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Hintergrundinformationen zu Veranstaltungen
Um den Veranstaltungskalender übersichtlich zu halten aber gleichzeitig vertiefende Informationen der VeranstalterInnen anzubieten ist diese Seite notwendig geworden, weil nicht für jedes Thema eine spezielle Themenseite in goest existiert auf der die vertiefenden Informationen eingebunden werden könnten.

Hansgeorg Hermann liest aus seiner aktuellen Theodorakis-Biographie

20. September, um 19 Uhr im Café Central Studentenwerk Hansgeorg Hermann liest aus seiner aktuellen Theodorakis-Biographie.mit musikalischer Begleitung durch die Chemnitzer Gruppe "Quijote". Der Eintritt 1 Ouzo.kosten 5 €

Mikis Theodorakis ist als Komponist weltbekannt, sein Werk eine einzigartige Erscheinung in der jüngeren Musikgeschichte. Zudem suchen Produktivität und Popularität des Komponisten ihresgleichen. Mit kraftvollen Liederzyklen und der Vertonung großer Literatur hat der Grieche als musikalischer Botschafter seiner Heimat in allen Gesellschaftsschichten Freunde und Bewunderer gefunden. Theodorakis ist aber viel mehr als ein Mann der Musik: er ist eine der tragenden Säulen der modernen griechischen und europäischen Kultur.
1925 in Chios (Griechenland) geboren. Im 2. Weltkrieg schloß er sich der Griechischen Volksbefreiungsarmee an. Während des Bürgerkriegs 1947 wurde er verhaftet und deportiert. Von 1954 bis 1960 arbeitete in Paris und London und stand ab 1960 an der Spitze der kulturell-politischen Erneuerungsbewegung in Griechenland. Nach dem Putsch der faschistischen Obristen wurde er wieder verhaftet. 1970 ging Theodorakis ins Exil nach Paris. Nach dem Sturz der Diktatur begleitete er in Griechenland zahlreiche politische und kulturelle Funktionen. Seit 1994 arbeitet er nur noch als Komponist und Dirigent.
Hansgeorg Hermann arbeitet als freier Kultur-Journalist. Er stammt aus Stuttgart, studierte Jura in Göttingen, nach dessen Abschluß seine Laufbahn als Politik-Journalist begann. Es folgten Aufenthalte in Paris und 16 Jahre auf Kreta als Journalist und Bergführer. Er schreibt für zahlreiche namhafte Zeitungen, wie FAZ, NZZ, Le Monde (d'Education), Merian. Im Sommer 2008 erschien seine Theodorakis-Biographie “Der Rhythmus der Freiheit” im Verlag “neues leben”, Berlin. Eine essayistische Annäherung an das Leben des großen Griechen und die jüngere Geschichte seines Landes, voll mit historischen Informationen und ergänzt durch Interviews und Fotos.
Seit 2000 beschäftigen sich Sabine Kühnrich, Ludwig Streng und Wolfram Hennig-Ruitz, die drei Musiker der Gruppe QUIJOTE, mit dem umfangreichen Liedschaffen von Theodorakis auf eine besondere Weise. Sie interpretieren seine Lieder in deutscher Sprache, immer mit einem unmittelbaren Bezug zu den Originalinhalten. Sie haben eine Menge deutscher Nachdichtungen zusammengetragen und schreiben sie seit einigen Jahren auch selbst. Mittlerweile haben sie mit dem Material von Theodorakis zwei abendfüllende Programme auf die Bühne gebracht und eine CD eingespielt.

Dionicio Machoa Santi, Präsident der Kichwa-Gemeinschaft Sarayacu

15. September 2008, um 19 Uhr im Saal desVictor-Gollancz-Hauses der Gesellschaft für bedrohte Völker Geiststraße 7 in Göttingen (Bushaltestelle Groner Tor). Der Eintritt ist frei. Film- und Vortragsabend Widerstand im Amazonasgebiet Die Zerstörung des Regenwaldes durch Ölförderung

Es spricht:José Dionicio Machoa Santi, der Präsident der Kichwa-Gemeinschaft Sarayacu, einer Gemeinde tief im Amazonas-Regenwald von Ecuador gelegen. José Dionicio Machoa wird über den Widerstand seiner 2000 Angehörige zählenden Gemeinschaft gegen die Ölförderung auf ihrem Land berichten. Kichwa gehört zu der Sprachfamilie des Quechua, das in Bolivien, Peru und Ecuador Amtssprache ist. 1992 wurde den Kichwa am Fluss Bobonaza im Amazonastiefland ihr Gebiet von rund 250.000 Hektar Primärwald offiziell überschrieben. Doch ihnen gehört nur das, was sich oberhalb der Erdoberfläche befindet. Die Regierung von Ecuador beansprucht weiterhin den Zugriff auf die Ressourcen unter der Erde. Sie hat multinationalen Konzernen Konzessionen zur Erdölförderung im Gebiet der Kichwa erteilt. Bereits fertig gestellte Pipelines, unter ihnen eine von der Westdeutschen Landesbank mitfinanzierte und eine von Texaco gebaute Pipeline haben die Erschließung des südöstlichen Amazonasgebietes vorbereitet. In vielen Gebieten im Osten Ecuadors klagt die indigene Bevölkerung bereits über vergiftete Flüsse, gerodetes Land, rostende Pipelines und hunderte von Auffangbecken mit giftigen Ölschlämmen. Aus dieser Region werden die Quellflüsse des Amazonas gespeist. Die Menschen von Sarayacu wissen um die Folgen des Eindringens der multinationalen Konzerne in den Regenwald und wehren sich gegen die Zerstörung ihres Landes. José Dionisio Machoa Santi ist Experte für "Entwicklung des Amazonasgebiets und Erhalt der natürlichen Ressourcen". Nach seinem Hochschulstudium ist er als Professor in der 2003 aufgebauten Universität von Sarayacu und in Gemeindeprojekten aktiv gewesen. Er wird über das Leben in Sarayacu und seine politischen Aktivitäten berichten.

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