.de/helios/ Initiative für Regenerative Energien in Sachsen e.V.
• http://www.puk.de/aah/ Antifaschistische Aktion Hannover >> Neu: http://www.antifa-hannover.tk

Immer wieder hatte PUK gegenüber den Gerichten erklärt, dass PUK nur Rechnerplatz für die Homepages bereitstellt (hostet), für den Inhalt aber die Homepage-Inhaber verantwortlich seien:

"puk bietet politischen, kulturellen und sozialen Zusammenhängen auch die Möglichkeit, mit einer eigenen Homepage für ihre Arbeit zu werben. Die Inhalte werden dabei jedoch nicht von puk oder dem puk-Verein als Träger verantwortet, sondern obliegen ausschließlich der inhaltlichen Verantwortung der jeweiligen Gruppe."
"Unter der Adresse www.puk.de publizierten rund 200 verschiedene Gruppen selbstständig und eigenverantwortlich , wobei sich das Gesamt-Datenvolumen auf ca. 3,5 Gigabyte belief und aus ungefähr 92.000 verschiedenen Dateien bestand . Diese Datenmenge, deren Inhalt sich jederzeit verändern konnte, ist unmöglich zu kontrollieren und auf vermeintlich strafbare Inhalte zu prüfen."
"Unter www.puk.de/ ist deshalb die Veröffentlichung der jeweils Verantwortlichen (V.i.S.d.P.) sowie die Einhaltung unserer Regeln und Nutzungsbedingungen und Beachtung des geltenden Rechts durch alle erforderlich."

Diese Erklärungen schützten allerdings nicht vor Hausdurchsuchungen und Prozesskosten. Deshalb wurden die Homepages bei PUK jetzt abgeschaltet. Nach der Schließung wurden auf www.puk.de die Gründe für die Stilllegung des Hostings genannt.

1. Als erster Grund wird genannt: "Umzug der Technik an einen neuen Standort: Der bisherige Server-Standort wird aufgelöst."
2. Es entstanden "zu hohen Kosten bei mehreren gerichtlichen und vorgerichtlichen Auseinandersetzungen, in denen wir (der Verein und als öffentliche Privatpersonen) meist Beschuldigte waren. Konkret wurde uns mehrmals vorgeworfen, die durch Dritte veröffentlichten Beiträge selbst erstellt zu haben (ohne dass wir jemals Kenntnis davon hatten) und deswegen auch strafrechtlich belangt wurden."
Zum Beispiel: In Göttingen waren Flugblätter verteilt worden mit Fotos auf denen die abgebildeten Personen als Rechtsextremisten bezeichnet wurden. Dieses Flugblatt wurde als PDF-Datei auf einer bei PUK gehosteten Homepage einer Antifagruppe 2004 dokumentiert. Daraufhin wurde der Betreiber von PUK von einem Anwalt der Rechtsradikalen mit einer einstweiligen Verfügung belegt. PUK wollte nun die einstweilige Verfügung kippen und erreichen, dass dass PUK nicht für Inhalte Dritter verantwortlich ist. Das Gericht wollte dem nicht folgen, "da dies in jedem Fall einer Klage individuell überprüft werden müsse". Die Rechstradikalen mußten ihre Anwaltskosten und die Gerichtskosten zahlen, aber PUK blieb auf seinen eigenen Rechtsanwaltskosten sitzen.
3. "wir dienten der Justiz zwangsweise als Lieferant sensibler Daten bei Verfahren Dritter (z. B. Hausdurchsuchung bei puk). Ein Zustand, den wir nicht mittragen können und wollen."
Z.B. berichtete Martin Groß am 2.12.04, es habe zwei Hausdurchsuchungen gegen ihn gegeben, die seine Wohnung und den Standort des puk-Servers betrafen. Die Hausdurchsuchungen bezogen sich auf Homepages die von PUK gehostet wurden. Es ging z.B. um ein Antifa-Flugblatt mit der Überschrift "Schluss mit der Kriminalisierung des antifaschistischen Widerstandes", das irgendwo auf dem puk-Server veröffentlicht wurde und in einem anderen Fall um den Vorwurf der "öffentlichen Aufforderung zu Straftaten. Eigentlicher Grund der Hausdurchsuchung war jedoch der Versuch über die Verbindungsdaten Personen identifizieren zu können.

Schon damals wollte man Daten nutzen, um die es später unter dem Titel "Vorratsspeicherung" ging. "Am Vortag des Verfahrens kam es zu einem Besuch der Polizei Kassel beim DNS (Domain Name Server) -Anbieters des Vereins. Sie forderten ihn per gerichtlichen Beschluss aus Süddeutschland, vermutlich Würzburg oder Nürnberg, auf, die Logdateien des puk-Servers herauszugeben, wozu er nach §8 TDG verpflichtet sei. Da der DNS-Anbieter weder weiß, wo der Server steht, noch Logdateien besitzt, verneinte er die Bereitstellung mangels Möglichkeit. Daraufhin kündigte die Polizei weitere Aktivitäten der Polizei Göttingen an."

PUK hat zwar das Webhosting gekappt aber betreibt unter http://www.puk.de weiterhin ein Informationsmagazin unter der Überschrift "Sozialismus des 21. Jahrhunderts".

Kleiner kritischer Nachtrag

2.4.08 / Die ursprüngliche Kontaktadresse von PUK "c/o Blackbit" lässt vermuten, dass das ganze Projekt zunächst auf der Software der Firma Blackbit lief. Die Firma Blackbit bot Firmen Software für Communities an und brauchte Anwendungsbeispiele sowie Testprojekte. Blackbit betrieb daher auch eine Weile das "Portal" go-goettingen mit dem Logo einer Gänseliesel a la Lara Croft. Inzwischen wurde das Projekt beendet und die Domain wird zum Kauf angeboten.
Bei go-goettingen von Blackbit wurde ausgiebig mit Cookies gearbeitet in der Absicht, NutzerInnen-Profile für kommerzielle Anwendungen zu erstellen. So konnte das Informations- und Kommunikationsverhalten der angemeldeten NutzerInnen genau verfolgt und gespeichert werden. Das Projekt wurde auch Gegenstand der Werbeforschung im Institut für Marketing und Handel , siehe "Akzeptanz und Wirkung der Web-Site Go-Göttingen bei erfahrenen und unerfahrenen Web-Nutzern" - unveröffentlichter Bericht.
Unter der Überschrift "Was ist puk?" ist bei PUK noch heute folgendes zu lesen: PUK "ist eine virtuelle Gemeinschaft (Community) für Personen und Gruppen mit politischem, kulturellem und sozialem Interesse. In dieser losen Online-Gemeinschaft soll sich die Arbeit der in diesen Bereichen engagierten Personen und Zusammenhänge widerspiegeln"(...) Beim Versuch des Aufbaus eines multinationalen, solidarischen Netzwerks mit Hilfe aller zur Verfügung stehenden Technologie will puk als Informationssammelstelle dienen. (...) Auch puk sammelt Benutzerprofile. Jedoch werden die hier anfallenden Daten dazu verwendet, den Mehrwert für das Mitglied und seine Gruppe/Zusammenhang zu steigern." http://www.puk.de/nhp/puk-aktuell/20-was-ist-puk.html .

Sollten diese NutzerInnenprofile gespeichert worden sein, dann war deren Auswertung nach Hausdurchsuchungen sicherlich ein "Mehrwert" für die polizeiliche Untersuchung falls sie in deren Hände gelangt sind.

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PUK-Veranstaltung 2000

Martin Groß, Vorsitzender des PUK e.V. , im Jahr 2000 bei einer Veranstaltung in der über die Internet-Community PUK informiert wurde.   auf dem Bildschirm das PUK-Logo

21.5.2000 / Die organisatorischen Zusammenhänge der Gruppierungen, die den Kongress trugen, waren bei einem kurzen Besuch nicht vollständig zu erkennen. Interessant war, dass als örtlicher Veranstalter PUK, eine Initiative zur Vernetzung politischer Diskussionen in einer internet-"community" auftrat. PUK selbst stellte dieses eigene Kommunikationsprojekt für globale Kommunikation auf einer der Veranstaltungen vor.

Eingangsbereich zum Hörsaal in dem die Vorträge stattfanden und eine Aufnahme aus der Veranstaltung "Das Internet als Medium einer weltweiten basisdemokratischen Organisierung".