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Hochwasser der Leine (Leitseite) >>
Göttinger
Leinepegel mit aktuellen Wasserständenl |
Hochwasser 29.9.07 In der Nacht vom 28. auf 29.9.07 und am ganzen 29.9. produzierte ein kraäftiger dauerregen Hochwasser in ganz Südniedersachsen. Nun
zeigt sich auch, wie falsch der Bau neuer Häuser in der Leineaue war! Häuser
in der Leineaue?
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Hochwasserstufen
der Leine
Hochwasser
1981: 384 cm a.P. / NN + 144,27 m Unwetter
am 18./19.1.2007 Bei Erreichen der Stufe M1 sieht es dann so aus wie am 19.1.07 um 9 Uhr
Schneeschmelze
/ Hochwasser am 16.2.05
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Schöpfwerk
/ Pumpstation
Der
negative Aspekt für die Weststadt im Bereich Blümchenviertel:
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Gefährdete
Bereiche
Im folgenden ein Bericht aus dem hervorgeht, wohin sich die Leine ihren Weg sucht in Göttingen (trotz Deichbau) weiß man, daß sich die Flüsse bei Flut die alten Wege bahnen. Das Hochwasser im Februar 1909 Am 3. Februar 1909: Starker anhaltender Schneefall. Auf dem Hainberge liegt eine 30 cm starke Schneedecke bei -5 Grad. Der Boden war gefroren. Plötzlich eingetretenes Tauwetter am 3. Februar mit +5° C führt Hochwasser herbei. Die Leine tritt in der Nacht vom 3./4. Februar aus ihren Ufern. Mit großer Schnelligkeit steigt das Wasser. Gegen Mittag dringt das Wasser in die Straßen der Weststadt, so daß ein Straßenverkehr unmöglich wird. Im Rosdorferwege, Schieferwege, Leinestraße usw. können die Einwohner nur auf Kähnen das Haus verlassen. Besonders bedrohlich gestaltet sich die Lage der Bewohner der Stichnothschen Waschanstalt und der Maschmühle. Erstere werden durch das mutvolle Vorgehen des Bürgervorstehers, Tischlermeister Lambach, der nebst einigen anderen mutvollen Bürgern bis zum Stichnothschen Hause auf einem primitiven Kahn vordringt, gerettet. >> Hochwasser 1909 in der Groner Str (Bild) In Göttingen war die kleine Leine über Nacht zu einem reißenden Strom geworden und hatte das ganze Tal unter Wasser gesetzt. Immer höher und höher stieg die Flut, mit ungestümer Gewalt brach sie in die Stadt hinein und eroberte eine Straße nach der anderen. Der Bahnhof und das Postgebäude waren vom Fußgängerverkehr völlig abgeschnitten. Bald drang das Wasser in das Bahnhofsgebäude ein und überschwemmte den zu den Bahnsteigen führenden Tunnel, . Bis an den Bauch im Wasser stapfend konnten die Pferde nur mit großer Anstrengung vorwärts gelangen.
Die Bürgerstraße, die
Wiesenstraße, die Angerstraße, Geiststraße, Neustadt, Alleestraße, Untere und
Obere Masch standen meterhoch unter Wasser. Die freiwillige Feuerwehr wurde alarmiert,
da einige Häuser einzustürzen drohten. Rasch waren die Mannschaften zur Stelle
und rückten in einzelnen Zügen nach der Groner Chaussee (heute: Groner Landstr.),
dem Rosdorfer Weg und der Wiesenstraße zur Hilfeleistung aus. In der letzteren
war eines der auf der rechten Seite befindlichen Häuser von den andrängenden Wassermassen
unterspült, so daß die Räumung des Hauses geboten erschien. Bis unter die Arme
im Wasser watend, drangen die Feuerwehrleute ins Haus, trugen Frauen und Kinder
auf den Schultern zu den in der Mitte der Straße haltenden Rollwagen, mit denen
die Gefährdeten in Sicherheit gebracht wurden. In großer Gefahr befanden sich
die Bewohner der Maschmühle, die durch Notflaggen und Notschüsse dringend Hilfe
verlangten. Sie mußten über 24 Stunden in dieser gefährlichen Lage ausharren,
denn erst nach vielstündiger, angestrengter Arbeit gelang es, ihnen Hilfe und
Rettung zu bringen.
Ursachen abgesehen von den Niederschlägen:
Verschlimmerung des Hochwassers durch folgende Faktoren:
Vorsorgender Hochwasserschutz In den Berichten über die Flutkatastrophe an der Elbe wurde klar: dort wo die Flüsse einmal waren, können sie auch wieder hinkommen. Sedimentuntersuchungen, so Wissenschaftler im Nachhinein hätten zeigen können, wo das Elbwasser wieder hinkommt, wenn Hochwasser ist.
Landtagsanfrage zum Hochwasserschutz in Göttingen Kleine
schriftliche Anfrage Abg. Stefan Wenzel (Grüne) Hannover, den 03.09.02 Betr: Hochwasserschutz
am Oberlauf der Leine.
(12.9.02) Auf eine Anfrage
der Grünen im Bauausschuss am 22.8.02 antwortete die Verwaltung ua.: "Sollte
sich im Einzugsgebiet der Leine eine Abflusswelle ergeben, die einem 200- bis
500-jährigen Ereignis zugeordnet werden kann, so ist der Hochwasserschutz für
das Stadtgebiet nicht mehr gewährleistet". Nicht nur die an die Flussufer
angrenzende Stadtbereiche, sondern zusätzlich "die Bereiche der Lotzestraße/Stegemühlenweg,
große Teile der historischen Altstadt sowie die Flächen zwischen Königsallee und
Maschmühlenweg" wären in einem solchen Fall überflutet. "Die Verwaltung
wird beauftragt, unverzüglich In der Vergangenheit sind sinnvolle Ansätze zur Renaturierung der Leineaue (so z.B. im Grünkonzept 1987) sind nicht oder nur sehr unzureichend umgesetzt worden. Selbst das (nicht naturnah konzipierte und insoweit zu überarbeitende) Projekt "Rückhaltebecken Reinshof" wurde vom Land zwar für notwendig erachtet, man scheute sich aber aus finanziellen Gründen es umzusetzen. Gleichzeitig wird sich die Hochwassergefahr für Göttingen dadurch noch verschärfen, dass derzeit mehrere (geplante) Straßenbauprojekte (neue B 80 bei Arenshausen/Kirchgandern, A 38, Süd-Ost-Umgehung Rosdorf, Südumgehung Göttingen) in Überschwemmungsgebieten der Leine oberhalb von Göttingen geplant sind. Diese Planungen müssen auf Grund von den künftig in zunehmendem Maße zu erwartenden Sommerhochwassern erneut überprüft und gegebenenfalls geändert bzw. verworfen werden anstatt sie jetzt leichtfertig zu realisieren. Dazu soll sich die Verwaltung mit den zuständigen Behörden des Landkreises sowie der Länder Niedersachsen und Thüringen in Verbindung setzen bzw. ihre eigenen Planungen überprüfen. Rosdorf: Straßen im Hochwassergebiet 15.03.2004 (PM Gruene) Mit Unverständnis reagierte der Bundesumweltminister Jürgen Trittin auf die Entscheidung des Ortsrats Geismar für den Bau einer Südostumfahrung Rosdorf zu stimmen: "Ich kann nur an die Gemeinde Rosdorf appellieren die Bedeutung des Hochwasserschutzes nicht auf die leichte Schulter zu nehmen." Indem die Gemeinde an den Plänen einer Südostumgehung festhielte, die mitten durch das Überschwemmungsgebiet der Leine führen solle, werde deutlich, dass man in Rosdorf die Augen vor den Gefahren eines Hochwassers verschließe. "Angesichts der Flutkatastrophen der vergangenen Jahre und den daraus entstandenen Schäden, kann man es nur als grob fahrlässig bezeichnen, jetzt noch Straßen durch Überschwemmungsgebiete bauen zu wollen" erklärt Trittin. "Es ist höchste Zeit, dass Rosdorf seine Pläne überdenkt und an die Erkenntnisse der vergangenen Jahre anpasst, anstatt starrköpfig an alten Konzepten festzuhalten." Hochwasserschutz und Landwirtschaft 4.2.04 (PM Gruene) Trittin. "Wir alle wissen, dass das nächste Hochwasser kommen wird. Flüsse nehmen sich den Raum, den sie brauchen." Die Konsequenz aus dieser Einsicht sei es, in Überschwemmungsgebieten der Grünlandnutzung Vorrang zu geben. Durch Ackerbau bis an die Uferkante wird die Erosion und somit der Landverlust verstärkt. Einem sich anbahnenden Landverlust durch die nichtsachgemäße Entsorgung von Bauschutt vorbeugen zu wollen, ist nicht nur wenig fachmännisch und von kurzer Wirkung sondern schlicht illegal. |