Informationsdienst Computer&Medien

Archiv   Nr.1 / 1994

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Termine *
Organisationen/Institutionen *
Bundesverband Freier Radios *
Arbeitsgemeinschaft Freier Mailboxen AGFM *
Überwachung/Datenschutz *
Interview mit John Gilmore( Electronic Frontier Foundation / Cypher Punks) *
PGP - Pretty Good Privacy *
Neueste Entwicklungen bei den Chipkarten *
Nazis legen Personendateien an *
Mailboxen *
Kommunalpolitik in elektronischer Öffentlichkeit *
Internationales Computernetz für Gewerkschaftsthemen *
SOLINET Mailbox für ArbeitnehmerInnen *
Frauen-Mailbox "FEMAIL" *
Nationalistisch-rassistisches "Thule-Netz" *
Radios *
Mit scheinheiliger Sexual-Moral gegen politisch unbequemes Radio Z *
RADIO Z muß bleiben! *
Radio Lora *
Freie Radios - Offene Kanäle *
Weltkonferenz der "Community Radios" *
Printmedien *
Treffen alternativer Zeitungen *
Bücher, Broschüren/Materialien *
5 Jahre Infodienst COMPUTER & MEDIEN *

Termine

* 11.3. - 17.4.94, Dresden, Filmfest, Animationsfilme, unabhängige Produktionen, Kontakt: Filmfest Dresden, Görlitzerstr. 44, 01099 Dresden, Tel/Fax: 0351/570537

* 16.3. - 18.3.94, Steinkimmen, Wie Kinder mit Computern und Computerspielen umgehen (Titel: "Kumpel Computer"), Landeszentrale für politische Bildung, Dr. Monika Gödicke, Hohenzollernstr. 46, 30161 Hannover, Tel 0511/3901283

* 16.3. - 23.3.94, Hannover, Centrum für Informations- und Bürotechnik (CeBIT)

* 11.4. - 17.4.94, Den Haag, Internationales Videofilmfestival für unabhängige Produktionen, WorldWide Video Festival Noordeinde 140, NL-2514 GP Den Haag, Tel: 003170/3644805, Fax 3614448

* 21.4. -22.4.94, Offenbach, Elektrik-/Elektronikschrott, Datenträgerentsorgung; Möglichkeiten und Grenzen der Elektronikschrottverordnung, TeilnehmerInnenkreis: Verantwortliche des betrieblichen Umweltschutzes, Hersteller, Abfallwirtschaft, Kontakt, Umweltinstitut Offenbach, Nordring 82b, 63067 Offenbach, Tel. 069/810679

* 23.4. - 24.4.94, Nürnberg, Economy-Hotel, Aus der Seminarreihe "Öffentlichkeitsarbeit für soziale und kulturelle Einrichtungen", Seminar: Journalistische Stilformen - Beiträge schreiben für Broschüren, Zeitungen Zeitschriften - Kommunikation Neue Medien e.V., Bayrisches Seminar für Politik in Kooperation mit Nürnberger Medienakademie, Anmeldung: Kommunikation und Neue Medien, z.H. Peter Lokk, Postfach 520, 80605 München, Tel.: 089/1675106, Fax 131406

* "Computerpraxis und Medien" Seminare im DGB-Bildungszentrum Hattingen

* 17.4. - 29.4.94, Computer und neue Medien praktisch

* 1.5. - 6.5.94, Medien, Kommunikation und Macht

* 14.8. -19.8.94, Wie informiert das Fernsehen?

* 2.11. - 4.11.94 Der Himmel hängt voller Satelliten (Satelliten und TV-Medienlandschaft)

* 13.11. - 16.11.94, Modelle der Teleheimarbeit in Europa

* 4.12. - 9.12.94, "Ich möcht´einmal am Sender stehen...", Seminar für zukünftige RadiomacherInnen (interessant für freie Radioleute!)

* 11.12. -16.12.94, Workshop Elektronische Post - Mailbox-Werkstatt

Anmeldung: DGB Bildungszentrum Hattingen (Nähe Bochum), Am Homberg 46-50, 4320 Hattingen, Tel.: 0234/509575 Wochenveranstaltungen Sonntag bis Freitag, als Bildungsurlaub anerkannt, Teilnahmeberechtigung ist unabhängig von Mitgliedschaft in einer DGB-Gewerkschaft. Fahrtkostenerstattung aber nur für Mitglieder einer DGB-Gewerkschaft. ,

* 1.5.94, Bielefeld ab 15 Uhr, Alternative Recycling-Methoden für Techno-Schrott, Bunker Ulmenwall, Kreuzstr. 0, FoeBuD/Bionic

* 7.5.94, Alfeld, Jugendgästehaus: Computer Images '94, , Für den 4. niedersächsischen Jugendwettbewerb für elektronische Fototechnologien werden fotografische Werke gesucht, die durch elektronische Bearbeitung (z.B. Still Video, DTP, Computer Montage) entstanden sind, EInsendeschluß 20.4., Höchstalter 27 Jahre, LAG Jugend & Film Niedersachsen, Moorstr. 98 29664 Walsrode, Tel.: 05161/74433, Fax 74539

* 21.5.- 22.5.94, Hannover, Treffen des Bundesverbandes Freier Radios

* 3.6.94, Bielefeld, FoeBuD-Party, Bunker Ulmenwall, Kreuzstr. 0, 20 Uhr, Die CeBit-Nachfeier, 20 DM Eintritt/Buffet/Wein

* 10.6. -12.6.94, Nürnberg, Frühjahrstagung des Computernetzwerks Linksysteme (CL), in Zusammenarbeit mit der Friedrich Ebert Stiftung, Büro Regensburg, Beginn Freitags 10.00 Uhr, Jugenzentrum Untere Talgasse 8, Anmeldung Kommunikation und Neue Medien e.V., Postfach 520, 80605 München, Tel.: 089/1675106,

* 23.6. - 24.6.94, Offenbach, EDV in der Abfallwirtschaft - für Entwickler, Anwender aus Industrie und Behörden, Umweltinstitut Offenbach, Nordring 82b, 63067 Offenbach, Tel. 069/810679

* Jeden ersten Dienstag im Monat: Frankfurt, Club Voltaire, Kleine Hochstr. 5, Gespräche mit den Leuten von der Frankfurter Mailbox "LINK-F"

 

Organisationen/Institutionen

 

Bundesverband Freier Radios

Im Rahmen der "Radio-Tagung" in Hattingen am 18.11.93 gründeten einige Mitglieder von freien Radioinitiativen den Bundesverband Freier Radios (BFR). In der Presseerklärung des BFR vom 25.11.93 zur Gründung hieß es: "Nach einer eineinhalbjährigen Vorbereitungsphase trafen sich 26 Freie Radios und -Initativen aus dem ganzen Bundesgebiet (...) in Hattingen zur Gründung eines Bundesverbandes Freier Radios." In Pressemeldungen war daraufhin von 26 Initiativen zu lesen (1). Bei der Lektüre des Rundbriefs Nr.1 des Verbandes werden zunächst jedoch nur 9 Gründungs-Initiativen namentlich genannt: RadioAktiv/Hameln, Radio PT/Weimar, Radio FREI/Erfurt, Radio P/Berlin, Radio Gazelle/Wuppertal, Mikrowelle Recklinghausen, Radioinitiative P/Babelsberg, AG Radio e.V./Hamburg, Radio Quer/Wiesbaden-Mainz, auf Seite zwei desselben Rundbriefes ist, von "12 Radios " als Gründungsmitgliedern die Rede.

Eine Erklärung für diese Ungereimtheit könnte evtl. der folgende Text des Rundbriefes Nr. 1 dienen:"Leider auch war die Gründungsversammlung des Bundesverbandes von der vorangehenden Diskussion (zwischen Offenen Kanälen und Freien Radios/d. Red ) überschattet. Dies nicht berücksichtigt zu haben und die Tragweite der Gründung nicht in ausreichendem Maß herausgestellt zu haben, muß sicher als Fehler der Vorbereitungsgruppe und von mir (Joseph Dreier / d. Red) als Sprecher genannt werden. Dennoch erklärt dies nicht die destruktive Art und Weise mit der einige wenige Leute, so auch aus meinem eigenen Projekt (Radio Dreyeckland / d. Red) sich Gehör verschafften und die Gründung beinahe verhindert hätten. Sicherlich wurde manche neue Initiativgruppen dadurch verunsichert, was dazu führte, daß lediglich 12 Radios zu den Gründungsmitgliedern gehörten. Dies ist sicherlich bedauerlich."

Bislang scheint der Verband noch keine verbindliche Organisationsform zu haben, in der Mitgliedschaft, Mitgliederrechte und Entscheidungsfindung geregelt sind. Am 21./22. Mai soll in Hannover der "erste Kongreß des BFR" stattfinden.

Kontakte: Arbeitsgruppen und AnsprechpartnerInnen des BFR sind AG Technik NF/HF: Erhard, AG Radio HH, 040/434324 ; Carsten, Radio FREI, Tel 0361/24383, AG Medienrecht: Thomas Muntschik, INGEHN, 0511/888513; AG Aus- und Fortbildung Mirco Formanski, Radio T Chemnitz, 0371/583240; AG interne Kommunikation und Austausch: Clemens RDL, 0761/31028; AG Presse- und Öffentlichkeitsarbeit: Joseph, RDL, 0761/25047, Julia Radio P, 030/4492356; Geschäftsstelle BFR c/o Radio Dreyeckland, Adlerstr. 12, 79089 Freiburg

Anmerkungen: 1) taz/12.12.93, epd/8.12.93, Badische Zeitung/6.12.93, Dresdner Neue Nachrichten 16.12.93 (allesamt auch im BFR-Rundbrief NR.1 faksimiliert - ohneHinweis auf diesen Fehler!). Siehe auch den Artikel "Radiotagung/Hattingen: Freie Radios und Offene Kanäle" in diesem Infodienst.

 

Arbeitsgemeinschaft Freier Mailboxen AGFM

Die Gründung der Arbeitsgemeinschaft Freier Mailboxen AGFM läuft seit Ende 93 auf vollen Touren. Die AGFMB ist der Versuch eine gemeinsame Vertretung für die stark zergliederte dezentrale MailBoxstruktur mit ca. 8.000 MailBoxen zu schaffen. Aus der Selbstdarstellung:

Der Verein fühlt sich einem sozial- und demokratieverträglichen Zugang zur elektronischen Kommunikation im Sinne des Allgemeinwohls verpflichtet. Dazu fördert er besonders: das Grundrecht auf freie Meinungsäußerung, den Verbraucherschutz von Betreibern und Anwendern, öffentlicher MailBoxsysteme und elektronischer Medien, die Gestaltung und Umsetzung der datenschutzrechtlichen Belange und Bestimmungen in elektronischen Kommunikationsmedien, die Aufklärung der MailBox-Betreiber, Betreibergemeinschaften von MailBoxen und der Anwender elektronischer Kommunikation über diese Rechte und Pflichten.

Für seine Mitglieder bietet der Verein organisierte Öffentlichkeitsarbeit, Rechtsschutz, Rechtsberatung, Sachverständige für die Zusammenarbeit mit öffentlichen Stellen und Institutionen, vorrübergehenden Ersatz für beschlagnahmte Hardware um einen Notbetrieb gewährleisten zu können, ein Qualitätssiegel für MitgliedsMailBoxen die sich an definierte Richtlinien zur inhaltlichen Gestaltung halten, z.B. Pornographie nur gegen Altersnachweis, keine Raubkopien, virengeprüfte Software. AGFMB will darüberhinaus Beratung im Bereich des Modemkaufes, Hardwaretests, Zusammenarbeit mit Softwareentwicklern für den Bereich Terminalprogramme, Pointprogramme leisten.

Quelle: Berichterstattung über den CCC im Mailboxnetz CL, Kai Strieder, EMOtional TEKnow.logies (emotek@doo.aworld.de)

 

Überwachung/Datenschutz

 

Interview mit John Gilmore( Electronic Frontier Foundation / Cypher Punks)

Kurt Fuchs (engagierte Computer ExpertInnen / eCE in Österreich) traf John Gilmore anläßlich der USENIX Konferenz in San Francisco im Januar 1994 und führte mit ihm das unten auszugsweise abgedruckte Interview durch, das er dem Informationsdienst Computer & Medien zur Verfügung stellte. John Gilmore ist prominentes Mitglied der Electronic Frontier Foundation und Mitbegründer der Cypher Punks, Organisationen die für Schutz der Privatsphäre und gesellschaftliche Verantwortung stehen. Gilmores Interesse gilt der Kryptographie, speziell deren Anwendung zum Schutze der Privatsphäre. Bekannt wurde Gilmore in den USAdurch die elektronische Verbreitung eines Artikels eines Xerox Mitarbeiters, dessen Veröffentlichung die NSA (1) hatte verhindern wollen. Stunden nachdem Gilmore eine Version dieses Artikels erhalten hatte, kursierten tausende elektronische Kopien in Computernetzwerken in aller Welt. Gilmores forderte von der NSA : "Show us, Show the public, how your ability to violate the privacy of any citizen has prevented a major disaster." und von der US-Regierung: "If you really believe in the Bill of rights, get the hell out of the networking buisness".

KF: Was ist Ihnen über NSA-ähnliche Aktivitäten europäischer Geheimdienste bekannt?

Anmerkung: NSA National Security Agency; im Jahr 1952 gegründeter Geheimdienst der USA, dessen Existenz erst anfang der 80iger Jahre von offizieller Seite zugegeben wurde. Man geht davon aus, daß die NSA zumindest 40000 Mitarbeiter beschäftigt. Darüberhinaus verfügt dieser Geheimdienst über Computersysteme, die sonstigem in Verwaltung und Industrie um einige Jahre voraus ist. Hauptanwendung ist das Knacken von Verschlüsselungscodes und das Mitschneiden von Telefongesprächen und elektronischer Kommunikation.

Der Spiegel widmete 1989 eine Ausgabe schwerpunktmäßig der NSA. Darin wird beschrieben, wer von der NSA auf Grund welcher Ersuchen beschattet bzw. abgehört wurde. Im Fadenkreuz der Aktivitäten standen Politiker der SPD und der Grünen sowie Aktivisten der Anti-Atomkraft Initiativen und solche der Friedensbewegung. Auftraggeber dieser Aktionen war laut Spiegel unter anderem der deutsche Bundesnachrichtendienst (BND) der u.a. Namenslisten weitergab.

JG: Es gibt Verträge zum Austausch gesammelter Informationen und gegenseitige Unterstützungsabkommen. So sind die NSA oder die britischen Behörden rechtlich noch nicht in der Lage die eigene Bevölkerung auszuspionieren . So tun sie es gegenseitig - die Briten verstoßen ja gegen kein britisches Gesetz, wenn sie auf amerikanischen Boden amerikanische Bürger ausspionieren - und geben die Informationen weiter. Natürlich ist davon nichts offiziell bekannt.

KF: Erwarten Sie für Firmen aus den Vereinigten Staaten aber auch aus Europa und anderen Teilen der Welt, in denen eine ähnliche Sachlage vorliegt, wirtschaftliche Nachteile?

JG: Auf jeden Fall. DEC hat zum Beispiel ein fertiges Produkt für den Netzwerkbereich nicht auf den Markt gebracht, da es kryptographischen Code enthielt und es dieses Produkt nicht außerhalb der USA vertreiben durfte.. Europäische Firmen entwickeln zwei Versionen des neuen Satellitentelefons GSM (Group System Mobile), da es auch hier Exportbeschränkungen gibt. Die Folge sind erhöhte Entwicklungskosten, die Notwendigkeit mehrere Versionen zu entwickeln, zu warten usw. Und manche Entwicklungen werden eben wieder eingestampft.

KF: Was wird neben dem elektronischen Datenverkehr in den Netzwerken auf dem Boden der USA noch aufgezeichnet? Besteht die Möglichkeit z.B. den Datenverkehr in Deutschland mitzuschneiden?

JG: Sie versuchen einfach mitzuschneiden was sie bekommen können. Was in Deutschland alles möglich war, entzieht sich meiner Kenntnis. Ich bin mir aber sicher, daß die NSA auch dort aktiv ist.

KF: Was ist der Hintergrund des Clipper Chips?

Anmerkung: Offiziellen Angaben zufolge konnten seit dem Ende der vierziger Jahre trotz massivster Anstrengungen keine Codes der Sowjets geknackt werden. Am 4. Februar 1994 wurde der durch diesen Chip definierte Standard von Regierungsseite angenommen. Das heißt, Clipper ist damit der offizielle Standard der Regierung; alle Produkte für den Regierungsgebrauch müssen damit ausgestattet sein. damit wird massiver wirtschaftlicher Druck auf Firmen ausgeübt.

JG: Dieser Chip - es gibt einen Mikroprozessor gleichen Namens, mit dem dieser hier nicht verwechselt werden sollte - wurde unter der Schirmherrschaft der NSA entworfen und die Regierung beabsichtigt, daß alle im Telecombereich tätigen Firmen diesen Chip verwenden sollen. Dieser Chip soll zur Chiffrierung von gesprochener Kommunikation verwendet werden und hat die Eigenschaft den verwendeten Schlüssel mitzuschicken - die Regierung wäre somit in der Lage all diese Nachrichten zu entschlüsseln und sonst niemand. Das Chip Design und die verwendeten Kryptographie Algorithmen wurden nie offengelegt. Alle diese Informationen sind klassifiziert. Und sie üben auch Druck, nicht nur wirtschaftlichen, auf Firmen aus, diesen Chip zu verwenden. Aber es gibt auch immensen Widerstand. Eine Vielzahl von Organisationen und Privatpersonen ist mit dieser Vorgehensweise nicht einverstanden. Noch ist unklar, ob dieser Chip je verwendet werden wird.

KF: Gibt es einen Beweis dafür, daß der von IBM entwickelte Data Encryption Standard (DES) auf Anordnung der NSA geschwächt wurde?

JG: Es gibt keinen richtigen Beweis. Aber es ist ziemlich sicher, daß die NSA entscheidend daran beteiligt war, daß Stärken und Schwächen des Chips im kryptographischen Sinn nach unten bzw. nach oben nivelliert wurden. Damit sind sie mit ihren Supercomputern in der Lage, verschlüsselte Daten zu entschlüsseln und sonst eigenlich niemand.

KF: Ist es richtig, daß diese Software außerhalb der USA nicht mit UNIX Systemen ausgeliefert wird?

JG: Soweit mir bekannt, ja.

KF: Sie sind ein Mitglied der Electronic Frontrier Foundation (EFF) und ein Mitbegründer der Cypher Punks. Was sind die Aktivitäten dieser Gruppen. Besteht auch Interesse mit Gruppen außerhalb der USA Kontakt aufzunehmen und gemeinsame Aktivitäten zu entwickeln?

JG: Die Electronic Frontier Foundation versucht mit ihren Aktivitäten die Entwicklungen der nationalen Informationsinfrastruktur mitzubeeinflußen. Ein großer Teil ihrer Aktivitäten betrifft auch die Verwendung bzw. den Verbot der Verwendung von kryptographischer Software und die Exportrestriktionen die aus diesen Gründen existieren. Die EFF versucht die Öffentlichkeit zu informieren und mit Regierungsvertretern in Dialog zu treten. Die Cypher Punks sind mehr das, was man sich unter Hacker vorstellt. Der Schutz der Privatsphäre ist ihr Anliegen. Sie schreiben Software, um Daten und Nachrichten ver- und entschlüsseln zu können. Es gibt aber auch einige fortgeschrittenere Projekte. So macht man sich Gedanken zu Geschäftsbeziehungen über elektronische Netze und eine elektronsiche Bank ist in Entwicklung. Natürlich besteht Interesse für internationale Kontakte. Es gibt auch schon Cypher Punks in London und nun sind wir mit euch in Verbindung.

KF: Vom US Kongress wurde eine Studie zur Nationalen Politik betreffend Gebrauch und Regulierung von Kryptographie in Auftrag gegeben. Setzen Sie Erwartungen in diese Studie? Werden Aktivisten der EFF und der Cypher Punks an dieser Studie mitwirken?

JG: Ich habe bereits Interesse geäußert an dieser Studie mitzuwirken. Man braucht jedoch eine Security Clearance und ich rechne nicht, daß ich mit all den laufenden Verfahren solch eine bekommen werde. Außerdem wissen sie was ich von Geheimhaltung halte. Es werden aber Personen der EFF mitwirken.

KF: Kennen Sie den Europäischen Algorithmus IDEA. Was ist Ihre Meinung über dieses Verfahren?

JG: Ich weiß nur daß dieses Verfahren in der Pretty Good Privacy Software verwendet wird; dieses Softwarepacket hat auch schon einige Verbreitung erlangt und kann von Rechnern in den USA und in Übersee abgeholt werden. Dieser Algorithmus hat den Ruf, besser als DES zu sein.

KF: Ich danke für das Gespräch.

 

PGP - Pretty Good Privacy

In MailBoxennetzen ist es für Systembetreiber (SYSOPS) ohne großen Aufwand möglich, die persönliche Post anderer Menschen zu lesen. Um die zu unterbinden, können Nachrichten vom Absender verschlüsselt und beim Empfänger wieder entschlüsselt werden können. Absender wie auch der Empfängermüssen den gleichen Code benutzen. Das Problem beginnt nun damit, dem Empfänger diesen Schlüssel, der z.B. aus einem Codewort besteht, zukommen zu lassen. Falls der Schlüssel dem Empfänger nämlich über das Computernetz übersendet wird, besteht durchaus die Möglichkeit, daß ein dritter SysOp den Code bereits abgefangen hat.

Bei PGP, "Pretty Good Privacy", einem relativ komplexen Verschlüsselungsverfahren, ist dieser Schwachpunkt fast komplett ausgemerzt worden. PGP arbeitet mit zwei verschiedenen Schlüsseln. Der eine ist der Public Key, ein öffentlicher Code, der andere ist der Secret Key, der private Code. Der Public Key wird veröffentlicht. Mit diesem Schlüssel werden die Nachrichten an den Schlüsselinhaber codiert. Entschlüsselt werden können die Nachrichten allerdings nur, wenn der Empfänger über den Secret Key verfügt. Das wichtigste aber ist, daß nicht von einem Code auf den anderen geschlossen werden kann.

PGP gilt zur Zeit als die sicherste Möglichkeit, Daten zu sichern. Es ist momentan kein Verfahren bekannt, mit dem der Schlüssel zu 'knacken' wäre. PGP gibt es mit Quellcode und ist somit für jeden Rechnertyp verfügbar. Die Programmparameter werden bei Aufruf von 'pgp -h' ausgegeben.

Quelle: Bericht von "rao" über den Vortrag von Rop Gonggrijp, Hacktik, Amsterdam (rop@hacktik.nl), Abel Deuring auf dem Chaos Computer Congress 1993, im CL-Netz verbreitet von Chris Vogel) 14.01.1994

 

Neueste Entwicklungen bei den Chipkarten

(cv) Bei neuartigen Karten werden die Daten auf kontaktloser Basis, d.h. per Infrarot, Mikrowellen usw. mit unterschiedlichen Reichweiten (2 cm bis zu 10 m) gelesen . Kontaktlose Chipkarten enthalten Hochfrequenzspulen, die sowohl die Stromversorgung als auch den Informationsaustausch mit der Umgebung gewährleisten, einen Microprozessor mit ROM (Festprogrammspeicher), RAM (Arbeitsspeicher), EEPROM (nichtflüchtiger Datenspeicher), sowie einen Quarzoscillator, der den Takt der Karte intern erzeugt.

Zur Übertragung der Daten steuert eine Input/Output-Logik einen Funkmodemschaltkreis innerhalb der Karte an, der je nach benötigter Leistung durch externe HF-Energie oder durch eine in der Karte einlaminierte Dünnstrukturbatterie mit Strom versorgt wird. Grundsätzlich gibt es fünf Medien, die sich für eine Informationsübertragung eignen: Langwellenbereich, 100kHz-500kHz, Mittelwellenbereich, 500kHz-2MHz, Kurzwellenbereich, 2MHz-5MHz, Microwellen, ca. 2,45 GHz, Licht, bevorzugt Infrarot. Der Lang- bis Kurzwellenbereich eignet sich bei der Verwendung von Antennensystemen für eine Maximaldistanz von nur ca zwei Zentimetern. Nutzt man die Induktivwirkung solcher Frequenzen mittels geeigneter Spulen, so kann man die Distanz auf ca. 50 Zentimeter erhöhen. Moderne Mikrowellenapplikationen ermöglichen schon die Übertragung von Daten über mehr als drei Meter.

Der Benutzer kann mit der Chipkarte in der Tasche eine Induktionsschranke passiert, wobei innerhalb von 200ms das Auslesen der Karte erfolgt. In London ist z.B. ein Feldversuch mit derartiger Technik durchgeführt worden. Es handelt sich um eine kontaktlose Chipkarte als Busfahrschein. Die Chipkarten enthalten ein Guthaben-Speicher, von dem der entsprechende Betrag abgebucht wird. Die Karten sind auch als Buchungskarten vorgesehen bei deren Anwendung die Nutzungsdaten gespeichert werden müssen. Die Träger solcher personenbezogener Buchungs-Chipkarten sind aus einer Entfernung von drei Metern elektronisch identifizierbar.

Quelle: Bericht von "henne" über einen Vortrag von Marcus Janke, Peter Laackmann, auf dem CCC 93, im CL-Netz verbreitet von Chris Vogel 14.01.1994

Material: aus Archivfilmmaterial wurde ein Informationsvideofilm zusammengestellt, der interessierten Besuchern vorgeführt wurde. Hier sollten als wichtige Punkte Eigenschaften, Risiken und Manipulationsmöglichkeiten von EC-Karten, Kreditkarten, D-Netz-Karten usw. erläutert werden.

 

Nazis legen Personendateien an

Bei Hausdurchsuchungen in der rechtsradikalen Szene fanden sich vor einiger Zeit "...schwarze Listen mit über tausend Adressen, Telefonnummern und Autokennzeichen von politischen Gegnern, darunter Grüne, DKP-Mitglieder, Gewerkschafter und linke Journalisten (...) Fotos von Zielpersonen, von deren Wohnungen und Büros..." (1)

Im Juli 1992 forderte die Nazi-Zeitschrift "Index" dazu auf, "möglichst viele personenbezogene Daten zu sammeln", um Gegner verfolgen zu können. Sie nannte u.a. den Wilhelmshavener DGB-Kreisvorsitzenden Manfred Klöpper, woraufhin dieser und dessen Familie monatelang bedroht wurden. (2)

Seit Dezember 93 erhalten Leute, Anrufe, anonyme Briefe mit Drohungen und Beleidigungen, die in der Broschüre "Einblick" mit Name, Adresse und Telefonnummer geführt werden. Unverhohlen wird im "Einblick" die "endgültige Zerschlagung" politisch Andersdenkender propagiert. Die Rechtsradikalen planen eine Bilddatei und teilen mit: "Wir sind weiterhin darin interessiert, technisches Gerät (Funk- und Nachtsichtgeräte, Kameras mit Teleobjektiven, diverse Observierungsmittel usw.) anzuschaffen.." (3)

Das BKA übermittelte am Freitag den 3.12.93 der Polizei in den Bundesländern eine Liste mit rund 250 Adressen und Personen direkt bedrohter Menschen. Lt. Panorama enthält die Liste Adressen und Beschreibungen potentieller Opfer. Sie umfaßt Politiker, Richter, Anwälte, Schriftsteller, Journalisten, Kleinunternehmer, Gewerkschafter sowie zwei Mitarbeiter des Jugendamtes in Karlsruhe. Gegen die unbekannten Verfasser und Verbreiter der Liste wurde ein Verfahren wegen Verdachts auf die Bildung einer kriminellen Vereinigung eingeleitet. (4)

Der Koblenzer Oberstaatsanwalt Norbert Weise bestätigte am Mittwoch den 1.12.93, daß seit dem 7. Juni 93 Rechtsextremisten über das "Nationale Infotelefon" in Mainz/Wiesbaden aufgefordert worden seien, persönliche Daten und Photos politischer Gegner zu sammeln und an eine Postfachadresse in Mainz zu senden. Die Bundesstaatsanwaltschaft in Karlsruhe ermittelt gegen zwei Mainzer Nazis, die für den "Einblick" Telefon und Postfach zu Verfügung gestellt haben wegen des Verdachts der Gründung einer kriminellen Vereinigung. Ein mutmaßlicher Urheber des "Einblick", Mitglied der rechtsradikalen Taunusfront undseti 1991 Mitglied der CDU Rüsselsheim wurde Anfang Februar 94 festgenommen und sitzt seitdem in Kölner U-Haft.(5)

Bleibt hinzuzufügen, daß privaten Datensammlungen mit den Datenschutzgesetzen nicht beizukommen ist, die Strafverfolgung basiert auf anderen Gesetzen.

Quellen (1) Spiegel 19.4.93, (2) METALL 1/94 S.6f, Nachricht von ANTIFA_RHEINHESSEN@LINK-MZ.zer.de, 17.01.1994, im Brett CL/ANTIFA/ALLGEMEIN, (3) Antifaschistische Nachrichten, GNN, Postfach 260226, 50515 Köln, (4) SZ 3.12.93 und SZ 4.12.93, (5) FAZ 4.3.94

 

Mailboxen

 

Kommunalpolitik in elektronischer Öffentlichkeit

In Amsterdam läuft seit ca. Mitte Januar bis etwa 1.April ein EMail- und Medienprojekt unter dem Titel "De Digitale Stad". Über öffentlich zugänglich PCs können die Leute sich ins E-Mail-Netz einschalten und auf elektronischem Weg in Diskussionsräume einsteigen. Der Stadt Amsterdam liegt es sehr daran, vor allem auch herauszufinden, wie die stadtpolitische Diskussion Amsterdams intensiviert kann."Wir von der Gemeinde hoffen, dadurch viel über die Meinungen und Ideen der Amsterdamer zu erfahren und über die Vorstellungen, die sie haben." Eine Projektleiterin meint: "Die üblichen politischen Debatten laufen in Sälen zu bestimmten Zeiten oder in den Leserbriefseiten von Zeitungen. Bei einer Versammlung kann man froh sein, wenn einem der Vorsitzende das Wort erteilt; und auf einen persönlichen Brief muß man abwarten, ob je eine Antwort kommt. An den Foren der Digitalen Stadt ist einzigartig, daß die Teilnehmer mit Computer und Modem überall mitreden können, sie müssen nicht zu bestimmter Zeit irgendwo sein. Und nirgendwo sitzt ein Endredakteur, dem ein Beitrag paßt oder nicht. Jede Stimme wiegt gleich schwer."

Quelle: Nachricht 29.01.1994 von Anton Bubenik coART (A.BUBENIK@LINK-SR.zer.de)

Kontakt: Organisiert wird das Projekt vom Politisch/Kulturellen Zentrum DE BALIE in enger Zusammenarbeit mit der STICHTING HACKTIC NETWERK. Zu erreichen ist De Digitale Stad via Internet unter der Nummer Niederlande/Amsterdam 6225222. Das Projekt wird auch von der Stadt Amsterdam unterstützt

Material: Artikel von Eveline Brandt in der Wochenzeitschrift HP/DE TIJD (Amsterdam) vom 14.1.94., H.Rheingold schreibt in seinem Buch VIRTUELLE GEMEINSCHAFT ausführlich über Versuchen mit ELECTRONIC TOWN HALLs, wie sie zB. via Freenet schon seit Jahren etwa in Cleveland/Ohio praktiziert werden

 

Internationales Computernetz für Gewerkschaftsthemen

Das Mailboxnetz "LaborNet" in den USA will "die unterschiedlichen Möglichkeiten einer sinnvollen Nutzung der verschiedenen Computernetze im Gewerkschaftsbereich bekannt machen und dabei mit Trainingsangeboten und technischer Hilfe unterstützend tätig werden. Als Ziel nennt LaborNet die Durchsetzung der "Menschenrechte und wirtschaftlicher Gerechtigkeit" für die Beschäftigten.

Themen im LaborNet sind u.a.: Arbeitsplatzbedrohung, Veranstaltungen, Medienangebote zu den Arbeitswelt-Themen, Internationale Meldungen, Brancheninformationen z.B. für Beschäftigte der Automobilbranche, Schriftsteller, Strategien für Gewerkschaftsorganistion, Labor & Environment, Boykott-Aktionen (Info on companies & products unfriendly to workers or the environment).

LaborNetwork User sind u.a.: California Network for a New Economy, Communication Workers of America (CWA), Labor Videoproject, Worklife Education Resource Center, Teamsters for a Democratic Union (TDU), Holt Labor Library, National Writers Union (NWU), United Auto Workers (UAW), Oil, Chemical & Atomic Workers (OCAW) u.a.

Vom 22.-24. April 94 findet z.B. eine "LaborTECH Conference" im Holiday Inn Minneapolis zum Thema "Labor sizing the Power of New Technology" statt. "LaborTECH 94 will bring together organizers, computer experts, video and other media producers, and trade unionists with first hand experience to help you and your organization seize the power of new technology."

Quelle: Prospect LaborNet - Computer communications and news for the labor movement.

Kontakt: LaborNet, 18 De Boom Street, San Franscisco, CA 94107, Tel.: (415) 442-0220, Fax: (415) 546-1794, E-Mail: labornet@igc.apc.org, E-Mail Info: labornet-info@igc.apc.org, Aufnahmebeitrag 15 $, monatlicher Beitrag 10 $, Onlinegebühr pro Stunde im Billigtarif 5 $ im Normaltarif 10 $. Zur Anmeldung heißt es: "Have your credit card ready!"

 

SOLINET Mailbox für ArbeitnehmerInnen

Der Arbeitskreis "Gewerkschaftliche Nutzung von Mailboxen" in der DGB-eigenen Hans-Böckler-Stiftung hat mit SOLINET ein "Netzwerk für Arbeitnehmer" geschaffen, das bereits von einer Reihe der CL-Boxen mit angeboten wird (Köln, Bergisch-Gladbach, Hannover, Frankfurt, München, Nürnberg, Bamberg, Amberg, Hamburg, Weiden, Dresden, Mainz, Mannheim, Dortmund).

Die Solinet-Bretter sind zunächst: Aktuelles und Termine, Gewerkschaftspolitik/Allgmein, Gewerkschaftspolitik/Betriebe, Hans-Böckler-Stiftung, Materialien, Recht, Internes, Koordination.

Zukünftig sollen Literaturlisten, Betriebsvereinbarungen, Checklisten, Veranstaltungshinweise, Gerichtsurteile, Anwendungsprogramme für Betriebs- und Personalräte (innen?) im Solinet verbreitet werden. Etwas irreführend ist die Ankündigung "Neben dem Austausch über die inhaltlichen Bretter ist es auch möglich, daß einzelne Mailboxbenutzer untereinander persönliche Briefe datengeschützt austauschen" können. Datengeschützt ist der Austausch erst, wenn Verschlüsselungsprogramme wie PGP verwendet werden, ansonsten haben Mitteilungen in Mailboxen einen Geschütztheitsgrad wie Postkarten.

Veränderte Kommunikationsstrukturen mithilfe von Solinet könnten einen wichtigen Beitrag zur innergewerkschaftlichen Demokratie leisten, wenn sie das "Rederecht" nicht beschränken und den Datenschutz gewährleisten.

Kontakt: LINK-Do, Critical Networks, c/o Markus Koch, Neuer Graben 100, 44137 DOrtmund, Tel.: 0231 1300-974, Box 0231/1300-876/475, Hans-Böckler-Stiftung, Referat Technologie, Bertha von Suttner Platz 3, 40227 Düsseldorf, Tel.: 0211/7778/198/199

 

Frauen-Mailbox "FEMAIL"

Das "Softwarehaus Von Frauen für Frauen und Mädchen e.V." in Frankfurt hat die Frauen-Mailbox namens "FEMAIL" gegründet. "Ein Team von Frauen betreut die Mailbox technisch als auch inhaltlich. Da das Softwarehaus schon seit Jahren Schulungen und Beratungen im Bereich der 'neuen Technologien' ausschließlich für Frauen durchführt, war es nur selbstverständlich, daß nun die Vernetzung von Computern eine zentrale Rolle im Softwarehaus spielt. Gewünscht werden Diskussionen unter Frauen mittels und über dieses Kommunikationsmedium. Für Anregungen und auch Kritik sind die Frauen im Softwarehaus offen.."

Interessant an der zukünftigen Entwicklung wird sein, inwieweit sich eine Zusammenarbeit zwischen dem CL- und Z-Netz einerseits und dem FEMAIL andererseits ergibt. Offensichtlich versucht das Softwarehaus die Mailbox auch physikalisch getrennt von den übrigen Alternativnetzen aufzubauen - die Frage ist, ob es stattdessen genügen würde, über einen rigiden Zugriffsschutz zu gewährleisten, daß ausschließlich Frauen in diesem Netz lesen dürfen.

Kontakt: Softwarehaus von Frauen für Frauen und Mädchen e.V., Hohenstaufenstr. 8, 60327 Frankfurt, Tel.: 069/7411404, Fax: 7410671, e-Mail: SYSOPIN@FEMAILE.zer.sub.org

 

Nationalistisch-rassistisches "Thule-Netz"

Die nationalistisch-rassistische "Neue Rechte" benutzt Datenfernübertragung,, Infotelefone und Mailboxen. Die Reps bieten Datex-J/Btx-Seiten an, im internationalen nichtkommerziellen Fido-Netz tummeln sich mehrere der Aktivisten und auch in Geonet-Mailboxes oder Compuserve versuchen sie ihre Propaganda unterzubringen.

Als eigene Vernetzung betreibt die "Neue Rechte" das Thule-Netz. Die 1918 gegründete Thule-Gesellschaft war eine Tarnorganisation für die bayrische Ordensprovinz des Germanen-Ordens, einer logenartig organisierten Geheimgesellschaft extrem rassistischer und antisemitischer Prägung, in der nur Mitglied werden konnte, wer u.a. für mindestens drei Generationen seine reinrassige arische Herkunft beweisen konnte. Man hielt sich dort allgemein für die geistige Elite der Zeit, huldigte neugermanischer Mystik und dem Okkultismus. Der Ordensgruß lautete "Sieg Heil" und Symbol des Ordens war das germanische Sonnenzeichen, das Hakenkreuz. ein Zusammenschluß von 19 Mailboxbetreibern (bei den Nürnberger Nachrichten ist schon von 30 Netzwerken die Rede); dazu gehören z.B PHANTOM-Box, Deutscher Mailbox Service, Wolf-Box Krefeld, NEVADA, NEWLINE, SNAKE, DEVILS DOOR, TECHNO BOX, DARKSIDE, BISY, HIGH ENERGY, "EMPIRE" oder die "WIDERSTAND-Box" (Erlangen). Letztere begrüßt den Gast mit: "Dieses ist eine Mailbox für national gesinnte Menschen. Falls Du Dich nicht mit diesem Begriff identifizieren kannst, so trenne bitte gleich die Verbindung."

Die Mailboxen sollen der "Herstellung und Verfestigung der Kontakte zwischen nationalen Gruppen" dienen, außerdem soll "eine Datenbank mit Informationen für nationale Aktivisten" entwickelt werden. Man will mit den Mailboxen auch "den Verfolgungsdruck mindern, indem Kommunikationsmöglichkeiten bereitgestellt werden, die vom System nicht - oder nur mit erheblichen technischen Aufwand - ausgespäht werden können."

( ..........) (wegen rechtlicher Bedenken wurde hier eine Passage am 4.3.05 entfernt )

Eine Sinnvolle Maßnahme gegen rechte Mailboxen hat die die Bielefelder GmbH ergriffen, die die Zerberus-Mailboxprogramme vertreibt. Sie hat in ihre Lizenzvereinbarungen kurzerhand den folgenden Absatz aufgenommen: "Aufruf zu Rassen- und Völkerhaß, Billigung oder Verherrlichung des Nationalsozialismus, Leugnung der KZ's ("Auschwitzlüge"), Billigung von und Aufruf zu rassistischer Gewalt unter Einsatz der ZERBERUS-Software führen zum Erlöschen der Lizenz. Wird unsere Software zu einem der oben genannten Zwecke verwendet, wird eine Vertragsstrafe von 50.000 DM fällig."

Quellen: Neue Rechte, Alte Maschen. Oder: Was Rechtsextreme und Neonazis so mit dem Computer anstellen, und was man dagegen tun kann. G.HOOFFACKER@LINK-L.zer.sub.org,4.12.1993, Manuskript der Radiosendung in Jazz Welle Plus, Literaturclub vom Samstag, 4. Dezember 1993, veröffentlicht im CL-Netz , Berichte in "Spiegel" , "Focus" und ARD-Tagesthemen, (2) Magazin ULTIMO (Münster/Bielefeld)

 

Radios

 

Mit scheinheiliger Sexual-Moral gegen politisch unbequemes Radio Z

Pressemitteilung 11/94 der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) vom 17.2.1994:

Der Medienrat der BLM hat in seiner Sitzung am 17. Februar 1994 beschlossen, daß ein Widerrufsverfahren gegen Radio Z nach Art. 28 Abs. 3 BayMG eingeleitet werden soll.

Die Entscheidung wurde mit grosser Mehrheit getroffen, nachdem erneut Anhaltspunkte für weitere Programmverstöße von Radio Z festgestellt wurden.

Bereits in seiner Sitzung am 16.12.1993 hatte der Medienrat die Sendungern der sogenannten "Lederserie" in der Reihe "Fliederfunk" von Radio Z aus der Zeit vom 09.09.1993 bis 21.10.1993 mit Befremden zur Kenntnis genommen und die Ansicht vertreten, daß die Sendeinhalte insgesamt offentsichtlich geeignet sind, Kinder oder Jugendlich sittlich schwer zu gefährden sowie zumindest teilweise pornographisch sind.

Außerdem hatte Radio Z am 24.12.1993 um 22.15 Uhr ein Lied ausgestrahlt, das von der Bundespruefstelle fuer Jugendgefährdende Schriften (BPjS) in die Liste fuer jugengefährdende Schriften aufgenommen worden war. Das Lied hätte nicht vor 23.00 Uhr gesendet werden dürfen. Wegen dieses Vorgangs wurde gegen Radio Z ein Bussgeld verhaengt.

Proteste an: BLM, Fritz-Erler-Str. 30, 81701 Muenchen, Tel.: (0 89) 6 38 08-0, Fax : (0 89) 6 37 43 36

Quelle: Presseerklärung wurde weiterverbreitet mit e-mail-Nachricht von P.GRUBAN@LINK-M.muc.de (Patrick Gruban), 19.02.1994 Phone: +49-89-7851382Q

 

RADIO Z muß bleiben!

Aus einem Aufruf der AZUR (aktionsgemeinschaft zur unterstützung von radio z):

"Drei Beiträge werden nun zum Anlaß genommen, um dem Nürnberger Alternativsender den Saft abzudrehen. Eine Serie über sado-masochistische Sexualpraktiken des Schwulenmagazins Fliederfunk, das Lied "Frohes Fest" der "Fantastischen Vier", sowie die Märchenpersiflage "Schneewuttchen und die siebzehn Zwerge" von "Onkel Hotte".

Speziell die letzten beiden Beanstandungen geben zu denken. Denn der Song "Frohes Fest", der Gewaltverhältnisse in scheinbar intakten Kleinfamilien anprangert, wurde erst Monate nach seiner Veröffentlichung völlig überraschend indiziert und danach noch von vielen ahnungslosen Sendern, auch in Bayern, gespielt. Doch nur Radio Z wird groteskerweise "Werbung für Inzest" vorgeworfen. Ähnlich verhält es sich mit "Onkel Hotte", der etwa vom Münchner Sender Xanadu oder Radio FFN regelmäßig ohne Beanstandungen gespielt wird, auch wenn einzelne Passagen durchaus als sexistisch gewertet werden können.

Daß Radio Z in Existenznot geraten ist, hat maßgeblich mit einem Erlanger Verein zu tun, der sich "Bürger fragen Journalisten" nennt. Gründer und Vorsitzender ist Hans-Jörg Klein, Abteilungschef für Öffentlichkeitsarbeit bei Siemens-KWU. In seiner Monatszeitung "TM" wettert dieser Verein gegen "Inländerfeinde" (gemeint sind kritische FernsehjournalistInnen), trauert dem südafrikanischen Apartheitsregime nach oder setzt sich für neofaschistische Fernsehspots ein. Offensichtlich hört dieser Verein Radio Z rund um die Uhr ab und hat stapelweise Mitschriften von Z-Sendungen an die bayerische Staatskanzlei und einzelne rechte Medienräte verschickt. Gründungsmitglied dieses Vereins war übrigens auch der hiesige Möchtegern-Medien-Mogul Straube.

Radio Z war der CSU seit Anbeginn ein Dorn im Auge und speziell im Superwahljahr 94 versucht sich die CSU durch hartes Vorgehen gegen Radio Z zu profilieren. Nicht von ungefähr kommt deshalb der Antrag auf Lizenzentzug im Medienrat aus den Reihen der bayerischen Staatskanzlei. An Sendungen von Radio Z kann Kritik geübt werden, was zum Wesen einer demokratischen Auseinandersetzung gehört und für alle Beteiligten positiv sein kann. Fehler sind unvermeidlich, aber Radio Z hat bewiesen, daß es aus Fehlern lernen und Konsequenzen ziehen kann. So etwa durch Ersetzung der Fliederlich-Redaktion oder durch Schaffung eines Supervisionsgremiums."

Kontakte: AZUR (aktionsgemeinschaft zur unterstützung von radio z) Kontakt: Robert Hackner, Ludwigstr. 58, 90763 Fürth, 0911/775646, (e-mail: r.hackner@link-n.nbg.sub.org), Harald Fillinger, Rohledererstr. 22, 90419 Nbg., 0911/330989,Fax an: DESI (c/o AZUR) ; 0911/336513, AG Öffentlichkeitsarbeit bei Radio Z, Radio Z Hintere Ledergasse 10 90403 Nürnberg Tel.: 0911 / 222845 FAX: 0911 / 209064

 

Radio Lora

Fast zehn Jahre lang hat Radio Lora um eine Lokalfunk-Frequenz in Münchner gekämpft.Vor etwa einem Jahr bekam eine genehmigt und Seit dem 8. Oktober sendete Lora dann als Programmzulieferer mit Lizenz auf Bewährung Montag bis Freitag 18 - 20 Uhr auf 89,0 MHz.

Auf dieser Frequenz sendeten auch "89 Hit FM", "Radio 2day" und der "katholische Rundfunk Neues Europa". Deren Geschäftsführer (Peter Pelunka, Peter Siegfried, DobretsbergerBertelshofer) hatten unter extensiver Bemühung der Gerichte versucht, Radio Lora vom Sendebetrieb abzuhalten. Pelunka läßt sich dabei von der Münchner Anwaltskanzlei " vertreten, die auch die Deutsche Volksunion (DVU) juristisch vertritt.

In ihrer täglichen Hetze bezeichneten "89 Hit FM" und "Radio 2day" Lora als "militanten, linksradikalen Radiosender, der nur aus Agitationsgründen senden will" und "sich militant für das Schwulsein und die Abtreibung" einsetzt. Hinzu kommen Beschwerden bei der BLM wegen angeblicher Schleichwerbung oder "Störung des Frequenzfriedens" durch die Moderation.

Die Angriffe zeigten die beabsichtigte Wirkung. Die Redaktionen sind verunsichert und überlegen z.B. "wann können Neonazis als Neonazis bezeichnet werden?"

Schrill und anders als der herkömmliche Dudelfunk ist Lora allemal, u.a. weil Wortbeiträge von fünf bis zehn Minuten wirkliches Hinhören verlangen. Und wenn schon mal eine Bandmaschine mit der falschen Geschwindigkeit anläuft, ein CD-Spieler stehenbleibt, sekundenlang nichts zu hören ist und der Techniker über den Äther flucht, weil die Mikrophone noch offen sind, dann ist es auch o.k. und gehört zu einem Programm, das von Leuten gemacht wird, die vor kurzer Zeit zum ersten Mal geprobt haben, wie es funktioniert.

Die Bayrische Landesmedienzentrale (BLM) hat schließlich entschieden, daß Radio Lora für die kommenden acht Jahre auf einer anderen Frequenz, nämlich 92,4 von 18-21 Uhr senden darf. Lora muß sich diese Frequenz mit "Radio Feierwerk" und "Jazzwelle Plus" teilen, aber ist endlich den Nerv mit den Sendern auf 89 MHz los und hat eine relativ gesicherte Perspektive.

Quellen: Artikel in "Stadtratte" - München Nr. 18, veröffentlicht am 24.12.1993 in CL/MEDIEN/FUNK von F.MUGGENTHALER@LINK-M.muc.de, Artikel Süddeutsche Zeitung 11.12.93 sowie Auskunft der Geschäftsleitung über den neuesten Stand

Kontakt: Radio Lora, Postfach 151512, 80049 München - Tel. (089) 4802851 (Infos über Treffpunkte und AnsprechpartnerInnen der verschiedenen Redaktionen), Fax: (089) 4802852. Wer Infos, Termine etc. weitergeben will, kann schreiben oder faxen, Geschäftsstelle Radio Lora c/o Eberhard Efinger, Georgenstr. 68, 80799 München, Redaktion Radio Lora, Pariser Str. 39, 81667 München, Förderverein Radio Lora, z.H Andreas Schiebel, Pariserstr. 39 81667 München

 

Freie Radios - Offene Kanäle

Auf der "Radiotagung" Ende 1993 trafen sich im DGB-Bildungszentrum Hattingen über 100 VertreterInnen von Freien Radios, Radioinitiativen und Offenen Kanälen aus der gesamten Bundesrepublik. Dabei zeigte sich wieder einmal, daß der alte Streit zwischen Freien Radios und Offenen Kanälen noch immer schwelt. Nichkommerzielle Finanzierung, basisdemokratische Entscheidungsstrukturen auf der einen Seite, Einbindung in die Projekte der privaten Kommerzmedien und organisatorische sowie finanzielle Abhängigkeit von den Landesbedienanstalten sind die Pole zwischen denen sich immer wieder Spannung aufbaut. Gleichzeitig wurde aber deutlich, daß es nicht nur diese beiden reinen Formen gibt und deshalb auch neue Differenzierungen nötig sind.

Offene Kanäle werden meist direkt von den Landesmedienanstalten getragen oder sind über einen Verein mit ihr verbunden. Die Finanzierung erfolgt weitgehendst durch den "Kabelgroschen" (Anteil an der Rundfunkgebühr). Während des Streits in den achtziger jahren wurden die Offenen Kanäle in erster Linie als Legitimationsmäntelchen für die großflächige Kommerzialisierung des Rundfunksystems und als Beitrag zur Aktzeptanzförderung der "Verkabelungspolitik" der Bundesregierung verortet.

Betrachtet man die Organisation der OKs, so finden sich bis heute kaum "BürgerInnen" in den Verbandsvertretungen der Offenen Kanäle wieder. Meist sind es die von den Landesmedienanstalten berufenen "Bauftragten für Offene Kanäle", Leiter dieser Einrichtungen oder festangestellte Mitarbeiter, die OK-Politik betreiben.

Einige Fragestellungen aus der bis heute geführten Diskussion: Senden Offene Kanäle ohne Publikum? Ist das Programm beliebig und unpolitisch, wirkungslos? Sind sie nur produzentenorientiert, vernachlässigen den Rezipienten? Sind freie Radios politisch zu einseitig ausgerichtet, damit im Zugang auch nicht demokratisch? Machen freie Radios nur für eine Szene Programm? Können offen zugängliche Medien eine Plattform z.B. für Neonanzis oder extreme religiöse Eiferer werden? Wird im Partizipationsfunk ein eigener Ausdruck, Umgang mit dem Medium entwickelt, z.B. eine eigene Radioästhetik oder herrscht amateurhafte Anpassung an herrschende professionelle Standards vor? Ermöglichen Offene Kanäle keine emanzipatorische, politische Arbeit, weil sie in der Regel "von oben" verordnet, nicht durch Bürgerengagement erkämpft wurden? Braucht ein Medium verläßliche Programmstrukturen, KommunikationshelferInnen, RedakteurInnen...?

Aber es kann nicht mehr bei der Gegenüberstellung von zwei unterschiedlichen konzeptionellen Lagern bleiben: Auch die Organisationsform und das Programm z.B. von Radio Z in Nürnberg oder Radio Dreyeckland in Freiburg differieren zum Teil erheblich (z.B. teilweise Werbefinanzierung in Nürnberg mit allen dadurch entstehenden Auswirkungen; unterschiedliche Handhabung des offenen Zugangs zur Redaktion und zum Senden). Auf der anderen Seite reicht die Entwicklungspalette der Offenen Kanäle vom traditionellen kabelausgestrahlten Fernsehen in Ludwigshafen, wo die Sendebeiträge nach dem "Prinzip der Schlange" (Beiträge werden ohne Redaktionsstrukturen in der Reihenfolge des Eingangs ausgesendet) organisiert sind bis zum täglich sechsstündigen Programm in Lübeck mit festen Programmstrukturen (Fachredaktionen, feste Sendeplätze, terrestisch über Antenne ausgestrahlt). Dies bedeutet, daß einige Offene Kanäle zumindest hinsichtlich ihrer Programmstrukturen und redaktionellen Organisationsformen durchaus ähnliche Konturen, wie Rundfunkprogramme Freier Radiostationen gewinnen. Und als weitere Variante im bunten Spektrum des Partizipationsfunk bildeten sich in über 40-Verbreitungsgebieten in NRW vielfältige Radiovereine- und Gruppen, die dort 15% der Lokalfunk-Sendezeit für "Bürgerfunk" nutzen können. Diese Gruppen wiederum erfahren wieder eine ganz andere Rundfunkpraxis als Ok's und Freie Radios. Sie existieren als "Fenster" auf einer terrestischen Lokalfunkfrequenz. Oft finden sich ihre Programme zwischen Werbeblöcken eingerahmt. Die Programmverantwortung (im OK und bei den Freien Radios bei den einzelnen NutzerInnen/RedakteurInnen) liegt beim Chefredakteur des Lokalsenders. Sie erhalten auch minimalste finanzielle Förderungen für Produktion und Ausbildung von der Landesmedienanstalt. Fast in ganz Nordrhein-Westfalen hat sich eine politische, wie medienpraktische Infrastruktur (Medienwerkstätten/ Radioinitiativen) von Gruppen entwickelt, um diese Beteiligungsmöglichkeiten am Radio zu nutzen. (...).

Quelle: Der Artikel besteht aus gekürzten und umgestellten Textpassagen eines Artikels von Karkheinz Grieger über die Hattinger Radiotagung

 

Weltkonferenz der "Community Radios"

Vom 23-30 Januar 1995 wird in Dakar (Senegal) die 6. Weltkonferenz der "Community Radio Broadcasters" (AMARC) stattfinden.

AMARC (Assemblée Mondiale des Artisans des Radios type Communautaire) is a forum for exchanging information and experiences about the practices that are being developed around the world to use radio as a tool for social organisation, as a forum for democratic debates, and as an important means of expression for social sectors that are too often excluded from the media. AMARC 6 will be a meeting place where we will be able to reflect on these practices and on our efforts to free the airwaves - to democratise communication as a step towards democratising our societies. Many African countries are experiencing profound social and political change. The exchange of experiences and ideas about the role of media within a context of democratic change will be meaningful not only for Africans but for people from all over the world, both in the South and the North.

For more information about AMARC 6, get in touch with AMARC's Montreal secretariat and follow the regular updates in our newsletter, InteRadio, or electronically on the Devmedia list and the amarc.radio conference on the APC networks.

Cost of the conference has not yet been finalized, but we expect to offer packages ranging from US$500 to US$850 including one week in a hotel, meals and conference fees. Direct flights from New York to Dakar are about $1,000 but we hope to negotiate a special fare for conference participants.

Kontakt/Anmeldung: "I am interested in attending AMARC 6. Please send more information" Bitte "Name, Address, Tel, Fax, Email" angeben und schicken an: AMARC 3575 St-Laurent, # 704 - Montreal, Quebec - H2X 2T7 Canada Fax: +(514) 849-7129 - Tel: +(514) 982-0351 Email: amarc@web.apc.org

Quelle: Meldung im Mailboxbrett APC/MEDIA/ISSUES, Nachricht Written 5:12 pm Jan 20, 1994 by resystom in web:amarc.radio */ von resystom@web.apc.org, Weiterleitung von: notes@gn.apc.org (Notesfile to Usenet Gateway), Originalabsender : resystom@web.apc.org

 

Printmedien

 

Treffen alternativer Zeitungen

Contraste (Zeitung für Selbstverwaltung/Heidelberg) berichtete im September 1993 vom 2. Alternativpressekongress in Clausthal-Cellerfeld (Harz). 40 Leute aus 20 Redaktionen, "Dichtung & Wahrheit" (Mainz), "Neues Nebelhorn", "Terz", "Loch in der Zensur", "TATblat", "MarburgVirus", "Stadtratte", "Torfkurier", "HH19", "Stachel", "Harzer Landbotin", u.a. waren zusammengekommen und hatten beschlossen, sich zu einem Verbund alternativer Zeitungen (vaz) zusammenzuschließen. "Der Verbund soll eine Plattform sein, auf der die Redaktionen übergreifende Artikel austauschen, um Doppelarbeit zu verhindern, untereinander in ständigem Kontakt bleiben, sich gegenseitig Unterstützung bei Recherchen und rechtlichen Auseinandersetzungen geben und jährlich einen Kongreß veranstalten. Dabei soll auf moderne Kommunikation nicht verzichtet werden. So ist die Einrichtung einer Mailbox geplant mit deren Hilfe sich die verschiedenen Zeitungen untereinander per Computer austauschen können." (1)

Um die Entwicklung im Mailboxbereich will sich die Zeitung "HH19" (Hamburg) kümmern, ebenso hatten sich die HH19-Leute zur Vorbereitung des nächsten Treffens im Herbst 1994 bereiterklärt. Ersatzweise wird das Treffen wieder von der Harzer Landbotin in Clausthal-Zellerfeld durchgeführt.

Kontakt: U. Horst/ K. Engel, Erzstr. 41, 38678 Clausthal-Zellerfeld, Tel. und Fax 05323/5951

Quelle: 1) Contraste, Nr. 108, Sept. 93, S.2, Artikel "Motivationsschub inbegriffen" von U. Horst

 

Bücher, Broschüren/Materialien

* Rheingold, Howard; Virtuelle Gemeinschaft, Soziale Beziehungen im Zeitalter des Computers, Verlag Addison-Wesley, Bonn 1993, 392 S., 48 DM, schreibt u.a. darüber, daß die Gefahr einer totalen Kommerzialisierung der Computernetze besteht und jetzt noch die Möglichkeit besteht, alternative Netze aufzubauen und zu erhalten

* Tips zum Adressenhandel und gegen die Werbepapierflut im Briefkasten - Gemeinsam herausgegeben von den Landesbeauftragten für Datenschutz Bremen, Hamburg, Niedersachsen. Die 12-seitige Broschüre gibt nützliche Tips, wie man/frau sich gegen die Werbeflut im Briefkasten schützen kann, informiert über Praktiken des Adressenhandels und wie sie unterbunden werden können! Die Landesdatenschutzbeauftragten und somit für Verstöße gegen die jeweiligen Landesdatenschutzgesetze zuständig) sondern auch oberste Aufsichtsbehörden, die für die Einhaltung des Datenschutzes bei privaten Unternehmen in den genannten Bundesländern zuständig sind!

Bestellungen gegen Einsenduung von DM 1,50 in Briefmarken bei: Landesbeauftragter für den Datenschutz der Freien Hansestadt Bremen Postfach 100380, 27503 Bremerhaven, Hamburgischer Datenschutzbeauftragter Baumwall 7, 20459 Hamburg, Landesbeauftragter für den Datenschutz Niedersachsen Postfach 221, 30002 Hannover

* Datenschutzkonzept für UNIX-Anlagen, Reihe der "Hamburger Datenschutzhefte", 51 Seiten, kostenlos, verfasst von Ulrich Kühn, Referent für Datenschutztechnik beim Hamburgischen Datenschutzbeauftragten, auf Grundlage gemeinsamer Vorbereitungen mit dem Berliner Datenschutzbeauftragten.

Aus dem Inhaltsverzeichnis: Rechtliche Grundlagen, Das Schutzstufenkonzept für UNIX. Datenschutztechnische Hauptschwächen von UNIX, Benutzergruppen beim Betriebssystem UNIX, Unvernetzte UNIX-Mehrplatzanlagen, Systemverwaltung, Protokollierung, Mächtige Programme, Sicherung benutzerspezifischer Systemdateien, Der Einbenutzerbetrieb, Unvernetzte UNIX, Mehrplatzanlagen, Wartung, Zusätzliche Risiken vernetzter Systeme, Schutz übertragener Daten, Schutz lokaler Daten bei vernetzten DV-Anlagen, Netzverwaltung, UUCP6, TCP/IP6

Bestellungen: Der Hamburgische Datenschutzbeauftragte Baumwall 7 20459 Hamburg Tel. 040/3504-2044 Fax 040/3504-2372,

* Auch die Broschüre "Datenschutzkonzept für PC" kann noch beim Hamburgischen Datenschutzbeauftragten angefordert und ebenfalls kostenlos bezogen werden.

* Der neue Tätigkeitsbericht des Hamburgischen Datenschutzbeauftragten vom 15. Januar 1994 ist kostenlos zu beziehen bei folgender Anschrift: Der Hamburgische Datenschutzbeauftragte, Baumwall 7, 20459 Hamburg, Tel. 040/3504-2044, Fax 040/3504-2372

* Schulfunksendung "Wissen von der Bank", Recherchieren in Datenbanken, von Hardy Tasso, Freitag, 28. Januar 1994, 9:30 Uhr - 9:45 Uhr, WDR 5, Quelle: WDR Köln, Informationen zum Radio-Programm, Januar 1994

* Informatik und Computer in der Schule sind Themen der Zeitschrift LOG IN, Einzelheft kostet 18 DM !, die Zeitschrift hängt mit der Gesellschaft für Informatik, den Informatikinstituten Stuttgart, Zürich, Wien und Berlin (Informatik und Pädagogik) zusammen, Verlag: LOGIN GmbH in Gründung, Hundekehlstr. 33, 14199 Berlin, 030/8386339, Redaktion: Habelschwerdter Allee 45, 14195 Berlin, 030/8386339, Themen der Nr. 3/93 z.B. "E-Mail, BTX und Schule in Europa", "Das offene Deutsche Schulnetz", "Bürgerliche Freiheitsrechte und Computernetze" (Kubicek), "Telekommunikation und informatorische Grundbildung in Sachsen-Anhalt"

* Daten- und Verbraucherschutz bei Telekommunikationsdienstleistungen in der EG, 1. Auflage Baden-Baden (Nomos) 1993, Hrsg. H. Kubicek - herausgegeben für das IKÖ, mit Beiträgen in deutsch, englisch, französisch, über den Richtlinienentwurf, elektronischen Zahlungsverkehr, Online Services, Gemeinschaftsrecht vs. nationales Recht, Daten- und Verbraucherschutz, Dokumente und anderes mehr, 286 Seiten Preis ?

Videobänder mit Aufnahmen der Referate,Diskussionen und Arbeitsgruppen auf dem Chaos Computer Congress (CCC) im Dezember 1993

Tape 1: 80 min Internet Gopher / World Wide Web",

Tape 2: 40 min Chipkarten, 50 min Medien & Informationsstrukturen (I)

Tape 3: 55 min Medien & Informationsstrukturen (II), 37 min Alternative Netze (I)

Tape 4: 90 min Alternative Netze (II)

Tape 5: 92 min Verschlüsselung

Tape 6: 35 min Verschlüsselung, MailBoxoberflächen, 70 min Electronic Cash

Tape 7: 92 min Verschlüsselung verbieten?

Tape 8: 50 min Verschlüsselung verbieten?, 70 min MfS-Dokumentation (I)

Tape 9: 72 min MfS-Dokumentation (II) (Frank)

Tape 10:92 min Gedanken über das Urheben (I)

Tape 11: 6 min Gedanken über das Urheben (II), 88 min Lockpicking

* Über die Verteilung von Macht und Information in Büromaschinen, "Draculas Vermächtnis", Technische Schriften, von Friedrich Kittler, Computerprogrammeschreiber, Bastler, "Knacker von Literaturcodes", Kenner von Lacan und Foucault, Radardenker - peilen, was sich im verborgenen der Kanäle und Maschinen abbspielt. Reclam Verlag Leipzig 93, 259 Seiten, 22 DM

* Wer erfindet die Computermythen, Joseph Weizenbaum, Hrsg. von Gunna Wendt, Herder, 14,80 DM

* Virtuelle Realität, Sherman/Judkins, "Computer kreieren synthetische Welten, eine Technologie, die unsere Gesellschaft radikal verändern wird", 1993 Barth Verlag, 33 DM

* The World at Your Keyboard, B. Luber, Bestellung bei der Stiftung "Die Schwelle", Heidland 13, 28870 Ottersberg, E-Mail: B.Luber@Bionic.zer.de

* Gesellschaftskritische Nutzung von Mailboxen - insbesondere in der Gewerkschaftlichen Arbeit, V.Volkholz/R.Schaffland/M.Koch, DIN A 4, 66 Seiten, Hrsg. Hans-Böckler-Stiftung, Bertha von Suttner Platz 3, 40227 Düsseldorf, 0211/7778199

 

5 Jahre Infodienst COMPUTER & MEDIEN

Im Frühjahr 1989 erschien die erste Ausgabe des Infodienstes, mit Schreibmaschine getippt, Klebe-Layout, fotokopiert und Eckenheftung.

Der Infodienst soll als lebendes Mosaik solange einzelne Steinchen des gesamten Themenbereiches sammeln, bis sich vielleicht einmal die Grundrisse einer Struktur erkennen lassen würden, und in der Tat lassen sich langsam solche Grundrisse in einer Verschmelzung der Einzelbausteine zu neuen Themen erkennen. Mit Multi-Media kommen die Medien auf den Computer, mit HDTV und Interaktiv-Medien der Computer in die Medien. Computer werden vernetzt und die Netze computerisiert. Die Telefondienste werden zu Massenmedien, Datennetze zur "elektronischen Öffentlichkeit", Computersimulationen und Cyberspace werden zum (fast) alle Sinne umfassenden Medium, in das Individuen "eintauchen" können.

Wenn der Infodienst weiterhin die "Mosaik"-Methode betreiben und darüberhinaus auch noch der theoretischen Reflexion (Kybernetik, Konstruktivismus, Chaostheorie, Selbstorganisation, Ethik, Kommunikationskultur) mehr Raum einräumen soll, wäre eine Ausweitung der Seitenzahl sinnvoll, was mit einem Kostenanstieg in Produktion und Versand verbunden wäre.