Protestbrief der AnwohnerInnen der
Gartenstrasse
Am 23.03.06 wurde der 71jährige kroatische
Staatsangehörige Stipo Susnja in einer Nacht- und Nebelaktion -
(um 3:00 Uhr nachts!) - von vier Beamten des Bundesgrenzschutz im
Auftrag der Göttinger Ausländerbehörde aus der Wohnung seiner Frau
geholt, zum Flughafen nach Frankfurt gebracht und abgeschoben. Er
wohnte zu diesem Zeitpunkt gemeinsam mit seiner 76 jährigen Ehefrau,
Frau Becker, in der Seniorenwohnanlage in der Gartenstraße. Frau
Becker und Herr Susnja kennen sich seit fast 10 Jahren und haben
nach einer langjährigen intensiven Beziehung 1999 geheiratet. Im
Laufe ihrer Ehe haben sie sich entschieden, für einige Zeit eine
räumlich getrennte Beziehung zu führen. - Was in unserer Gesellschaft
nichts ungewöhnliches ist und woran sich auch niemand stört. Diese
räumliche Trennung auf Zeit nimmt aber die Ausländer-Behörde als
Vorwand für die Abschiebung, da binationale Partnerschaften nach
Behörden-Auffassung ständig zusammenleben müssen.
Gesetze, die Menschen vorschreiben, wie sie ihre Ehe zu leben haben
und den Behörden ermöglichen, sich in ihre Privatsphäre einzumischen,
verletzen fundamental die Menschenwürde. Wir fordern deshalb, dass
Gesetze, die nur für Menschen ohne deutschen Pass gelten, abgeschafft
werden. Abschiebungen sind menschenverachtend und die Behörden gehen
zunehmend brutaler in ihrer Abschiebepraxis vor.
Wir Nachbarinnen und Nachbarn des Ehepaares Becker/Susnja sind empört
über das Vorgehen der Göttinger Ausländerbehörde. Wir fordern die
unverzügliche Rückkehr von Stipo Susnja, damit er seinen Lebensabend
hier mit seiner Ehefrau verbringen kann.
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