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Bioenergie

Biogas-Anlagen / Agro-Energie-Anlagen sind eine energiepolitische Sackgasse
Bioenergiedörfer - nach Jühnde Nachfolgeprojekte in weiteren Dörfern
"Bioenergieregion Göttingen"

Bioenergiedorf Jühnde

Siehe auch die Seite >Energie

 

Regionale Energieautonomie durch Wind, Sonne und ökologisch erzeugte Biomasse"

Donnerstag, 11. November 2010 im Göttinger Umwelt- und Naturschutzzentrum - GUNZ, Geiststraße 2. um 19:30 Uhr, Prof. Dr. Konrad Scheffer (Einer der geistigen Väter der Bioenergieanlage in Jühnde) referiert über "Regionale Energieautonomie durch Wind, Sonne und ökologisch erzeugte Biomasse" / Veranstalter BUND-Kreisgruppe Göttingen

Veranstaltungsankündigung des BUND Göttingen :
"Die Energieversorgung ländlicher Regionen kann weitgehend autonom durch eine optimale Kombination regional vorhandener regenerativer Energiequellen möglich gemacht werden. Biomasse als speicherfähige Energiequelle spielt dabei eine entscheidende Rolle. So deckt sie z.B. als gelagerter Brennstoff den Spitzenbedarf an Wärme und als gespeichertes Biogas den Spitzenbedarf an Strom. Wesentliche Voraussetzung jedoch ist die effiziente Nutzung der für Bioenergie zur Verfügung stehenden landwirtschaftlichen Nutzflächen sowie die Effizienz bei der Umwandlung der Biomasse in Nutzenergie. Das heißt, Energiepflanzen müssen nach ökologischen Richtlinien also auch unter Verzicht auf Pestizide und in optimaler Pflanzenvielfalt angebaut werden. Ein neues Verfahren erfüllt weitgehend diese Forderungen. Dabei wird auch die für Nahrung oder Futter nicht nutzbare Biomasse wie Grünschnitt, Aufwüchse von Naturschutzflächen oder Wegrändern höchst effizient mitgenutzt, was gleichzeitig einer Eutrophierung, d.h. einer Überdüngung und damit Pflanzenartenverarmung der Flächen entgegenwirkt. In Kombination mit Wind- und Solarenergie lassen sich Modelle entwickeln, die zu autarker Energieversorgung zunächst mit Wärme und Strom und später im Zuge der Umstellung des Kfz-Verkehrs auf Elektroantrieb auch für diesen Bereich führen. 10.000 Einwohner verbrauchen jährlich für ca. 20 Mio. € Energie. Dieses Geld verbleibt nach Umstellung auf eine Eigenversorgung überwiegend in der Region. Nach unseren Kalkulationen reichen die Einnahmen aus, um die für das Projekt nötigen Investitionen und Betriebskosten zu finanzieren." (Ankündigungstext für die obige Veranstaltung)

Auf Rückfrage bezüglich der Ablehnung von "Energiepflanzen" andererseits (Siehe Artikel unten) wurde erläutert, die Veranstaltungsankündigung stelle nicht die Positionsbeschreibung des BUND dar; grundsätzlich lehne der BUND den Anbau von Energiepflanzen ab. Dennoch müssten die derzeit stanttfindenden Entwicklungen im Sinne einer Schadensbegrenzung kritisch begleitet werden. Der Vortrag solle weniger problematische Verfahren vorstellen, die derzeit weitgehend ignoriert werden.

Landkreise Göttingen und Northeim zusammen mit E-On zum Thema "Perspektiven der regenerativen Energieerzeugung in unserer Region"

Thema ist die Frage nach einer 100 %igen Versorgung mit regenerativer Energie . ab 17:00 Uhr im Muthaus in Hardegsen statt. Das Programm wurde unter Mitwirkung von Centrum Neue Energien (Jühnde) und E.ON Mitte erstellt.

"Die Bereitstellung von erneuerbarer, klimaschonend erzeugter Energie, vor allem aus land- und forstwirtschaftlicher Biomasse sowie aus Wind- und Sonnenenergie ist bereits heute ein wichtiges Thema in vielen Regionen. Der ländliche Raum wird künftig auch bei der Versorgung der Städte eine wichtige Rolle spielen. Dabei gilt es, die Interessen der ländlichen Räume zu wahren und den Regionen einen angemessenen Anteil an der Wertschöpfung zu sichern."

Programm:
- Dr. Klaus Müschen vom Umweltbundesamt erläutert ab 17 Uhr die aktuellen nationalen Ziele und Vorgaben für eine nachhaltige Energienutzung.
- Anschließend wird Thomas Weber, Vorstandsmitglied E.ON Mitte AG, über den Stand der Nutzung von erneuerbaren Energien bei der Strom- und Wärmeversorgung in den Landkreisen Northeim und Göttingen berichten und die damit verbundenen künftigen Anforderungen an das regionale Energienetz skizzieren.
- Caroline Werner (Landkreis Northeim) und Dr. Hartmut Berndt (Landkreis Göttingen) werden besondere Projekte aus der Region vorstellen.
- Uwe R. Fritsche vom Ökoinstitut Darmstadt: mögliches Szenario für eine 100 %-Versorgung der Region aus regenerativen Quellen.
- Beispiele aus anderen Regionen vorgestellt, die sich bereits auf den Weg zur "100%-Region" gemacht haben. Referenten sind hier Bernhard Klug, Bürgermeister der Stadt Trendelburg, und Dr. Stefan Dreesman, Energieregion Aller-Leine-Tal. Den Abschluss der Veranstaltung bildet ein Resümee der Landräte und eine Diskussion mit Fachleuten im Rittersaal des Muthauses.
Vor der Veranstaltung können Bioenergie-Standorte in unserer Region besichtigt werden. Im Bioenergiedorf Krebeck-Wollbrandshausen wird ab 15 Uhr eine Führung angeboten. Ebenso können ab 15.30 Uhr die Bioerdgasanlage bzw. das Biomasse-heizkraftwerk und die Pelletfabrik Bioenergie Leinetal in Hardegsen besucht werden. Die Teilnehmerzahl ist auf 150 Personen beschränkt. Die verbindliche Anmeldung erfolgt bis spätestens 01.11.2010 über das Bioenergiedorf Jühnde, Centrum Neue Energien GmbH, Fax: 05502-911974, Mail: veranstaltung@c-ne.de oder direkt über das Online-Formular: http://Anmeldung1111.c-ne.

 

BUND - Bund Umwelt und Naturschutz :
Agro-Energie-Anlagen und Energiepflanzenanbau sind ein Irrweg

7.7.2010 / BSG / BUND / "Umweltverbände wehren sich gegen den umweltbelastenden Anbau von so genannten Energiepflanzen. Mit immer neuen Agro-Energie-Anlagen wird Südniedersachsen auf Kosten der Steuerzahler und der Umwelt in eine energiepolitische Sackgasse geführt. Überall schießen derzeit Biogasanlagen aus dem Boden: Industrielle Werke, die mitten in Landschaftsschutzgebieten aufragen und jeweils die Erträge von mehreren hundert Hektar an Acker- und Forstflächen vereinnahmen, entstehen aktuell in Wollbrandshausen, Rosdorf, Barterode und Verliehausen. Mit dem Energiepflanzenanbau ist ein weiterer Intensivierungsschub in der Landnutzung verbunden: Immer mehr wird Grünland unter den Pflug genommen, die Bodenerosion nimmt zu, die Eintönigkeit des Landschaftsbildes ebenso und für die heimischen Pflanzen und Tiere der Feldflur bleibt noch weniger Lebensraum übrig als bisher:So wird anstelle der gebotenen Umstellung auf eine Natur verträgliche Landnutzung das genaue Gegenteil praktiziert. Deutschland kann schon heute seine Bevölkerung nicht mehr aus eigener Kraft mit Nahrungsmitteln versorgen, wir leben auf Kosten von Menschen in Afrika und Südamerika. Auch der Bedarf an Futtermitteln und nachwachsenden Rohstoffen, z.B. Papier, kann auf eigenen Flächen nicht mehr gedeckt werden. Und darüber hinaus leisten wir uns den "Luxus", jeden Tag rund 100 Hektar Ackerland für Siedlung und Verkehr zu verbauen, notabene bei sinkender Bevölkerungszahl. Es ist also kein Quadratmeter Acker übrig für eine Energieproduktion, die zudem noch ineffizient ist! Im Gegensatz dazu könnten wir den größten Teil der Erdölimporte Klima-neutral im Siedlungsgebiet durch Gebäudedämmung und Sonnenenergienutzung ersetzen. Außerdem liegt der Wirkungsgrad dabei hundert Mal höher als bei der Energiegewinnung auf Ackerflächen! Damit würde keine zusätzliche Fläche besetzt, langfristig Hunderttausende von Erwerbsmöglichkeiten geschaffen und die Außenhandelsbilanz positiv beeinflusst. Der Anbau von Energiepflanzen widerspricht deshalb den Grundsätzen einer nachhaltigen Landnutzung und es ist nur dem Einfluss der Brüsseler Agrarlobby zuzuschreiben, dass dieser Anbau auch noch mit unseren Steuermitteln gefördert wird. Aktuell sollen in Rosdorf zwei weitere dieser Anlagen errichtet werden. Auch die Stadtwerke Göttingen überlegen sich eine Beteiligung. Damit würden sie aber die Ziele der erst im Herbst 2009 angelaufenen Klimaschutz-Initiative Göttingen unterminieren. Und der Kreistag möchte mit seinem Beschluss vom 16. Juni zur Energie autarken Region ausgerechnet diese ökologisch schädliche Agro-Energie noch ausbauen. Die Umweltverbände in Südniedersachsen fordern die Verantwortlichen in Politik und Verwaltung auf, sich endlich für eine Landnutzung einzusetzen, die ein nachhaltiges Miteinander von Mensch und Landschaft fördert! "
Dr. Hans-Günther Joger, Vorstand BSG,Hermann Merkord, Geschäftsführer BUND Göttingen,

 

Bioenergiedörfer - nach Jühnde Nachfolgeprojekte in weiteren Dörfern
Biogas-Machbarkeitsprüfung für 7 Dörfer

29.7.07 / Für sieben Bioenergiedorfprojekte in neun Dörfern wird jetzt vom Landkreis Göttingen die zweite Phase der Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben. Es handelt sich um die Vorhaben Barlissen/Atzenhausen, Lödingsen/Erbsen, Gelliehausen, Hemeln, Krebeck, Reiffenhausen und Wollbrandshausen. Für die fachliche Begleitung der Dörfer und die Erstellung der Studie stehen insgesamt 390.000 € zur Verfügung, die im Rahmen eine LEADER-Projektes je zur Hälfte vom Landkreis Göttingen und von der Europäischen Union bereitgestellt werden.
Grundlage für die Entscheidung war die Vorlage von Vorverträgen durch die jeweils von den Bewohnern als Vorgesellschaft gegründete Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR). In den Vorverträgen wird der Verkauf von Wärme an die potenziellen Wärmekunden und die Konditionen zum Einkauf von Biomasse bei den Landwirten geregelt.
In Landolfshausen hat die dortige GbR entschieden, dass der Bau eines Nahwärmenetzes nicht sinnvoll ist. Im Laufe der vorbereitenden Untersuchungen ist nach Angaben des Landrats deutlich geworden, dass hier bereits jetzt ein hoher Anteil der Haushalte die Heizung mit dem regenerativen Energieträger Holz betreibt, Hier solle nach Möglichkeiten gesucht werden, diesen Anteil weiter auszubauen.
"Die Vorteile des Bioenergiedorfkonzeptes sind nach wie vor überzeugend", so Dr. Hartmut Berndt vom Regionalmanagement LEADER+, der das Projekt des Landkreises koordiniert: "Zwar haben die Biomassepreise aufgrund der stark gestiegenen Weltmarktpreise für Getreide deutlich angezogen, andererseits zeigen auch die Heizölpreise steil nach oben und mittelfristig sehen Energieexperten bereits eine kleine Ölkrise auf uns zukommen. Wärme aus dem Nahwärmenetz einer Biogasanlage bietet deshalb eine sehr attraktive Alternative zum Heizöl". (nach eioner Presseerklärung des Landkreises)

"Bioenergieregion Göttingen"
15.12.08 / Im Rahmen der Beteiligung an einem Wettbewerb zum Aufbau regionaler Netzwerke im Bereich Bioenergie teilte der Landkreis mit, die Ziele der "BioenergieRegion Göttingen" seien, Bioenergiepotenziale in der Region natur- und umweltverträglich zu nutzen, ein energieautarkes Göttinger Land zu initiieren sowie Arbeitsplätze insbesondere im ländlichen Raum zu schaffen
So soll langfristig mit hocheffizienter Technik soviel Energie in der Region erzeugt werden, wie für Strom, Wärme und Mobilität verbraucht wird. Universität, Fachhochschulen und regionale Bildungsträger sollen Göttingen zu einem internationalen Zentrum für Wissenstransfer beim Thema Bioenergie machen und zu einer wichtigen Anlaufstelle für Fachbesucher und Praktiker zu entwickeln. Auf dieser Grundlage sollen neue Arbeitsplätze in Stadt und Landkreis geschaffen werden. Getragen wird die Entwicklung vom aktiven Netzwerk "HotSpot Bioenergie- Region Göttinger Land", das über 50 regionale Partner zusammengeführt hat. Es liegen 51 Projektvorschläge vor, mit denen die Bioenergie-Region Göttingen ausgebaut werden soll. >>
bioenergieregion-goettingerland

Biogasanlage /Heizzentrale“ im neuen Bioenergiedorf Reiffenhausen
Juni 2009 / Nach Jühnde wird Reiffenhausen das zweite Bioenergiedorf in der Bioenergieregion Göttingen, Barlissen und andere werden folgen. In Reiffenhausen wird das Projekt von einer Genossenschaft getragen

 

Bioenergiedorf Jühnde


Das Bioenergiedorf Jühnde bei Göttingen / 2007

Rockfestival in Jühnde

bzw. "Jühnde goest metal" 6.-08.08.2010 // An der Landstraße L559 bei Jühnde,

Karten: 2 1/2-Tage-Ticket VVK 22,00 € / 26,00 €, Freitag-Ticket VVK 10,00 € / AK 14,00 €, Samstag-Ticket VVK 14,00 € / 18,00 €, Kinder 0-9 Jahre frei, 10-14 Jahre 6 Euro
VVK Vorverkauf in Göttingen
nota Bene, Burgstr. 33, Telefon: 0551-4978781 , Tourist-Information , Altes Rathaus

Programm 6.8.10:
Black & Schwarz 17.30 Uhr
hate2lose 18.00 Uhr
Alpha Academy 19.10 Uhr
Kadavrik 19.50 Uhr
Cletus Cat 20.50 Uhr
To Resist Fatality 21.30 Uhr
Passt schon 22.30 Uhr from austria...
The Last Warning 23.00 Uhr
Pirates of the Baggersee 00.15 Uhr
Contradiction 00.45 Uhr

7.8. Bands an diesem Tag unklar , evtl.: Lahannya // Rough Silk // Last Day Here // The Last Warning // Mrs. Frizzle // // Stahlmann // My Insanity // The Outside //

8.8.
Frühschoppen 9.30 Uhr
Sunset X Orange 10.30 - 12.00 Uhr /
Festivalende 14 Uhr

 

Bioenergie

Projektleitung Prof. Dr. Hans Ruppert Tel.: 0551 - 39-9701 Email: hrupper@gwdg.de Geowissenschaften Dipl.-Geowiss. Benedikt Sauer Tel.: 0551 / 39-137 36 Email: bsauer@gwdg.de Projekt "Das Bioenergiedorf", Universität Göttingen GZG, Goldschmidtstr. 1, D - 37077 Göttingen

Vom Kompostwerk zur Bioenergiefabrik
24.1.07 / Nach dem Bioenergiedorf in Jühnde wird nun ein neues Projekt angeschoben.
In einer Pressemitteilung dazu hieß es: "die aktuelle Debatte über Klimaschutz, Energieversorgung und nicht zuletzt die steigenden Energiepreise lassen die Akzeptanz für alternative Energien steigen. Weitgehend unbestritten ist, dass ein "Weiter-so" nicht möglich ist. Unsere Ökonomie muss weg vom Öl. Durch das Modellprojekt "Bioenergiedorf Jühnde" hat sich die Region Göttingen international anerkannte Kompetenz im Bereich der Etablierung von Bioenergie erworben. Bioenergie ist jedoch keinesfalls nur eine Angelegenheit des ländlichen Raumes. Auch die Stadt Göttingen wird eine Vorreiterreiterrolle für Bioenergie übernehmen. Über ein bisher unerkanntes Potenzial für Bioenergie in der Stadt verfügt das städtische Kompostwerk. Seine Funktionen sollen erheblich ausgeweitet werden. Durch die Aufbereitung des biologischen Abfalls, sollte es nach Ansicht der GRÜNEN demnächst als "Bioenergiefabrik" zusätzlich Wärme, Strom, Gas und mineralischen Dünger produzieren. Die GRÜNEN wollen das Kompostwerk auf seinem Weg zur Bioenergiefabrik unterstützen. Ein entsprechender Ratsantrag wird zur Ratssitzung am 9. Februar 2007 eingereicht werden."
Am 17. Januar 2007, erfolgte unter dem Motto "Kompostwerk zur Bioenergiefabrik" eine energiepolitische Besichtung des Kompostwerkes mit Jürgen Trittin (MdB), Ulrich Holefleisch (grüner Bürgermeister) und weiteren Vertreter/innen der grünen Stadtratsfraktion und des Stadtverbandes von Bündnis 90/Die Grünen Dr. Ottomar Rühl und Uwe Kausch für die Geschäftsführung des Kompostwerks Göttingen GmbH (Königsbühl 98)

www.bioenergiedorf.de

Der erste Spatenstich erfolgte im November 2004. Am 12.6.06 wurde die Biogasanlage von Jühnde offiziell eingeweiht. Die elektrische Energie die das Dorf braucht wird durch Verbrennung des Gases erzeugt. Ein Teil der Verbrennungswärme wird für die Beheizung verwendet. Im Winter wird zwecks Beheizung noch ein Holzhackschnitzelheizkraftwerk eingeschaltet. Von dieser Dorfzentralheizung wird heisses Wasser durch unterirdische Leitungen zu den Häusern zur Beheizung geleitet.
Das Dorf wird unabhängig vom Erdöl und Erdgas. Die Bauern gewinnen eine zusätzliche EInkommensquelle indem sie Produkte für die Energiegewinnung liefern. Inzwischen ist Jühnde durch diese geniale Konstruktion in der ganzen Welt bekannt geworden.

Projektförderung kam mit ca. 1, 32 Millionen Euro aus Mitteln des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, des Landministeriums und dem Landkreis Göttingen mit jeweils ca. 0,1 Mio. Euro, Leader+ mit 56.000 Euro und durch die zur Verfügung gestellten Grundstücke der Gemeinde.Der Einsatz von nachwachsenden Rohstoffen wird durch das Erneuerbare Energien Gesetzes (EEG) gefördert und es ist zu erwarten, dass ca. 30% des Umsatzes in den nächsten 20 Jahren aus den nachwachsenden Rohstoffen (NaWaRo) und der gemeinsamen Erzeugung aus Wärme und Strom, dem KWK-Bonus (Kraft-Wärme-Kopplung) kommen. (Daten aus Pressemitteilung von Trittin)


Das Dorf Jühnde bei Göttingen - die Einwohner sind u.a. Holz-hack-schni-zel-heiz-kraft-werks-be-sit-zer

Einweihung der Bioenergieanlagen + Tagung am 16.6.06
Forschung präsentiert sich am Fermenter: Tagung des Interdisziplinären Zentrums für Nachhaltige Entwicklung (IZNE) der Universität Göttingen zur Einweihung der Bioenergieanlagen im Bioenergiedorf Jühnde Am 16. Juni 2006 findet im Bioenergiedorf Jühnde im Rahmen der Einweihung der Bioenergieanlagen eine Tagung des Interdisziplinären Zentrums für Nachhaltige Entwicklung statt. Dabei stellen Wissenschaftler aus den Disziplinen der Natur- und Agrarwissenschaften, der Ökonomie bis hin zu den Sozialwissenschaften von 13.30 h bis 17.15 h in der Holzhackschnitzellagerhalle die Ansätze ihrer begleitenden Forschungsarbeiten vor.

Das Team der Universität Göttingen hatte dieses Projekt im Jahre 2000 initiiert. Eine Podiumsdiskussion mit Vertretern des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR), dem Landkreis Göttingen, der Bioenergiedorf Jühnde eG sowie der Universität Göttingen rundet die Tagung ab. An dem Aktionsforschungsprojekt wird deutlich, wie sich wissenschaftliche Theorie und praktische Umsetzung erfolgreich koppeln lassen. Ziel des universitären Projekts ist es unter anderem, Erfahrungswissen aus dem Modelldorf Jühnde für andere interessierte Orte aufzubereiten und in Form eines Leitfadens weiterzugeben. Die Tagung ist eingebettet in das Rahmenprogramm der Einweihungsfeier: Auf dem gesamten Anlagengelände in Jühnde werden am Freitag, 16. Juni, und Samstag, 17. Juni, Informationsstände aufgebaut sein, und es werden laufend Anlagenführungen angeboten. Auch für das leibliche Wohl wird gesorgt: Die Bewirtung der Gäste erfolgt durch den Förderverein Bioenergiedorf e.V.


Freitag, 16. Juni 2006 Offizielle Einweihung der Bioenergieanlage
Tagung des IZNE: Bioenergiedorf Jühnde – Eigenständige Wärme- und Stromversorgung durch Biomasse
13.45 Prof. Dr. H. Ruppert: Herausforderung Nachhaltige Energieversorgung
14.15 PD Dr. M. Karpenstein-Machan, B. Sauer, Prof. Dr. K. Scheffer: Technik - Energiepflanzenbau - Stoffströme
Prof. Dr. F. Roland, V. Ruwisch: Investition - Finanzierung - Wirtschaftlichkeit - Betreibergesellschaft
Prof. Dr. W. Girschner, Prof. Dr. P. Schmuck: Partizipative Planung - Lebenskultur
Podiumsdiskussion mit Vertretern des Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR), dem Landkreis Göttingen, der Bioenergiedorf Jühnde eG sowie der Universität Göttingen: Perspektive Bioenergiedörfer Moderation: Dr. S. Eigner-Thiel


Kuh vor dem Fermenter

Gülle und Pflanzensilage ist die Grundlage für den Fermenter zur Gewinnung von Biogas.

schematische Darstellung der Funktionsweise :-)

Pro Tag wurden im April 06 30 m³ Gülle und ca 25 Tonnen nachwachsende Rohstoffe "NaWaRo" in die Biogasanlage gefüllt. Das BHKW-Aggregat konnte mit ca. 500 KW(elektr.) rund um die Uhr laufen.

Volker Ruwisch referierte am 16.6. über Wirtschaftlichkeit und Finanzierung

 

 


Bioenergieanlage in Jühnde, links das flache Konstrukt ist die Biogas-Energiezentrale BHKW mit Gasverdichter, Gasanalyse, Fackel, Wärmeauskoppelung und Steuerung - mit 700-1400 kW. Die Kuppel dahinter der Fermenter für die Gasproduktion, Kuppel rechts Vorratsbehälter für Restgärung. Zwischen beiden Behältern befindet sich die Pumpstation.


Gründung des Bioenergiedorfs Jühnde
16.10.04 / Gründung der Betreibergesellschaft "Bioenergiedorf Jühnde eG" am vergangenen Freitagabend in Jühnde in der Rechtsform einer Genossenschaft.
"Die Jühnder wollen eine Strom- und Wärmeversorgung für das gesamte Dorf aufbauen - mit innovativer Technologie und nachwachsenden Rohstoffen aus der Region. Jühnde liegt in der Samtgemeinde Dransfeld im Landkreis Göttingen. "Das Dorf kann sich jetzt von den steigenden Öl- und Gaspreisen abkoppeln und gleichzeitig neue Einkommensquellen für die Landwirte und für die regionale Forstwirtschaft schaffen", sagte Wenzel. Ermöglicht wurde diese beispielhafte Initiative durch eine sehr engagierte Dorfgemeinschaft und die enge Zusammenarbeit mit dem Forscherteam der Universität Göttingen, so Wenzel. Der größte finanzielle Förderbeitrag komme vom Künast-Ministerium in Berlin. Außerdem seien das Land, der Landkreis, die Samtgemeinde und die Gemeinde Jühnde mit im Boot. Die Biomasse vom Acker und Holzhackschnitzel könnten Öl und Gas ersetzen und Strom in der Grundlast produzieren. "Mit den 1,6 Mrd. Euro, die der Bund noch jährlich für die Kohlesubventionen bereitstellt, könnte man heute schon jedes Jahr mehr als 1000 gewachsene Dörfer auf eine regenerative Energieversorgung umstellen", erklärte Wenzel. Mittelfristig könne auf eine Anschubfinanzierung verzichtet werden.

Dorfversammlung in Jühnde
Göttingen, den 21.1.2002 / Die Besprechung der weiteren Vorgehensweise auf dem Weg zum Bioenergiedorf sowie die Bestätigung der bestehenden Arbeits- und Planungsstrukturen waren zentrale Themen auf der Dorfversammlung in Jühnde am Donnerstag, den 17. Januar 2002.
Wie Bürgermeister August Brandenburg in seiner Begrüßung feststellte, standen im Mittelpunkt der bisherigen Aktivitäten die Informations- und Datenbeschaffung im Bereich der Konzipierung der technischen Anlagen. Hierzu zählten u.a. die genaue Erhebung des Wärmebedarfs in Jühnde, die Besichtigung weiterer Anlagen,  Hierzu zählt z.B. die Größe und Rohstoffbasis des Spitzenlastkessels, die Verwendung einer Güllepipeline oder von Vakuumfässern für die Anlieferung der Gülle zu der Biogasanlage. Welche der möglichen Auslegungen dann bei den weiteren Planungsschritten berücksichtigt werden sollen, wird in Jühnde zu entscheiden sein.
Die Ergebnisse dieser Planungen und die hiermit verbunden Kosten für die einzelnen Haushalte beim Anschluss an das Nahwärmenetz sollen im Mai der Dorfbevölkerung vorgestellt werden. Im Anschluss daran sollen Vorverträge mit den Wärmeabnehmern und den Rohstofflieferanten geschlossen werden. Auf der Basis der dann ermittelten Anschlussdichte wird eine vorläufige Investitionsentscheidung zu fällen sein. Mit dem ersten Spatenstich für den Bau der Anlagen wird im Sommer 2003 gerechnet, nach der Gründung einer Betreibergesellschaft, dem Vorliegen der Baugenehmigung und der Bewilligung der benötigten Zuschüsse.
Eckhard Fangmeier, Sprecher der Initiative Bioenergiedorf Jühnde, stellte die Arbeits- und Organisationsstrukturen vor. Es existieren zur Zeit acht Arbeitsgruppen (AG Betreibergesellschaft, Biogasanlage, Holzhackschnitzelheizwerk, Nahwärmenetz, Haustechnik, Biomasse - Nachwachsende Rohstoffe, Biomasse - Holz, Öffentlichkeitsarbeit) mit insgesamt ca. 30 Mitgliedern. Des weiteren wurde eine Planungsgruppe eingerichtet, die Entscheidungen treffen soll und aus dem Bürgermeister, zwei Vertretern der Gemeinde sowie den Sprechern der Arbeitsgruppen besteht. Beratend wirken in der Planungsgruppe Vertreter aus den Vereinen, dem Projektteam der Universität, der Samtgemeinde, der Kirche, der Senioren und der Jugend sowie dem Ingenieurbüro mit.
Nach einer kurzen Diskussion sprachen sich die ca. 70 anwesenden Jühnder einstimmig für die Entscheidungsbefugnis der Planungsgruppe aus. Im Namen der Planungsgruppe bedankten sich die beiden Sprecher Eckhard Fangmeier und August Brandenburg für das entgegengebrachte Vertrauen.
August Brandenburg: "Es wird keine Kampfabstimmungen mit Gewinnern und Verlieren geben. Sonst hat das Projekt keine Chance. Wir brauchen Konzepte und Lösungen die zum Wohle möglichst aller Bürger in Jühnde sind."

Dorfauswahl für das Projekt "Bioenergiedorf"
17.5.01 // Mit der Unterstützung der Ortsräte und engagierter Einzelpersonen hatte das Team rund um das Projekt "Das Bioenergiedorf" im April Informationsbroschüren und ca. 3500 Fragebögen an die Haushalte in 17 Dörfern des Landkreises verteilt. Erfragt wurde die Unterstützung für die Umstellung der dörflichen Strom- und Wärmeversorgung auf Energie aus Biomasse. Zentrale Ergebnisse der Befragung sind: Insgesamt wird in ca. 90% aller zurückgegebenen Fragebögen die Bereitschaft zum Anschluss an ein dörfliches Nahwärmenetz bekundet. Zur aktiven Mitarbeit vor allem in der Planungsphase sind 55% der Umfrageteilnehmer bereit. Ein Großteil der Umfrageteilnehmer halten ihre Dorfgemeinschaft zudem für so gut, dass sie auch den Herausforderungen des Projekts gewachsen ist.
Die nächsten Schritte im Projektablauf werden mit den vier Orten Gelliehausen (Gleichen), Jühnde (Dransfeld), Klein Schneen (Friedland) und Sattenhausen (Gleichen) durchgeführt. "Grundsätzlich haben aber viele der befragten Dörfer beste soziale und landwirtschaftliche Voraussetzungen weiter zu planen und z.B. die Wärmeversorgung umzustellen,"
Die Umfrage ist noch unverbindlich gewesen und auch viele positive Antworten seien mit kritischen Fragen versehen worden. "Ein Modelldorf haben wir erst, wenn fast alle im Dorf mitmachen und um das zu erreichen, müssen wir die kritischen Fragen und die Angst vor der Umstellung ernst nehmen. Die bei der Umfrage angegebenen Gründe der Haushalte für einen Anschluss an das Nahwärmenetz, lassen auf Engagement für das Projekt schließen. So ist es nicht nur die Unabhängigkeit vom knapper und teurer werdenden Erdöl und eine erhöhte Bequemlichkeit, die sich die Haushalte von einer zentralen dörflichen Wärmeversorgung versprechen, sondern auch der aktive Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz spielt eine sehr große Rolle.
Eine verbindliche Befragung der Haushalte wird bis September klären, welches der vier Dörfer "Das Bioenergiedorf" wird. Kontaktt Thilo Jahn, Tel.: 0551/487536 eMail: Thilo.Jahn@web.de  Institut für Regionalforschung Goßlerstr. 10, 37073 Göttingen, Interdisziplinäres Zentrum für Nachhaltige Entwicklung der Universität Göttingen


Bioenergiedorf als Lösung der Klimafrage?

Pressemitteilung 17.5.05 / Um dem Abschmelzen von Gletschern in der Schweiz Einhalt zu gebieten, wurde für diesen Sommer der Gurschengletscher (Andermatt, Kanton Uri, 2961 m üNN) auf einer Fläche von 2500 Quadratmetern in Folie verpackt. Die rund 40.000 Euro teure High-Tech-Folie soll den oberen Teil des für den Skitourismus genutzten Gletschers vor Sonneneinstrahlung schützen. In den vergangenen 15 Jahren verlor dieser Gletscher rund 20 m an Höhe. Die Folien-Verpackung der Andermatt Gotthard Sportbahnen AG ist allerdings nur eine Notfalllösung(..) Ursache des Problems ist die zum großen Teil von Menschen ausgelöste Klimaerwärmung. (...)
Anstelle von Notfallmaßnahmen wie dem Eintüten von Gletschern wäre es deshalb sinnvoller, "am Beginn des Umweltproblems" zu agieren. Als sehr gutes Beispiel hierzu sei das Bioenergiedorf Jühnde genannt. Dort wird in Zusammenarbeit mit einer Wissenschaftlergruppe der Universitäten Göttingen und Kassel die Wärme- und Stromversorgung auf den erneuerbaren Energieträger Biomasse umgestellt. Biomasse (Energiepflanzen, Gülle) als Energieträger ist deshalb CO2-neutral, weil bei ihrem Verbrauch nur so viel CO2 freigesetzt wird, wie die Pflanzen in ihrer Wachstumsphase aufgenommen haben. "In Jühnde soll erstmalig in Deutschland gezeigt werden, dass ein Dorf gemeinschaftlich den Schritt aus der Abhängigkeit von begrenzt vorhandenen fossilen Energieträgern schaffen kann", sagte der Geochemiker Benedikt Sauer aus dem Geowissenschaftlichen Zentrum der Universität Göttingen. "Wir erwarten in den nächsten Jahren einen Rückgang des Kohlendioxidausstoßes um ca. 60 % pro angeschlossenen Jühnder. Genaue Erhebungen werden ab Oktober dazu durchgeführt." Da ein Bioenergiedorf nicht nur einen positiven Beitrag zum Klimaschutz leistet, sondern darüber hinaus weitere positive Effekte erreicht werden, wie Stärkung der heimischen Land- und Forstwirtschaft, Sicherung ländlicher Arbeitsplätze, Unabhängigkeit von Energiequellen in Risikoländern bei kalkulierbaren Preisen usw. werden hoffentlich bald weitere Dörfer dem Jühnder Beispiel folgen.

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