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Rat /
Sparen / Kultur Protest
gegen Sparmaßnahmen und Absicherung der Kultureinrichtungen
- Guter Rat
ist teuer Bündnis für
ein Lebenswertes Göttingen Wer
durch Sparen Schaden anrichtet, produziert langfristig mehr Kosten! Am
10.11.06 während der ersten Ratssitzung des neu gewählten Rats übergaben
Mitglieder des "Bündnis Lebenswertes Göttingen" einen Appell mit dem
Titel "Göttingen flach sparen? Ohne uns!" zusammen mit Unterschriftenlisten
im Rahmen der BürgerInnenfragestunde an den neuen OB Wolfgang Meyer In
dem überreichten Aufruf wird u.a. damit argumentiert, dass die Sparmaßnahmen
durch langfristig mehr Folgekosten als Einsparungen zur Folge haben. So heisst
es : "Die
gesellschaftlichen und letztlich auch die finanziellen Folgen eines kurzsichtigen
Sparterrors werden ein Vielfaches von dem kosten, was jetzt - vermeintlich - eingespart
wird. Auch wenn immer nur die Kosten in den Mittelpunkt gerückt werden, die
Kürzungen gefährden letztlich einen oft unterschätzten, aber relevanten
Wirtschafts- und Arbeitsbereich, denn: Was ist mit denjenigen, die durch Wegfall
unabhängiger Hilfeangebote ins totale gesellschaftliche Abseits katapultiert
werden? Was ist mit den vielen MitarbeiterInnen (ca. 300-500 hauptamtlich, teilzeit-
oder geringfügig Beschäftigte sowie Freie MitarbeiterInnen und Honorarkräfte
plus unzählige freiwillig/ehrenamtlich Engagierte) dieser Einrichtungen,
die mit diesem Kahlschlag den Gang zum Arbeitsamt bzw. zum JobCenter antreten
müssen? Wie soll eine derart unattraktiv kaputt gesparte Stadt für sich
werben?" "Göttingen kann seinen Haushalt
- wie übrigens viele andere Kommunen auch - nicht aus eigener Kraft sanieren.
Die Kommunen können nur überleben, wenn die Finanzen zwischen Bund,
Ländern und Kommunen neu und gerechter geregelt werden. Die langfristige
Perspektive kann aber nur eine grundlegende Änderung der Steuerpolitik sein.
(...) Bis es soweit ist, fragen wir uns, warum das Loch im städtischen Haushalt
ausgerechnet durch Streichungen bei Kindern, Jugendlichen und Frauen, bei den
sozialen und kulturellen Einrichtungen, bei den Umwelt- und Naturschutzinitiativen
saniert werden soll - Bereichen, in denen mit vergleichsweise wenig Geld und sehr
viel Engagement Enormes geleistet wird?" Bündnis
LEBENSWERTES GÖTTINGEN: AG Freie Träger der Jugendhilfe, AG Freie Wohlfahrtspflege
(AWO, Caritas, Diakonie, DRK, Jüdische Wohlfahrt, Paritätischer), Blinden-
und Sehbehindertenverband, Bündnis Montagsdemo, AIDS-Hilfe Göttingen,
Anlaufstelle KIK – Kontakt in Krisen, Bildungsgenossenschaft Südniedersachsen
BIGS, Frauenforum Göttingen, Frauenhaus Göttingen, Frauennotruf Göttingen,
Frauenprojekteplenum, Freie Altenarbeit Göttingen FAG, Gesundheitszentrum
Göttingen (mit PatientInnenstelle und Selbsthilfekontaktstelle KIBIS), Göttinger
Umwelt- und Naturschutzzentrum GUNZ, Integrationsrat, Junges Theater, Jugendzentrum
Innenstadt JUZI, Kommunikations- und Aktionszentrum KAZ, KITA-Bündnis, Nachbarschaftszentrum
Grone, MUSA, Netzwerk Migration, Neueform Göttingen, Shelter, Stadt und Planung
e.V., Tagespflegebörse, Therapeutische Frauenberatung, Theater im OP – ThOP,
Zukunftswerkstatt im Haus der Kulturen ---- Kontakt: per Email lebenswertesgoettingen@gmx.net
oder Tel. 0551/9 00 08 11. Feste
Zuschussverträge für die Kultureinrichtungen 10.11.06
/ "Im Zuge der Verabschiedung der Zuschussverträge für das Deutsche
Theater (DT) und das Göttinger Symphonieorchester (GSO) haben die GRÜNEN
im Rat der Stadt für ihren Antrag, künftig auch den anderen Zuschussempfängern
Planungssicherheit durch Zuschussverträge zu geben, die Zustimmung ihres
Haushaltspartners SPD zu gewinnen. Bisher hatten nur wenige Kultureinrichtungen
wie das DT und das GSO Planungssicherheit durch längerfristige Zuschussverträge."
(Grüne Ratsfraktion 10.11.06) Bei der
Verhandlung über die Verträge für DT und GSO hatten die übrigen
Kultureinrichtungen eine Gleichbehandlung gefordert. Diese Forderung von Apex,
Musa, usw. haben die Grünen im Rat zum Gegenstand eines Antrags gemacht und
fordern, "allen derzeitigen Zuschussempfängern
aus dem kulturellen und sozio-kulturellen Bereich durch 5-Jahresverträge
Planungssicherheit geben. " Antrag
zur Ratssitzung am 10.11.2006 "Die Stadt Göttingen garantiert
allen aktuellen Zuschussempfängern aus dem kulturellen und sozio-kulturellen
Bereich (siehe HH 2006) für die nächsten 5 Jahre– vergleichbar mit den
Bedingungen in den Verträgen mit dem Deutschen Theater und dem Göttinger
Symphonieorchester - Zuschüsse mindestens in Höhe des Jahres 2006. Dies
soll gelten gleich wie sich die Haushaltslage und die Vorgaben durch die Kommunalaufsicht
ergeben. Die Verwaltung wird beauftragt, die nötigen Vertragsgestaltungen
und Umgestaltungen der vorliegenden Verträge vorzunehmen und dem Rat zum
Beschluss vorzulegen." Begründung Wir begrüßen es
ausdrücklich, dass den kulturellen Einrichtungen der Stadt Göttingen
eine vertraglich abgesicherte Planungssicherheit bis zum Jahre 2011 gegeben werden
soll. Diese Planungssicherheit darf sich aber nicht nur auf die beiden großen
Subventionsempfänger der Stadt Göttingen im Kulturbereich, das Deutsche
Theater und das Göttinger Symphonieorchester beschränken. Diese notwendige
Planungssicherheit muss ebenso für alle anderen kulturellen und sozio-kulturellen
Einrichtungen in der Stadt Göttingen gelten. Diese Einrichtungen tragen in
einem hohen Maße zur Attraktivität der Wissenschaftsstadt Göttingen
bei; sie fördern die kulturelle Integration und sie bieten allen Bürgern
der Stadt die Möglichkeit, sich aktiv und kreativ in vielen kulturellen Bereichen
zu betätigen und zu engagieren. Die Auswirkungen der Kürzungen
des Landes im sozio-kulturellen Bereich werden erst in den nächsten Jahren
deutlich werden, dann nämlich, wenn trotz des Engagements und des Improvisationstalents
und der ausgeprägten Bereitschaft zu unbezahlter oder unterbezahlter Arbeit
im kulturellen Bereich an allen Ecken und Enden Gelder für notwendige Investitionen
oder auch nur Reparaturen in den Einrichtungen fehlen werden. In dieser prekären
Situation brauchen die sozio-kulturellen Einrichtungen Göttingens die Garantie,
dass ihnen die städtischen Zuschüsse mindestens in der Höhe des
Jahres 2006 erhalten bleiben und sie nicht durch die von der Landesregierung eingeforderten
Haushaltssanierungsmaßnahmen um ihre Existenz fürchten müssen.
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